Vor 50 Jahren
1974-10-14
ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT SAMBIA
Lusaka – Nach dem Flugzeugunglück bei Mongu in Sambia am Mittwochabend, bei dem Francois Jacobus Lotter, BBK-Geschäftsführer im Östlichen Caprivi-Zipfel ums Leben kam, entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen in Sambia. Am Mittwochabend gegen 20.00 Uhr verunglückte das Flugzeug der Bantu-Investitionsgesellschaft (BBK) mit dem Kennzeichen ZS-BIC auf dem Flug von Windhoek nach Katima Mulilo. Der Pilot D. Steyn und der ebenfalls mitfliegende P. J. Louw wurden verletzt. Sie befinden sich im Krankenhaus von Mongu. Ihr Zustand hat sich bereits erheblich gebessert. Der 43-jährige Pilot äußerte sich begeistert über die Behandlung, die er und sein Fluggast in Sambia angetroffen haben. Die Leiche Lotters wurde von der Polizei Sambias von Mongu, etwa 120 km von Katima Mulilo entfernt, nach Sesheke am Nordufer des Sambesi gebracht und von dort mit einem Motorboot über den Sambesi nach Katima Mulilo befördert, wo sie südafrikanischen Stellen übergeben wurde.
ENDE DES GUERILLAKRIEGES IN ANGOLA?
Kinshasa/Luanda/Lissabon – Der Vorsitzende der Nationalen Front für die Befreiung Angolas (FNLA), Roberto Holden, erklärte in Kinshasa, wo er seinen Hauptsitz hat, dass er die Beendigung der Feindseligkeiten seiner Guerillas in Angola vom 15. Oktober an angeordnet habe. Eine militärische Delegation aus Portugal sprach am Freitag mit Vertretern der FNLA und später mit einer Delegation der MPLA, die ihren Sitz in Lusaka hat und schon früher die Einstellung der Feindseligkeiten angekündigt hatte. Präsident Mobuto Sese Seko hatte großen Anteil an den Besprechungen, und man nimmt an, dass er auf seine Intervention zurückzuführen ist, dass nun auch Roberto Holden das Feuer einstellt. Da die dritte Guerillabewegung, die UNITA, die Feindseligkeiten schon im Juni eingestellt hat, sollte nun der schon seit 13 Jahren dauernde Kampf in Angola beendet sein.
ABWESEND
New York – Südafrika war abwesend, als über den Antrag der EWG auf Erteilung des Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen in der Generalversammlung abgestimmt wurde. Desgleichen waren die südafrikanischen Sitze leer, als die fünf neuen Mitglieder des Weltsicherheitsrates gewählt wurden. Die neun Mitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wurden von dem Vorsitzenden des UNO-Komitees gegen die Apartheid, des Nigerianers Edwin Ogbu, scharf angegriffen, weil sie angeblich die Haltung der Vereinten Nationen gegen die Apartheid durch Erwägung von Handelskonzessionen an Südafrika „neutralisieren". Der französische UNO-Botschafter wies namens der EWG-Länder solche Vorwürfe zurück.
FEISAL UNTERSTÜTZT KISSINGER
Kairo – Den größten Erfolg auf seiner sechstägigen Rundreise durch den Nahen Osten erzielte der amerikanische Außenminister Henry Kissinger in El Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens. König Feisal bereitete Kissinger die größte Überraschung, als er diesem seine Unterstützung in den Friedensbemühungen zusagte und gleichzeitig erklärte, er unterstütze den amerikanischen Außenminister auch in dessen Bemühungen, den Erdölpreis zu senken. Saudi-Arabien ist der größte Erdölproduzent.
Einen weiteren Erfolg erzielte Kissinger in Israel, indem eine Einigung über die Prinzipien und das Verfahren in der nächsten Phase der Friedensbemühungen erreicht wurde. Kissinger orientierte am Sonntag die ägyptischen Staatsmänner in Kairo. Er wird über Algier nach Hause fliegen.
BESORGNIS ÜBER ERDÖLENTWICKLUNG
Brüssel – Die Europäische Kommission verfolgt die jüngsten Entwicklungen auf dem Erdölmarkt mit Produktionseinschränkungen und Ankündigungen für neue Preiserhöhungen mit „Besorgnis". Der für Energiefragen zuständige EG-Vizeminister Henri Simonet (Belgien) setzte sich vor der Presse in Brüssel mit Nachdruck dafür ein, in einem Energieministerrat noch in diesem Jahr die grundlegenden Fragen für die Versorgung Europas in den kommenden Jahren zu klären.
EXTREMISTEN GIBT ES ÜBERALL
Bonn – Eine Sprecherin des Bundesdeutschen Außenministeriums nahm zu den Behauptungen des UNO-Kommissars für Südwestafrika Sean McBride Stellung, der unmittelbar nach Verleihung des Friedensnobelpreises erklärt hatte, dass die Deutschen in Südwestafrika nationalsozialistische Tendenzen zeigten, Hakenkreuzflaggen schwenkten und Hitlers Geburtstag feierten. Die Sprecherin betonte, dass die Bundesrepublik voll die Haltung der Vereinten Nationen in Sachen Südwestafrika unterstütze und dass sie einer der besten Geldgeber sei. Die Sprecherin fügte hinzu: „Aber Sie werden überall Extremisten finden, ob in Namibia oder in lateinamerikanischen Ländern." Sie konterte damit die Behauptung, dass die Deutschen in Südwestafrika zu den konservativsten Rassisten und Kolonialisten in der Welt gehören, wie McBride glaubte feststellen zu müssen.
Lusaka – Nach dem Flugzeugunglück bei Mongu in Sambia am Mittwochabend, bei dem Francois Jacobus Lotter, BBK-Geschäftsführer im Östlichen Caprivi-Zipfel ums Leben kam, entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen in Sambia. Am Mittwochabend gegen 20.00 Uhr verunglückte das Flugzeug der Bantu-Investitionsgesellschaft (BBK) mit dem Kennzeichen ZS-BIC auf dem Flug von Windhoek nach Katima Mulilo. Der Pilot D. Steyn und der ebenfalls mitfliegende P. J. Louw wurden verletzt. Sie befinden sich im Krankenhaus von Mongu. Ihr Zustand hat sich bereits erheblich gebessert. Der 43-jährige Pilot äußerte sich begeistert über die Behandlung, die er und sein Fluggast in Sambia angetroffen haben. Die Leiche Lotters wurde von der Polizei Sambias von Mongu, etwa 120 km von Katima Mulilo entfernt, nach Sesheke am Nordufer des Sambesi gebracht und von dort mit einem Motorboot über den Sambesi nach Katima Mulilo befördert, wo sie südafrikanischen Stellen übergeben wurde.
ENDE DES GUERILLAKRIEGES IN ANGOLA?
Kinshasa/Luanda/Lissabon – Der Vorsitzende der Nationalen Front für die Befreiung Angolas (FNLA), Roberto Holden, erklärte in Kinshasa, wo er seinen Hauptsitz hat, dass er die Beendigung der Feindseligkeiten seiner Guerillas in Angola vom 15. Oktober an angeordnet habe. Eine militärische Delegation aus Portugal sprach am Freitag mit Vertretern der FNLA und später mit einer Delegation der MPLA, die ihren Sitz in Lusaka hat und schon früher die Einstellung der Feindseligkeiten angekündigt hatte. Präsident Mobuto Sese Seko hatte großen Anteil an den Besprechungen, und man nimmt an, dass er auf seine Intervention zurückzuführen ist, dass nun auch Roberto Holden das Feuer einstellt. Da die dritte Guerillabewegung, die UNITA, die Feindseligkeiten schon im Juni eingestellt hat, sollte nun der schon seit 13 Jahren dauernde Kampf in Angola beendet sein.
ABWESEND
New York – Südafrika war abwesend, als über den Antrag der EWG auf Erteilung des Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen in der Generalversammlung abgestimmt wurde. Desgleichen waren die südafrikanischen Sitze leer, als die fünf neuen Mitglieder des Weltsicherheitsrates gewählt wurden. Die neun Mitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wurden von dem Vorsitzenden des UNO-Komitees gegen die Apartheid, des Nigerianers Edwin Ogbu, scharf angegriffen, weil sie angeblich die Haltung der Vereinten Nationen gegen die Apartheid durch Erwägung von Handelskonzessionen an Südafrika „neutralisieren". Der französische UNO-Botschafter wies namens der EWG-Länder solche Vorwürfe zurück.
FEISAL UNTERSTÜTZT KISSINGER
Kairo – Den größten Erfolg auf seiner sechstägigen Rundreise durch den Nahen Osten erzielte der amerikanische Außenminister Henry Kissinger in El Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens. König Feisal bereitete Kissinger die größte Überraschung, als er diesem seine Unterstützung in den Friedensbemühungen zusagte und gleichzeitig erklärte, er unterstütze den amerikanischen Außenminister auch in dessen Bemühungen, den Erdölpreis zu senken. Saudi-Arabien ist der größte Erdölproduzent.
Einen weiteren Erfolg erzielte Kissinger in Israel, indem eine Einigung über die Prinzipien und das Verfahren in der nächsten Phase der Friedensbemühungen erreicht wurde. Kissinger orientierte am Sonntag die ägyptischen Staatsmänner in Kairo. Er wird über Algier nach Hause fliegen.
BESORGNIS ÜBER ERDÖLENTWICKLUNG
Brüssel – Die Europäische Kommission verfolgt die jüngsten Entwicklungen auf dem Erdölmarkt mit Produktionseinschränkungen und Ankündigungen für neue Preiserhöhungen mit „Besorgnis". Der für Energiefragen zuständige EG-Vizeminister Henri Simonet (Belgien) setzte sich vor der Presse in Brüssel mit Nachdruck dafür ein, in einem Energieministerrat noch in diesem Jahr die grundlegenden Fragen für die Versorgung Europas in den kommenden Jahren zu klären.
EXTREMISTEN GIBT ES ÜBERALL
Bonn – Eine Sprecherin des Bundesdeutschen Außenministeriums nahm zu den Behauptungen des UNO-Kommissars für Südwestafrika Sean McBride Stellung, der unmittelbar nach Verleihung des Friedensnobelpreises erklärt hatte, dass die Deutschen in Südwestafrika nationalsozialistische Tendenzen zeigten, Hakenkreuzflaggen schwenkten und Hitlers Geburtstag feierten. Die Sprecherin betonte, dass die Bundesrepublik voll die Haltung der Vereinten Nationen in Sachen Südwestafrika unterstütze und dass sie einer der besten Geldgeber sei. Die Sprecherin fügte hinzu: „Aber Sie werden überall Extremisten finden, ob in Namibia oder in lateinamerikanischen Ländern." Sie konterte damit die Behauptung, dass die Deutschen in Südwestafrika zu den konservativsten Rassisten und Kolonialisten in der Welt gehören, wie McBride glaubte feststellen zu müssen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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