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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-10-28
Ronja Lyhs
500 JAHRE IN WASSER UND SAND

Möwebucht – Ernst Karlowa, Naturschutzwart an der nördlichen Westküste Südwestafrikas mit Sitz in Möwebucht, hat einen seltenen Fund gemacht. Im Sand fand er den Kopf einer Galionsfigur, dessen Alter auf mehr als 500 Jahre geschätzt wird. Bei einer seiner Patrouillenfahrten nördlich von Möwebucht, dort wo man noch heute die Überreste zahlreicher Wracks von alten Segelschiffen, die an der Skelettküste gestrandet sind, sieht, fiel Karlowas Blick auf einen rundlichen Gegenstand, der dreiviertel verdeckt im Sand lag. Karlowa fuhr mit seinem Landrover weiter, weil er sich im schweren Sand befand und ein Steckenbleiben des Fahrzeugs nach einem Anhalten befürchtete. Der Gegenstand lief ihm jedoch keine Ruhe. Er kehrte um, verfolgte seine Spur bis in die Nähe des rundlichen Gegenstandes zurück und legte das letzte Stück Weges zu Fuß zurück. Aus dem Sand heraus lugte ein geschnitztes oder vom Wind und Sand abgeschliffenes Holzstück. Vorsichtig legte Karlowa das Holz frei und hielt anschließend den Kopf einer alten Galionsfigur in der Hand.

Das Stück der Figur, das ursprünglich Karlowas Aufmerksamkeit erregt hatte, war die Locke über dem rechten Ohr der Figur, die gerade eben aus dem Sand herausguckte. Das Gesicht ist einwandfrei zu erkennen, wenngleich es stark verwittert ist. Am besten ist die rechte Gesichtshälfte mit der Locke über dem Ohr erhalten. Der Hinterkopf enthält noch den Einschnitt, in den der Holzkeil geschoben war, an dem der Kopf befestigt war.

SWAPO BOYKOTTIERT – DEMCOP NIMMT TEIL

Oshakati – Voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages werden die 35 traditionellen Vertreter der sieben Ovambostämme im neuen Gesetzgebenden Rat von Owambo nominiert. Das Kabinett von Owambo befaßt sich heute mit der Angelegenheit. Einschneidende Veränderungen sind nicht vorgesehen. Der künftige Gesetzgebende Rat von Owambo wird sich aus 35 traditionellen Stammesführern und 42 frei gewählten Abgeordneten zusammensetzen. Die Wahl findet vom 13. bis 17. Januar 1975 statt. Nominierungstag ist der 6. Dezember. SWAPO hat offensichtlich die Absicht, auch diese Wahl zu boykottieren. Dagegen ist Demcop bereit, an der Wahl teilzunehmen und eigene Kandidaten zu stellen. Der Führer von Decomp, Johannes Nangutuuala, wird voraussichtlich selbst kandidieren. Demcop wird am 3. November die erste Wahlversammlung abhalten.

Wahlversammlungen sind in Owambo trotz des bestehenden Notstandes zugelassen. Eine entsprechende Verlautbarung des Kabinetts liegt bereits vor. Sie soll in diesen Tagen wiederholt werden. Im Übrigen ist nicht beabsichtigt, den Notstand in Owambo aufzuheben. Wie die AZ erfährt, verbietet die unsichere Lage in Südangola eine Aufhebung des Notstandes. Die politische Aktivität in Südangola hat in den letzten Wochen stark zugenommen. Die Straßenränder sind mit Werbeplakaten der verschiedenen Parteien and Organisationen gesäumt. Häuser und Wände und selbst Verkehrszeichen tragen die Buchstaben vor allem von FNLA und MPLA.

„JETST KOMMT GLEICH DER KO-ADMINISTRATOR“

New York – „Jetzt kommt gleich der Ko-Administrator" von Südwestafrika, pflegen die UNO-Diplomaten zu seufzen, wenn der saudi-arabische UNO-Botschafter, der liebenswürdige und theatralische Levantiner Jamil M. Barooday, in seiner Rede das Wort Südwestafrika – oder seit einigen Jahren Namibia – erwähnt. Solange Baroody Saudi-Arabien bei den Vereinten Nationen vertritt, ist seine Lieblingsidee die Ko-Administration Südwestafrikas durch Südafrika und von den Vereinten Nationen ernannte neutrale Mit-Administratoren. Trotzdem heißt es in einer Meldung von Associated Press, dass die afrikanischen Lander von Baroodys Vorschlag „überrascht" gewesen seien. Möglicherweise sind die Afrikaner überrascht, dass Baroody zum soundsovielten Male seinen Vorschlag – bisher erfolglos wiederholt hat. Die Wiederholung fand statt im Rahmen der Sicherheitsratsdebatte, die sich mit der Ausschluss-Resolution Südafrikas aus den Vereinten Nationen befasst.

KAUNDA: „EINE WILLKOMMENE GESTE“

Lusaka/Kapstadt – Südafrikas Erklärungen in der UNO und an anderen Orten fiber die Zukunft Südwestafrikas, dessen Völker selber über ihr Schicksal entscheiden sollen, sei eine willkommene Geste, sagte Präsident Kenneth Kaunda wahrend einer Zeremonie an der Universität Sambia, wo ihm der Ehrendoktor verliehen wurde. Sambia habe nichts gegen die Anwesenheit von Weißen in Afrika einzuwenden. Die ganze Menschheit werde die Existenz der Weißen in Afrika akzeptieren, und Sambia stelle die Rechte der Weißen in Südafrika nicht in Frage. Der Streit gehe jedoch darum, dass die Weißen glaubten, sie hätten ein Recht, die schwarzen Afrikaner zu regieren, ohne ihnen eine Stimme in der Führung der Regierungsgeschäfte zuzugestehen.

PUTSCH IN ANGOLA VEREITELT

Luanda – Ein Putsch in Luanda nach rhodesischem Vorbild konnte vereitelt werden, sagte Admiral Antonio Rosa Coutinho, Vorsitzender der in Angola regierenden Militärjunta. Admiral Coutinho erklärte, am Putschversuch seien rechtsgerichtete Kreise beteiligt gewesen, die zur selben Gruppe gehörten, die auch die Unruhen in Lissabon verursachten, was dann zum Sturz des Präsidenten Spinola führte. Unter den Verhafteten befinden sich der Generalsekretar der Christlich-Demokratischen Partei in Angola, Antonio Navarro, sowie drei andere Mitglieder dieser Partei, die illegale Waffensendungen erhalten hatten. Der Chefredakteur der „Provincia de Angola", Ruy Correia de Freitas, befinde sich ebenfalls unter den Verhafteten. Einige der Anführer des Putsches seien geflüchtet.

VERHAFTUNGEN IN MOSAMBIK

Lourenço Marques - Im Zuge umfassender Razzien sind in Mosambik, hauptsächlich in Lourenço Marques in den letzten Tagen über tausend Personen verhaftet werden. Die Verhafteten sind vorwiegend Schwarze. Die Razzien erfolgten nach den Unruhen in der letzten Woche.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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