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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-12-12
Ronja Lyhs
RHODESIENS GUERILLAKRIEG IST OFFIZIELL BEENDET

Salisbury – In einer zehnminütigen Radio- und Fernsehbotschaft gab Ministerprasident Ian Smith dramatische Entwicklungen in der rhodesischen Politik bekannt. Der Guerillakrieg ist offiziell beendet. Afrikanische politische Häftlinge werden freigelassen. Eine Konferenz zur Lösung der Verfassungsfrage wird einberufen.

Ministerpräsident Smith gab bekannt, dass er mit den schwarzen nationalistischen Gruppen eine Übereinkunft über drei entscheidende Punkte erzielt habe:

1. Die Guerillaktivitäten der afrikanischen Nationalisten in Rhodesien werden sofort gestoppt.

2. Über 100 schwarze politischen Häftlinge werden freigelassen. Hierzu gehören die Piker von ZAPU und ZANU, Nkerrio und Sithole. Ihnen wird gestattet, an den normalen politischen Aktivitäten teilzunehmen.

3. Eine Konferenz zur Ausarbeitung einer Verfassung, die an keine Bedingung geknüpft ist, wird einberufen.

Nkomo und Sithole werden heute aus Lusaka nach Rhodesien zurückkehren. Südafrikanische Polizisten, die an der rhodesischen Grenze eingesetzt sind, kehren in ihre Heimat zurück.

Ministerpräsident Smith erklärte weiter, es sei die feste Absicht der Regierung, Recht und Ordnung in Rhodesien aufrechtzuerhalten, „und wir sind nicht bereit, von unserem Niveau der Zivilisation herunterzugehen“.

Die nächste Frage ist, auf welcher Basis eine Einigung über die verfassungsmäßige Zukunft Rhodesiens erreicht werden kann.

Zurzeit gehören 16 schwarze Mitglieder dem rhodesischen Unterhaus an.

SWAPO SIEHT FELLE WEGSCHWIMMEN

London – SWAPO sieht ihre Felle in Südwestafrika wegschwimmen. Immer mehr Völker Südwestafrikas wenden sich gegen eine SWAPO-Vorherrschaft. Trotzdem versucht es SWAPO, sich diese Vorherrschaft zu sichern, und zwar mit Hilfe des Auslandes. SWAPO in London ha gleichlautende Briefe an die Außenminister Englands, Belgiens, Hollands, Frankreichs und Irlands gesandt, in denen eine „Verurteilung der illegalen Aktivitäten Südafrikas in Namibia in schärfster Form" gefordert wird. In dem Brief wird Südafrika „der aggressiven Haltung gegenüber dem Volk von Namibia und dem unabhängigen Afrika in Norden" beschuldigt. Die beabsichtigten Gespräche über die staatsrechtliche Zukunft werden als Tarnung und Betrug bezeichnet.

AKTION GEGEN DAS CHRISTLICHE INSTITUT

Johannesburg – Die Polizei hat am Mittwoch die Pässe von vier Exekutivmitgliedern des Christlichen Instituts beschlagnahmt. Ein fünftes Mitglied weigerte sich, den Pass, der sich in seiner Jacke befand, auszuhändigen. Pfarrer Rolf Meyer, Redakteur der Zeitschrift „Pro Veritate" erklärte den zwei Mitgliedern der Sicherheitspolizei, wenn sie den Pass wünschten, so müssten sie diesen aus seiner Jacke nehmen. Dies bedeutet jedoch Gewaltanwendung und Angriff auf seine Person. Die Polizei nahm ihm daher den Pass nicht weg. Die Institutsmitglieder waren am Tag vorher aufgefordert worden, ihre Pässe abzuliefern. Gründe wurden nicht angegeben.

Die vier Exekutivmitglieder, denen die Pässe abgenommen wurden, sind: Dr. C. F. Beyers Naudé, Direktor des Instituts, Pfarrer Brian Brown, administrativer Direktor, Peter Randall, Direktor der Verlagsgesellschaft des Instituts, und Horst Kleinschmidt, Progammleiter. Randall hatte seinen Pass letzte Woche erhalten, der zwei Jahre lang eingezogen war. Auch Kleinschmidt war der Pass erst vor kurzem zurückgegeben worden. Dr. Naudé hatte seinen Pass kürzlich erhalten, damit er nach Chicago reisen konnte, um dort die Reinhold Niebuhr-Auszeichnung entgegenzunehmen.

ÜBERTRAGHUNG VON KNOCHENMARK

Kapstadt – Im Groote-Schuur-Hospital wurde am Mittwoch an dem 20jahrigen Vincent Lategan eine Knochenmark-Übertragung vorgenommen. Die Operation wurde von Professor Peter Jacobs, dem Chef des Departements für Hämatologie an der Universität Kapstadt, vorgenommen und dauerte nur eine halbe Stunde. Es wurden etwa 500 Milligramm Knochenmark übertragen, die seinem Bruder entnommen worden waren. Seine 62-jährige Mutter spendete Blut, das während der Operation benötigt wurde. Es wird etwa eine Woche dauern, bis festgestellt werden kann, ob die Übertragung erfolgreich war oder nicht. Professor Jacobs hat die Knochenmark-Übertragung während mehr als zwei Jahren an Hunderten von Kaninchen und Hasen erprobt. Eine ähnliche Übertragung fand vor zwei Jahren in Johannesburg statt, doch reagierte der Patient nur teilweise. Professor Jacobs erklärte, dass Personen, die an Aplastic-Anämie litten, nur zwei bis sechs Monate leben konnten. Es werde sich erst später zeigen, ob der Patient wieder ein normales Leben führen könne.

Aplastie-Anämie ist eine Knochengewebe-Krankheit. Im Knochen befindet sich Mark, über dem Mark ist Gewebe. Das Gewebe ist dazu da, Blut zu produzieren. Fällt ein Teil aus, so wird das ganze Gewebe betroffen, und der Patient hat kaum eine Lebenschance. Die Krankheit tritt meistens am Oberschenkelknochen oder Brustbein auf. Markübertragungen wurden bisher auch in Amerika vorgenommen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-15

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