Vor 50 Jahren
1974-10-08
KEINE PRÜGELSTRAFE FÜR FRAUEN
Windhoek – Der Justizminister Häuptling Jafet Munkundi erläuterte in der Gesetzgebenden Versammlung seinen Standpunkt, dass in Zukunft Frauen keine Prügelstrafe mehr erhalten. Abgesehen von Schritten, die unternommen werden sollen, um eine Einmischung seitens südafrikanischer und ausländischer Stellen in die Gerichtsbarkeit für Owamboland auszuschalten, soll außerdem ein Berufungsgericht für Owamboland eingeführt werden.
Der Gesetzesantrag sieht für die Einführung des Berufungsgerichtes einen Vorsitzenden und höchstens sieben Beisitzer vor. Der Vorsitzende muss die Qualifikationen eines Magistrates besitzen. Auf diese Weise können Personen, die nicht mit dem Stammesgericht übereinstimmen, sich an diese Körperschaft wenden.
SWA FLEISCH-EXPORT NACH SÜDAFRIKA
Windhoek – Der Leiter des SWA-Fleisch-Kontroll-Rates, Frans Heydenrych, gab Fleisch-Export-Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres 1974 bekannt. Diese zeigen einen großen Rückgang.
Vom 1. Januar bis 30. September wurden 167 000 Rinder exportiert. Die Zahl für die gleiche Zeit letzten Jahres betrug 271 000 Rinder. Heydenrych sagte, dass dieser auch auf die fleischverarbeitenden Fabriken in Südwestafrika beziehe. Wahrend der ersten neun Monate letzten Jahres wurden 131 700 Rinder verarbeitet gegenüber 22 900 dieses Jahres. Nur 35 Prozent der Ausfuhrquote sind bisher ausgenützt worden.
BRÜCKE ÜBER DAS KLEIN-WINDHOEK RIVIER
Die Brücke in der Gevers-Straße ist fast vollendet und wird demnächst dem Verkehr übergeben. Bei zukünftigen Regengüssen wird somit das Klein-Windhoeker Rivier kein Hindernis mehr sein für Hunderte Klein-Windhoeker.
ZUNAHME DER GRENZZWISCHENFÜLLE AM SAMBESI
Salisbury – In letzter Zeit hat sich die Zahl der Zwischenfälle an der rhodesisch-sambischen Grenze vermehrt, und die rhodesische Regierung sah sich daher veranlasst, den zweiten formellen Protest in diesem. Jahr bei Präsident Kenneth Kaunda einzulegen. Allein zwischen dem 24. September und dem 5. Oktober kam es zu fünf Zwischenfällen, in die sambisches Militär oder Terroristen auf der einen und rhodesische Streitkräfte und südafrikanische Polizeigruppen auf der anderen Seite verwickelt waren.
HANDWERKER AUS ANGOLA
Windhoek – Ein Sprecher der großen Baufirma LTA bestätigte haute in Windhoek, dass Portugiesen aus Angola auf der Baustelle in der Nähe von Swakopmund beim Rössing-Uran-Projekt eingestellt werden.
Portugiesen aus Mosambik werden dagegen nicht eingestellt. Er sagte weiterhin, dass eine Anzahl Handwerker aus Angola, die ihr Land verlassen haben, hier Arbeit finden.
SICHERHEITSRAT ZWISCHEN DEM 10. UND 21. OKTOBER
New York – Entgegen den Erwartungen, dass der Sicherheitsrat seine Debatte fiber des Beglaubigungsschreiben Südafrikas erst später aufnehmen werde, scheint nun fest-zustehen, dass der Rat sich zwischen dem 10. und 21. Oktober mit der Angelegenheit beschäftigen werde. Treibende Kräfte einer Beschleunigung des Verfahrens sind die Schwarzafrikastaaten, deren Außenminister am Montag zusammentraten und beschlossen, der Sicherheitsrat sollte sich so rasch wie möglich mit der Beglaubigung Südafrikas befassen. Vor dem 10. Oktober ist eine Behandlung nicht möglich, weil zuerst die allgemeine Debatte in der Generalversammlung abgeschlossen werden soll. Ein Datum nach dem 21. Oktober kommt nicht in Frage, da sich die Generalversammlung dann mit der Palästinafrage beschäftigen will. Man erwartet, dass eine Reihe von Afrikastaaten, wie Kamerun, Kenia und Mauretanien, das Wort ergreifen wollen, ohne aber das Recht zur Abstimmung zu besitzen.
AUSTRALIEN: MITGLIED DES „NAMIBIARATES“
New York – Der australische Außenminister Don Williesee kündigte in der Generalversammlung an, Australien habe die Absicht, als erstes westliches Land dem „UNO-Rat für Namibia" beizutreten. Der „Namibiarat" war auf Beschluss der Generalversammlung 1967 geschaffen worden, damit das südafrikanische Mandat über Südwestafrika beendigt werden könne. Der Rat ist im Laufe der Jahre von elf auf 18 Mitglieder erhöht worden. Er wurde hauptsächlich von den afrikanischen, asiatischen und kommunistischen Staaten unterstützt und von der westlichen Welt ignoriert. Auch die britische Regierung steht unter Druck, sich dem Rat anzuschließen, wenn sie am Donnerstag die Wahlen gewinnt.
Der australische Außenminister erklärte, Australien trete für die Beendigung der südafrikanischen Herrschaft ein, weil die internationale Gemeinschaft dies wünsche und weil es das Recht aller Volker sei, ihr Schicksal selber zu bestimmen. Australien hoffe, einen konstruktiven Beitrag leisten zu können, damit das Territorium unabhängig werde. Die südafrikanische Regierung sollte durch den „Namibiarat" mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, damit dieser Prozess gesichert und beschleunigt werden könne.
Windhoek – Der Justizminister Häuptling Jafet Munkundi erläuterte in der Gesetzgebenden Versammlung seinen Standpunkt, dass in Zukunft Frauen keine Prügelstrafe mehr erhalten. Abgesehen von Schritten, die unternommen werden sollen, um eine Einmischung seitens südafrikanischer und ausländischer Stellen in die Gerichtsbarkeit für Owamboland auszuschalten, soll außerdem ein Berufungsgericht für Owamboland eingeführt werden.
Der Gesetzesantrag sieht für die Einführung des Berufungsgerichtes einen Vorsitzenden und höchstens sieben Beisitzer vor. Der Vorsitzende muss die Qualifikationen eines Magistrates besitzen. Auf diese Weise können Personen, die nicht mit dem Stammesgericht übereinstimmen, sich an diese Körperschaft wenden.
SWA FLEISCH-EXPORT NACH SÜDAFRIKA
Windhoek – Der Leiter des SWA-Fleisch-Kontroll-Rates, Frans Heydenrych, gab Fleisch-Export-Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres 1974 bekannt. Diese zeigen einen großen Rückgang.
Vom 1. Januar bis 30. September wurden 167 000 Rinder exportiert. Die Zahl für die gleiche Zeit letzten Jahres betrug 271 000 Rinder. Heydenrych sagte, dass dieser auch auf die fleischverarbeitenden Fabriken in Südwestafrika beziehe. Wahrend der ersten neun Monate letzten Jahres wurden 131 700 Rinder verarbeitet gegenüber 22 900 dieses Jahres. Nur 35 Prozent der Ausfuhrquote sind bisher ausgenützt worden.
BRÜCKE ÜBER DAS KLEIN-WINDHOEK RIVIER
Die Brücke in der Gevers-Straße ist fast vollendet und wird demnächst dem Verkehr übergeben. Bei zukünftigen Regengüssen wird somit das Klein-Windhoeker Rivier kein Hindernis mehr sein für Hunderte Klein-Windhoeker.
ZUNAHME DER GRENZZWISCHENFÜLLE AM SAMBESI
Salisbury – In letzter Zeit hat sich die Zahl der Zwischenfälle an der rhodesisch-sambischen Grenze vermehrt, und die rhodesische Regierung sah sich daher veranlasst, den zweiten formellen Protest in diesem. Jahr bei Präsident Kenneth Kaunda einzulegen. Allein zwischen dem 24. September und dem 5. Oktober kam es zu fünf Zwischenfällen, in die sambisches Militär oder Terroristen auf der einen und rhodesische Streitkräfte und südafrikanische Polizeigruppen auf der anderen Seite verwickelt waren.
HANDWERKER AUS ANGOLA
Windhoek – Ein Sprecher der großen Baufirma LTA bestätigte haute in Windhoek, dass Portugiesen aus Angola auf der Baustelle in der Nähe von Swakopmund beim Rössing-Uran-Projekt eingestellt werden.
Portugiesen aus Mosambik werden dagegen nicht eingestellt. Er sagte weiterhin, dass eine Anzahl Handwerker aus Angola, die ihr Land verlassen haben, hier Arbeit finden.
SICHERHEITSRAT ZWISCHEN DEM 10. UND 21. OKTOBER
New York – Entgegen den Erwartungen, dass der Sicherheitsrat seine Debatte fiber des Beglaubigungsschreiben Südafrikas erst später aufnehmen werde, scheint nun fest-zustehen, dass der Rat sich zwischen dem 10. und 21. Oktober mit der Angelegenheit beschäftigen werde. Treibende Kräfte einer Beschleunigung des Verfahrens sind die Schwarzafrikastaaten, deren Außenminister am Montag zusammentraten und beschlossen, der Sicherheitsrat sollte sich so rasch wie möglich mit der Beglaubigung Südafrikas befassen. Vor dem 10. Oktober ist eine Behandlung nicht möglich, weil zuerst die allgemeine Debatte in der Generalversammlung abgeschlossen werden soll. Ein Datum nach dem 21. Oktober kommt nicht in Frage, da sich die Generalversammlung dann mit der Palästinafrage beschäftigen will. Man erwartet, dass eine Reihe von Afrikastaaten, wie Kamerun, Kenia und Mauretanien, das Wort ergreifen wollen, ohne aber das Recht zur Abstimmung zu besitzen.
AUSTRALIEN: MITGLIED DES „NAMIBIARATES“
New York – Der australische Außenminister Don Williesee kündigte in der Generalversammlung an, Australien habe die Absicht, als erstes westliches Land dem „UNO-Rat für Namibia" beizutreten. Der „Namibiarat" war auf Beschluss der Generalversammlung 1967 geschaffen worden, damit das südafrikanische Mandat über Südwestafrika beendigt werden könne. Der Rat ist im Laufe der Jahre von elf auf 18 Mitglieder erhöht worden. Er wurde hauptsächlich von den afrikanischen, asiatischen und kommunistischen Staaten unterstützt und von der westlichen Welt ignoriert. Auch die britische Regierung steht unter Druck, sich dem Rat anzuschließen, wenn sie am Donnerstag die Wahlen gewinnt.
Der australische Außenminister erklärte, Australien trete für die Beendigung der südafrikanischen Herrschaft ein, weil die internationale Gemeinschaft dies wünsche und weil es das Recht aller Volker sei, ihr Schicksal selber zu bestimmen. Australien hoffe, einen konstruktiven Beitrag leisten zu können, damit das Territorium unabhängig werde. Die südafrikanische Regierung sollte durch den „Namibiarat" mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, damit dieser Prozess gesichert und beschleunigt werden könne.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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