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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-12-04
Ronja Lyhs
BRITISCHER VERZICHT AUF SIMONSTOWN

London – Die britische Regierung hat beschlossen, vom britisch-südafrikanischen Simonstown-Verteidigungsabkommen zurückzutreten, und es sollen darüber Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung stattfinden. Dies teilte Verteidigungsminister Roy Mason im Unterhaus mit. Es ist die einzige politische Entscheidung innerhalb der Militärbudget-Kürzungen. die in den nächsten zehn Jahren 4,7 Millionen Pfund erreichen sollen. Das Abkommen von Simonstown ist besonders vom linken Flügel der Labourpartei ständig stark kritisiert worden. Während die Opposition mehrheitlich für die Beibehaltung des Abkommens von 1955 ist, dass der britischen Flotte das Recht gibt, Simonstown als Flottenstützpunkt zu benutzen, wofür Südafrika britische Marineverteidigungsausrüstungen erhält. Die finanziellen Ersparnisse sind Gering. Der Verteidigungsminister erklärte, die britische Flotte werde auch nach der Aufhebung des Abkommens Simonstown anlaufen können, wenn such sich dies als notwendig erweisen sollte. Man könne auch annehmen, dass Schiffe, die sich in Schwierigkeiten befanden, die Trockendocks von Simonstown benutzten durften.



VERBORGENE DIAMANTEN UND HÄSSLICHE DEUTSCHE

Windhoek – Der weite Weg der Stern-Story über die hässlichen Deutschen führte über eine Flasche mit gestohlenen Diamanten, die in irgendeiner Felsenhohle fin Diamentengebiet liegen sollte. Anton Leuthold, Geburtsjahrgang 1868, soll sich in Südwestafrika unmittelbar nach der Entdeckung der ersten Diamanten in seiner Eigenschaft als Diamanten-Detektiv widerrechtlich die wertvollen Steine angeeignet haben. Bevor er 1910 aus Südwestafrika nach Deutschland zurückkehrte, versteckte er den gestohlenen Schatz südlich von Lüderitzbucht in einer Felshöhle. Die Diamanten hatte er zuvor in eine Flasche getan, von der er hoffte, dass sie bis zu seiner Wiederkehr die Unbilden von Wasser und Wetter überstehen würde. Anton Leuthold ist nie nach Südwestafrika zurückgekehrt. Er hat jedoch eine Skizze von dem Versteck angefertigt. Der „Erbe" der Skizze, des Schatzes und der Geschichte wollte Volkmar Leuthold, der Enkel Antons, sein.

Vor kurzem war der „Erbe“ Volkmar Leuthold zusammen mit Stern-Reporter Jürgen Petschull (letzterer unter falscher Flagge) in Südwestafrika, um die Flasche mit den Diamanten in der Felshöhle zu bergen. Der „Stern" finanzierte das Unternehmen als Gegenleistung für das Recht zur Veröffentlichung der Diamanten-Story. Die CDM gestattete dem Enkel des Diamantendiebes den Zugang in das Sperrgebiet.



DREI STERNE FÜR GRAND HOTEL

Windhoek – Das Grand Hotel, das den Südwest-Brauereien gehört, ist das erste Hotel in Windhoek, das bei der Graduierung durch die Administration, Abteilung Naturschutz und Tourismus, drei Sterne erhalten hat. Bei der Sitzung, auf der dies beschlossen wurde, erhielten ferner der Wohnwagenpark in Walvis Bay zwei Sterne, das Touristenlager in Outjo einen Stern und ein Hotel in Gobabis ebenfalls einen Stern. Dies geht aus einer Presseerklärung von. A. Brinkman, MdE, hervor. Seit Schaffung des Rates für die Graduierung von Beherbergungseinrichtungen und Tourismus sind in Südwestafrika 68 Einrichtungen graduiert. 47 Hotels haben einen Stern, 6 Hotels zwei Sterne und zwei Hotels drei Sterne erhalten. Ferner sind ein Touristenlager, zwei Pensionen, ein Motel, vier Gästefarmen und ein Wohnwagenpark graduiert.



SAMORA MACHEL IN OSTEUROPA

Berlin – Frelimochef Samora Machel, der künftige Präsident von Mosambik, ist mit einem Gefolge von 20 Personen zu einem dreiwöchigen Besuch in der DDR, Bulgarien und Rumänien in Ostberlin eingetroffen. In seiner Begleitung befinden sich u.a. Mosambiks Wirtschaftsminister Mario da Graça Machungo und Informationsbeamte. Die Einladungen erfolgten durch die kommunistischen Parteien. Ihr Zweck ist, die Beziehungen zwischen den drei Staaten und Mosambik, die während des zehnjährigen Kampfes Frelimo unterstützt hatten, weiter zu stärken.



ENDE DES KALTEN KRIEGES IN AFRIKA?

Salisbury – Die Präsidenten von Sambia, Tansania und Botswana treffen sich heute in Lusaka. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen, wie informierte Kreise in Salisbury und Pretoria erklären, die Frage einer Detente im südlichen Afrika sowie der rhodesische Streit mit England und Afrika. In Salisbury wurde in einer knappen amtlichen Erklärung bekanntgemacht, dass „zwei inhaftierte afrikanische Führer" vorübergehend freigelassen worden sind, um an „einem Treffen" teilzunehmen. Namen wurden nicht genannt. Praktisch bedeutet diese Erklärung die amtliche Bestätigung, dass Joshua Nkolud (ZAPU) and Rev. Ndadaningi Sithole, Führer der rivalisierenden-ZANU, zu einem Treffen mit Präsident Kaunda nach Lusaka geflogen sind. Fraglich ist, ob Nkomo und Sithole, wie gewisse Kreise behaupten, ebenfalls nach Lusaka fliegen, um an der heutigen Konferenz mit den Präsidenten Sambias, Tansanias und Botswanas teilzunehmen. Sicher ist jedoch, dass in Lusaka die Möglichkeit eines Gipfeltreffens zwischen schwarzen und weißen Führern Afrikas erörtert wird. Dabei soll nach Wegen gesucht werden, den kalten Krieg in Afrika zu beenden.

Ferner wird bekannt, dass an dem Treffen mit Nkomo und Bischof Muzorewa außer Präsident Kaunda Präsident Nyerere von Tansania und Präsident Sir Seretse Khama von Botswana teilnahmen. Ferner war der Frelimo-Chef Samora Machel anwesend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-04

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