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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-12-18
Ronja Lyhs
SWAPO ERWARTET

London – SWAPO erwartet eine Bekundung des südafrikanischen Ministerpräsidenten, dass er den wirklichen Wunsch nach einer Détente im südlichen Afrika habe, sagte der SWAPO-Vertreter in London und Westeuropa Peter Katjavivi gestern in London. Die Situation in Südwestafrika sei statisch. SWAPO-Führer müssten sich am 13. Januar vor Gericht verantworten, und ein Bantustan sei für Ovambo-land geplant. SWAPO sei gegen einen Fünfjahresplan als Übergangsphase zur Unabhängigkeit, wie er für Rhodesien durch Südafrika und Sambia angeblich ausgearbeitet sei. SWAPO wünsche nicht, an einen so langfristigen Zeitplan für die Unabhängigkeit gebunden zu sein. Er forderte die südafrikanische Regierung auf, die Wahlen in Owambo abzusagen.



INFORMELLE GESPRÄCHE

Otjohorongo – Das Hererotreffen, das von der Vereinigung zur Erhaltung des königlichen Hauses Tjamuaha-Maharero für den 14. und 16. Dezember im Otjohorongo-Reservat stattfinden sollte, fiel aus. Stattdessen traf en sich Munjuku H. und Jephta Maharero mit dem Chef der Westlichen Hereros Gottlieb Kapia auf dessen Einladung im Ojohorongo-Reservat zu informellen Gesprächen. Dabei wurden folgende Punkte berührte Zusammenarbeit für die Einheit der Herero-Nation, Befürwortung von Frieden und Harmonic im Londe, Fonclerung der schulischen Ausbildung unter den jungen. Hereros, Erhaltung des christlichen Glaubens sowie Vereinigung unter Achtung der Würde des anderen. Das Treffen wurde unwesentlich gestört durch einige Hereros, die sich als Anhänger Kapuuos bezeichneten. Sie machten etwas Krach, folgten aber anschließend der Aufforderung wegzugehen.



NOCH KEINE EINIGUNG DER SCHWARZEN ANGOLANER

Luanda – Das Luanda-Büro der Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA) kündigte über das Wochenende den Ausschluss Daniel Chipendas an, der eine Splittergruppe führte, die mit dem Chef der MPLA, Dr. Agostinho Neto, nicht einverstanden ist. Chipenda sei 1972 und 1973 in Anschlage verwickelt gewesen, die gegen das Leben Netos gerichtet waren. Chipenda war früher militärischer Führer der MPLA, der etwa 4 000 bis 5 000 Mann unter sich hatte, die wohl heute noch seine Anhänger sind, wahrend Dr. Neto die politische Führung inne hat und die von der OAE, den skandinavischen sozialistischen Parteien und aus der Sowjetunion zufließenden Gelder kontrolliert. Chipenda ist mehr rechts gerichtet als Neto, der Moskau-orientiert ist. Vor einigen Tagen hatte Chipenda ein eigenes Büro in Luanda errichtet, was von MPLA als „betrügerische Vortäuschung" betrachtet wird.

Die beiden andern Guerillabewegungen, die Nationale Front für die Befreiung Angolas (FNLA) und die Nationale Union für die gesamte Befreiung Angolas (UNITA) waren bei der Büro-Eröffnung Chipendas vertreten, so dass anzunehmen ist, dass sich eher Chipenda als Neto unterstützen, der seinerseits von der portugiesischen Regierung als gewählter Parteiführer anerkannt wird und wahrscheinlich als kommender Regierungschef bevorzugt würde.



ZUFRIEDENHEIT ÜBER DAS WEIHNACHTSGESCHÄFT 1974

Windhoek – Handelskreise in Windhoek und anderen Orten Südwestafrikas bezeichnen das Weihnachtsgeschäft als durchweg gut. In gewissen Branchen neigt man zu der Auffassung, dass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr besonders früh begonnen und bereits die Ziffern des Novembers belebt habe. Andere Branchen sagen wiederum, das Saisongeschäft sei erst seit gut einer Woche richtig im Gang.

Allgemein wird betont, dass der Kunde wählerisch ist. Dies wird vor allem auf die höheren und noch ungewohnten Preise zurückgeführt. Neben Qualität wird eine fachkundige und aufmerksame Bedienung gewünscht. Waren verkaufen sich nicht mehr von selbst, meinte ein Kaufmann. Die Kunden wollen sachkundig informiert und beraten werden.

Klagen über ein stilles Weihnachtsgeschäft wurden nur in seltenen Ausnahmefallen laut. Die Freude über bessere Abschlüsse im November und Dezember gegenüber den entsprechenden Zeitraumen des Vorjahres herrscht vor. Von einer besonderen Zurückhaltung der Käufer ist kaum etwas zu bemerken. Auch die Nachfrage nach langlebigen und daher entsprechend teuren Wirtschaftsgütern wird als durchaus befriedigend angesehen. Selbst Branchen, die normalerweise keine Saisonverkaufe zu Weihnachten erwarten, bezeichnen die Belebung des Geschäfts im letzten Quartal dieses Jahres als außerordentlich erfreulich.



IN ZEHN MINUTEN ULTIMAMTUM ANGENOMMEN

New York – Nur zehn Minuten dauerte die gestrige Sitzung des Weltsicherheitsrates über Südwestafrika. Sie endete mit der einstimmigen Annahme des von Kenia, Mauretanien und Kamerun vorgelegten Resolutionsentwurf. Selten sind in der jüngsten Vergangenheit Resolutionen vom Sicherheitsrat einstimmig angenommen wurden. Selbst China stimmte dafür.

Die Resolution verurteilt die „fortgesetzte illegale Okkupation des Gebietes von Namibia durch Südafrika". Ferner wird verurteilt „die illegale und willkürliche Anwendung der diskriminierenden und unterdrückerischen Gesetze und Praktiken Südafrikas in Namibia".



DER IRE IM SWAPO HAUS IN LONDON

London – Der sogenannte UNO-Kommissar für Namibia, der 70 Jahre alte Ire Sean McBride, sprach gestern auf einer Pressekonferenz im SWAPO-Haus in London. Dabei prophezeite er, dass die südafrikanische Regierung innerhalb zweier Monate fundamentale Änderungen ihrer Südwestafrikapolitik ankündigen werde. Südafrika, so sagte der Ire, müsse bis zum 30. Mai die Übergabe der Kontrolle Südwestafrikas bekanntgeben. Er erwarte eine Initiative der Nationalen Partei hinsichtlich der Zukunft Südwestafrikas Anfang kommenden Jahres. „Mein Gefühl ist, dass sich die südafrikanische Regierung) die Gespräche mit anderen afrikanischen Regierungen hinsichtlich der Zukunft von Namibia eröffnen."

Ferner erklärte McBride: „Letztendlich werden sic (die südafrikanische Regierung) mit SWAPO verhandeln. SWAPO ist von den Vereinten Nationen als die autoritative Reprisentanz des 'Volker von Namibia anerkannt. Irgendwelche bedeutungsvollen Gespräche über die Zukunft des Gebietes müssen mit dieser Befreiungsbewegung erfolgen."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-18

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