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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-11-11
Ronja Lyhs
MOSAMBIK WILL WEISSE ZURÜCKHALTEN

Lourenço Marques – Der Ministerprasident der Übergangsregierung in Mosambik, Joaquim Chissano, appellierte an Schwarze und Weiße, für die Zukunft Mosambiks zusammenzuarbeiten. Seine Rede sollte vor allem die Weißen überzeugen, dass sie im Land bleiben konnten. Chissano erklärte: „Wir werden die Weißen nicht bekämpfen. Dies steht nicht in den Büchern Frelimos geschrieben. Es waren Schwarze, die ihre eigenen Leute unterdrückten. Wissen Sie, wie Chaka, der große Zuluführer, die Leute unterdrückte?“

Seit Frelimo die Regierung fahrt, haben tausend der 50 000 Weißen Mosambik verlassen.



NEUE UNRUHEN IN LUANDA

Luanda – Über das Wochenende wurden wahrend Unruhen in einem Vorort von Luanda mindestens 25 Personen - getötet und über 65 verletzt. Wie die portugiesische Nachrichtenagentur berichtet, ereigneten sich die Unruhen in einem Vorort nach der Ankunft einer acht Mann starken Delegation der UNITA-Bewegungen, die, wie die beiden anderen Guerillabewegungen, ein Miro in Luanda einrichten wollen. Wider Erwarten war eine Menge von etwa 15 000 Personen auf dem Flughafen erschienen, um die Delegation zu begrüßen. Es ist noch nicht klar, wieso die neuen Unruhen entstanden sind. Alle drei Guerillabewegungen erklärten, dass ihre Anhänger nichts damit zu tun hatten. Man vermutet, dass etwa 160 Gefangene für die Plünderungen und Zusammenstöße verantwortlich sind, die am Donnerstag aus dem Gefängnis ausbrechen konnten. Dazu kommen noch die 100 Gefangenen, die im letzten Juni aus dem Gefängnis entkamen.



AFRIKANISCHES GIPFELTREFFEN IN LUSAKA

Lusaka – In Lusaka fand auf Einladung von Präsident Kenneth Kaunda ein afrikanisches Gipfeltreffen statt, an dem auch Kaunda Präsident Julius Nyerere von Tansania, König Moshoeshoe von Lesotho, Präsident Sir Seretse Khama von Botswana, Frelimo-Führer Samora Machel und der Führer der. MPLA Agostinho Neto teilnahmen. Die beiden anderen angolanischen Bewegungen, FNLA und UNITA, die sich zu politischen Parteien umorganisieren, um möglicherweise mit MPLA die Regierung in Angola zu übernehmen, waren bei dem Gipfeltreffen in Lusaka nicht vertreten. Einzelheiten über die Gespräche wurden nicht bekanntgegeben



NORWEGISCHE PRESSE KRITISIERT FRIEDENSPREISTRÄGER

Oslo – Überrascht und kritisch äußert sich die norwegische Presse zur Wahl des ehemaligen irischen Außenministers Sean McBride und insbesondere des früheren japanischen Ministerpräsidenten Eisaku Sato als Nobelfriedenspreisträger für das Jahr 1974 Keiner der beiden Preisträger wirkt nach Ansicht der konservativen Zeitung „Aftenposten" überzeugend als Empfänger eines so hohen Ehrenpreises.

„Vielleicht ist die Zeit vorbei, als der Frieden das Werk von Einzelpersönlichkeiten war. Heute mag er das Ergebnis eines Team-Work sein. Das trifft auf McBride zu, der einer der energischsten Streiter der Vereinten Nationen für die Menschenrechte ist. Aber auch in der UNO gibt es gleichrangige Persönlichkeiten. Man kann nicht kritisieren, dass Sato hervorgehoben wird, weil er für Japan den Atomsperrvertrag unterzeichnete, aber man kann die begründete Frage stellen, ob Sato damals überhaupt eine andere Wahl hatte“, schreibt Aftenposten.



ATTENTAT IN BERLIN

Berlin – Der Präsident des Obersten Gerichts in Westberlin, Günter von Drenkmann, ist am Sonntag in seiner Wohnung in Charlottenburg von sechs bis sieben Personen erschossen worden. Die Gruppe entkam mit zwei Autos. Die Frau des 64-jährigen Gerichtspräsidenten konnte trotz tapferer Gegenwehr nichts gegen die Eindringlinge ausrichten. Sie brachte ihren Mann ins Krankenhaus, doch konnte dort nur noch sein Tod festgestellt werden. Die Polizei begann sofort eine umfassende Suchaktion, jedoch bisher ohne Erfolg.

Man vermutet, dass es sich um einen Racheakt der Baader-Meinhof-Gruppe handelt. Ein Mitglied der Gruppe, der 33-jährige Holger Meins, war am Samstag im Gefängnis in Stuttgart an Herzschwäche gestorben. Er sollte mit den anderen verhafteten Mitgliedern der Baader-Meinhof-Gruppe demnächst vor Gericht gestellt werden. Meins und einige andere begannen vor einiger Zeit einen Hungerstreik. Die Gefängnisbehörden erklärten, dass dies zur Schwächung des Verhafteten beigetragen habe. Der Anwalt der Gruppe erklärte jedoch, dass der in Einzelhaft gewesene Gefangene das Opfer „eines geplanten, kalkulierten Mordes in Etappen“ war. Meins war im Juni 1972 verhaftet worden.



AUS ALLER WELT

Johannesburg – Am Freitag starben drei schwarze Minenarbeiter bei einem Felsrutsch in der Western Deep Level Goldmine. Der Felsrutsch hatte ursprünglich acht Arbeiter von der Umwelt abgeschnitten. Es wurde unverzüglich mit Rettungsarbeiten begonnen, doch konnten nur zwei Arbeiter unversehrt gerettet werden. Drei waren tot, drei weitere befinden sich mit ernsten Verletzungen im Hospital.

Mossel Bay – Am Freitag verursachte ein Wolkenbruch in der südlichen Kapprovinz Überschwemmungen und Eisenbahn- und Straßenunterspülungen. Zwischen Mossel Bay und Voorbaai ist die Eisenbahnlinie schwer beschädigt worden, und die Autobahn zwischen Albertinia and Riversdale musste geschlossen werden. Der Passagierzug von Port Elizabeth nach Kapstadt hatte mehrere Stunden Verspätung. Ein Farmer im Heidelberg Bezirk musste sehen, wie in zehn Minuten 50 Millimeter Regen große Teile seiner Farm unter Wasser setzten und Felder überschwemmten.

London – Die Spezialeinheit der britischen Marine, die mit ähnlichen Einheiten der Amerikaner, Franzosen und Ägypter an Räumungsarbeiten des Suezkanals beteiligt waren, ist am Wochenende nach England zurückgekehrt. Unter anderem fischten die Engländer aus den trüben Wassern des Kanals Minen, Handgranaten, Raketen, Panzer, mit Explosivstoffen beladene Lkw und Flugzeuge. Das britische Flaggschiff „H.M.S. Abdiel“, war das erste Schiff, das seit sieben Jahren den Suezkanalhafen Ismaila anlief.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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