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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-10-30
ALI IST DOCH DER GRÖSSTE!

Kinshasa – Der Boxkampf des Jahres ist vorüber, die vielen vor dem Kampf abgeschlossenen Wetten sind verloren oder gewonnen, und die Nerven beginnen sich langsam bei den Enthusiasten wieder zu beruhigen. Muhammad Ali, das Großmaul im Boxsport, hat wieder einmal bewiesen, dass er doch der Größte ist. Der Kampf zwischen George Foreman und Muhammad Ali endete in der achten Runde – Foreman war fertig!

Stunden bevor der Kampf in Kinshasas „Stadion des 20. Mai", das 62 800 Plätze aufweist, begann, standen Tausende vor dem Eingang, um Karten für die besten Plätze zu erhalten. Präsident Mobutus Garde, die für Ruhe und Ordnung sorgen sollte, hatte alle Hände voll zu tun, um die Menge einigermaßen in Schach zu halten. Bereits um Mitternacht (südafrikanische Zeit) war das Stadion zu Dreivierteln gefüllt, und nach Rundfunkmeldungen fanden sich bis zu Beginn des Boxkampfes etwa 70 000 Zuschauer ein. Das Stadion war geschmückt mit dem US-Banner und Zaires Landesflaggen in den Farben Grün-Gold. Zaires Damenwelt erschien zu dem Kampf des Jahres fast ausschließlich in langer Abendgarderobe und großem Kopfschmuck. Die Herren waren „bewaffnet" mit Fähnchen, kleinen Trommeln und Musikinstrumenten.

NIXON AUF DER GEFAHRENLISTE

Long Beach – Nach einer einstündigen Operation, der sich Expräsident Nixon unterziehen musste, um ein Blutgerinnsel aus seinem linken Bein zu entfernen, litt Nixon an inneren Blutungen und unter einer schweren Schwäche infolge zu geringer Blutzirkulation. Es musste eine Bluttransfusion vorgenommen werden. Nixons früherer persönlicher Arzt erklärte, der Expräsident befinde sich in einer gefährlichen Lage. Es dauerte drei Stunden, bis die Blutzirkulation wieder normal war. Nixon befindet sich auf der Gefahrenliste des Krankenhauses.

CHISSANO: SÜDAFRIKA NICHT BETEILIGT

Daressalam – Der Ministerpräsident von Mosambik, Joaquim Chissano, erklärte in Daressalam, Südafrika habe sich nicht in die Unruhen in Lourenço Marques eingemischt. Die Unruhen, die 100 Tote und Verwundete forderten, seien auf „reaktionäre Elemente und Gerüchtemacher" zurückzuführen, die die von der Frelimo beherrschte Übergangsregierung stürzen wollten. Unzufriedene Portugiesen seien nach Südafrika geflohen, doch gebe es keine Beweise dafür, dass sie mit der südafrikanischen Regierung zusammenarbeiten. Südafrika sei auch in keiner Weise an der Rekrutierung und Ausbildung von Söldnern beteiligt.

Chissano besuchte in Daressalam Frelimo-Chef Samora Machel. Chissano wird in Tansania auch mit dem anerkannten stellvertretenden Staatssekretär für afrikanische Angelegenheiten, Donald Easu, sprechen, der von der amerikanischen Regierung nach Kinshasa und Daressalam entsandt wurde. Er befand sich in der letzten Woche auch in Lusaka zur Unabhängigkeitsfeier von Sambia.

OLYMPIADE IN EINEM KOMMUNISTISCHEN LAND

Wien – Zum ersten Mal in seiner 80-jahrigen Geschichte vergab, wie bereits kurz gemeldet wurde, das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Olympischen Spiele an ein kommunistisches Land. Die Wahl der 75. IOC-Vollversammlung für die 22. Olympischen Sommerspiele 1980 fiel am 23. Oktober im Wiener Rathaus auf Moskau, das sich in geheimer Abstimmung - das Ergebnis wurde nicht bekanntgegeben – gegen seinen Mitbewerber Los Angeles durchsetzte. Die 13. Winterspiele wurden von den 61 anwesenden IOC-Mitgliedern an Lake Placid vergeben. Der kleine amerikanische Ort war der einzige Kandidat für die Ausrichtung dieser Spiele. Durch die Entscheidung des IOC werden erstmals die beiden Weltmächte UdSSR und USA Olympische Spiele im selben Jahr ausrichten.

Die Wiener Wahl verlief ohne die sonst übliche Spannung. Mit Moskau gewann der hohe Favorit, während Los Angeles, das die Olympischen Spiele bereits 1932 ausgerichtet hatte, bei seiner insgesamt siebenten Bewerbung zum sechsten Male den kürzeren zog. Auch Lake Placid hatte bereits 1932 die Winterspiele veranstaltet. Durch den frühzeitigen Verzicht der offiziellen Bewerber Chamonix und Vancouver blieb der kleine Ort im Staate New York ohne Konkurrenz.

FEUER IM HOTEL DER SPRINGBÖCKE

Nizza – Gestern brach in den Mittagsstunden ein kleines Feuer in der Küche des Hotels aus, in dem die südafrikanische Springbok-Mannschaft, die sich auf einer mehrwöchigen Tournee durch Frankreich befindet. Die Ursachen des Brandes, der in Kürze gelöscht werden konnte, standen bis Redaktionsschluß nicht fest. Personenschaden ist nicht entstanden.

Die Südafrikaner bereiten sich in hartem Training auf die erste Begegnung mit den Franzosen vor. Auf herrlich gepflegtem Rasen muss noch kurz vor dem offiziellen Spielbeginn ein kleines Problem gelöst werden: Der Rugbyball ist 100 Gramm leichter als der hier gebräuchliche und ist auch etwas anders abgerundet. Transvaals Rugby-As Gerald Bosch ließ aber verlauten, dass sich die Südafrikaner in den Trainingsstunden bereits hervorragend an die kleinen Ballveränderungen gewohnt haben.

SCHWARZAFRIKA, SOWJETUNION UND CHINA

New York – Den westlichen Großmächten ist es nicht gelungen, die amtliche Vorlage des Resolutionsentwurfes von Kenia zu verhindern, der den Ausschluß Südafrikas aus den Vereinten Nationen fordert. Unmittelbar nachdem Kenia den Entwurf eingebracht hatte, erklärten die Sowjetunion und China, dass sie sich hinter die Forderung nach dem Ausschluß Südafrikas stellen. Es wird erwartet, dass der Ausschlußantrag 10 der 15 Stimmen im Sicherheitsrat erhalten wird. Neun Stimmen sind für die Annahme der Resolution notwendig. Australien und Peru haben erklärt, dass sie für den Ausschluß Südafrikas sind. Die Abstimmung über den Antrag Kenias wird heute oder morgen erwartet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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