Vor 50 Jahren
1975-01-17
LETZTE MELDUNG
Auf der heute stattgefundenen SWAPO-Pressekonferenz im Grand Hotel gab SWAPO bekannt, dass die weißen „Namibianer“ nicht um ihren Besitz irgendwelcher Art zu fürchten hätten. Unter einer SWAPO-Regierung wird auch die politische Freiheit uneingeschränkt bleiben. Diese Rechte werden in einer Verfassungsurkunde verankert.
Die heutige SAA-Maschine nach Europa fliegt mit 24-stündiger Verspätung. Die Sonntag-Maschine trifft ebenfalls erst 24 Stunden später ein.
MWAANGA FÜR FRIEDLICHE GESPRÄCHE
Johannesburg – Es seien im südlichen Afrika dramatische Veränderungen zu erwarten, und das Wichtigste sei, dass dies im Interesse des Friedens geschehe, erklärte der sambische Außenminister Vernon Mwaanga in einem Interview mit dem südafrikanischen Rundfunkteam in Lusaka. Der südafrikanische Ministerprasident Vorster habe wie die Sambier geographische Verantwortlichkeit, nämlich der unruhigen Region des südlichen Afrikas den Frieden zu bringen. Man könne nicht länger in einer Atmosphäre des Krieges und der Konfrontation leben. Dies sei nicht im Interesse der im südlichen Afrika lebenden Volker.
Mwaanga ist der Meinung, dass persönliche Gespräche und nicht wie ein Gedankenaustausch über die Zeitungen stattfinden sollte. Präsident Kaunda habe auch dem rhodesischen Afrikanischen Nationalrat gesagt, sie sollten weniger über die Presse als persönlich mit der rhodesischen Regierung sprechen. Rhodesien sei ein sehr kompliziertes und ernstes Problem. Es wäre nicht realistisch anzunehmen, dass eine Lösung vom Himmel falle.
MCBRIDE SAGT BLUTBAD VORAUS
Lusaka – Der durch seine wirren Prognosen mehrfach hervorgetretene Ire McBride, sogenannter UNO-Kommissar für Namibia, sag jetzt, ein Blutbad in Südwestafrika sei unvermeidlich, wenn Südafrika nicht schnelle und weitreichende Vorschläge für eine Lösung mache. Auf einer Pressekonferenz in Lusaka erklärte der Ire: „Meine einzige Hoffnung ist, dass Ministerpräsident Vorster die Weitsicht und die Einsicht haben wird und ein Angebot für die Befreiung von Namibia machen, das weitreichend genug ist und ein Blutbad vermeidet, das andernfalls unabwendbar ist. Auf der gleichen Pressekonferenz trat SWAPO-Präsident Sam Nujoma auf und erklärte neben dem Vertretet der Friedensorganisation, McBride, SWAPO werde den bewaffneten Kamp um ein vereinigtes und unabhängiges Südwestafrika auf der Grundlage ein Mann eine Stimme intensivieren.
Er sei nicht bereit, mit Ministerpräsident Vorster zu sprechen, mit Ausnahme auf der Basis eines vereinigten und unabhängigen „Namibia".
GEHT VORSTER NACH LUSAKA?
London/Kapstadt – Mit Spannung blickt die Welt auf die Entwicklungen im südlichen Afrika. Dabei werden Ministerpräsident Vorster und Präsident Kaunda von Sambia die Schlüsselrollen zugeschrieben. Mit besonderer Aufmerksamkeit schaut man auf die kommende Sitzungsperiode des Parlaments in Kapstadt. Mit Spannung wird die erste Rede des Ministerpräsidenten während der Parlamentssitzung erwartet. Ausländische politische Kreise halten es für möglich, dass Ministerpräsident Vorster noch vor der Parlamentseröffnung mit Präsident Kaunda zusammentrifft. Das Parlament in Sambia trat heute zu seiner neuen Sitzungsperiode zusammen. Es wird für möglich gehalten, dass Ministerpräsident Vorster sich nach Lusaka begibt, um mit Präsident Kaunda die Rhodesienfrage, in der sich eine Versteifung abzeichnet, zu diskutieren.
VERHAFTUNG VON SPIONEN
Karlsruhe – Neun Angestellte des internationalen Computer-Konzerns IBM wurden der Spionage für einen kommunistischen Geheimdienst verdächtigt und verhaftet. Der westdeutsche Staatsanwalt Siegfried Buback berichtete, dass außer den neun Personen noch drei weitere unter Verdacht stehen, geheime westliche elektronische Daten an einen östlichen europäischen Geheimdienst geliefert zu haben. Die geheimen Meldungen wurden mit Mikrofilmen in den Osten befördert. Bei den Verhafteten handelt es sich ausschließlich um Westdeutsche.
DIE MONTE-CARLO-RALLYE
Monte Carlo – Am 15. Januar startete mit der geringsten Teilnehmerzahl seit 20 Jahren die große Monte-Carlo-Rallye. Am Nachmittag gingen 82 Wagen in Agadir, Marokko, Athen, Monte Carlo und Stockholm vom Start, weitere 18 in Warschau. Das sind insgesamt 100 Teilnehmer, weniger als die Hälfte der üblichen Teilnehmerzahl. Schnee, Regen und eiskalte Stürme begleiteten den zweiten Tag der Rallye in Marokko, als die Fahrer die 4 000 km-Strecke antraten, die sie zu den französischen Alpen am Samstagmorgen bringen soll. Heute Morgen waren noch 98 Autos der Teilnehmer auf der Strecke. Italiens Amilcare Ballestrieri in einem Werks-Lancia fiel bereits einige Kilometer nach dem Start in Monte Carlo wegen Maschinenschaden aus. Ferner klagte der Gewinner von 1973. Jean-Claude Andruet von Frankreich, über verschiedene Schwierigkeiten. Er verlor im Schneesturm die Orientierung und traf nicht rechtzeitig am ersten Kontrollpunkt ein. Wie soeben aus Pressemitteilungen hervorgeht, hat Andruet aber sämtliche Zeitverluste wieder eingeholt und liegt wieder gut im Rennen. Beim zweiten Wagen, der ausgefallen ist, handelt es sich um den Alfa Romeo von Bernard Dongues, der von Athen aus startete. Im Rennen liegen vier weitere werkseigene Lancia, denen die besten Siegeschancen gegeben werden, gefolgt von Renault and Fiat. Die Teilnehmer hoffen sehr auf eine Besserung der Wetterverhältnisse. Nach den lokalen Wetter-berichten werden jedoch weiterhin Schnee, Regen und Sturmböen erwartet.
Auf der heute stattgefundenen SWAPO-Pressekonferenz im Grand Hotel gab SWAPO bekannt, dass die weißen „Namibianer“ nicht um ihren Besitz irgendwelcher Art zu fürchten hätten. Unter einer SWAPO-Regierung wird auch die politische Freiheit uneingeschränkt bleiben. Diese Rechte werden in einer Verfassungsurkunde verankert.
Die heutige SAA-Maschine nach Europa fliegt mit 24-stündiger Verspätung. Die Sonntag-Maschine trifft ebenfalls erst 24 Stunden später ein.
MWAANGA FÜR FRIEDLICHE GESPRÄCHE
Johannesburg – Es seien im südlichen Afrika dramatische Veränderungen zu erwarten, und das Wichtigste sei, dass dies im Interesse des Friedens geschehe, erklärte der sambische Außenminister Vernon Mwaanga in einem Interview mit dem südafrikanischen Rundfunkteam in Lusaka. Der südafrikanische Ministerprasident Vorster habe wie die Sambier geographische Verantwortlichkeit, nämlich der unruhigen Region des südlichen Afrikas den Frieden zu bringen. Man könne nicht länger in einer Atmosphäre des Krieges und der Konfrontation leben. Dies sei nicht im Interesse der im südlichen Afrika lebenden Volker.
Mwaanga ist der Meinung, dass persönliche Gespräche und nicht wie ein Gedankenaustausch über die Zeitungen stattfinden sollte. Präsident Kaunda habe auch dem rhodesischen Afrikanischen Nationalrat gesagt, sie sollten weniger über die Presse als persönlich mit der rhodesischen Regierung sprechen. Rhodesien sei ein sehr kompliziertes und ernstes Problem. Es wäre nicht realistisch anzunehmen, dass eine Lösung vom Himmel falle.
MCBRIDE SAGT BLUTBAD VORAUS
Lusaka – Der durch seine wirren Prognosen mehrfach hervorgetretene Ire McBride, sogenannter UNO-Kommissar für Namibia, sag jetzt, ein Blutbad in Südwestafrika sei unvermeidlich, wenn Südafrika nicht schnelle und weitreichende Vorschläge für eine Lösung mache. Auf einer Pressekonferenz in Lusaka erklärte der Ire: „Meine einzige Hoffnung ist, dass Ministerpräsident Vorster die Weitsicht und die Einsicht haben wird und ein Angebot für die Befreiung von Namibia machen, das weitreichend genug ist und ein Blutbad vermeidet, das andernfalls unabwendbar ist. Auf der gleichen Pressekonferenz trat SWAPO-Präsident Sam Nujoma auf und erklärte neben dem Vertretet der Friedensorganisation, McBride, SWAPO werde den bewaffneten Kamp um ein vereinigtes und unabhängiges Südwestafrika auf der Grundlage ein Mann eine Stimme intensivieren.
Er sei nicht bereit, mit Ministerpräsident Vorster zu sprechen, mit Ausnahme auf der Basis eines vereinigten und unabhängigen „Namibia".
GEHT VORSTER NACH LUSAKA?
London/Kapstadt – Mit Spannung blickt die Welt auf die Entwicklungen im südlichen Afrika. Dabei werden Ministerpräsident Vorster und Präsident Kaunda von Sambia die Schlüsselrollen zugeschrieben. Mit besonderer Aufmerksamkeit schaut man auf die kommende Sitzungsperiode des Parlaments in Kapstadt. Mit Spannung wird die erste Rede des Ministerpräsidenten während der Parlamentssitzung erwartet. Ausländische politische Kreise halten es für möglich, dass Ministerpräsident Vorster noch vor der Parlamentseröffnung mit Präsident Kaunda zusammentrifft. Das Parlament in Sambia trat heute zu seiner neuen Sitzungsperiode zusammen. Es wird für möglich gehalten, dass Ministerpräsident Vorster sich nach Lusaka begibt, um mit Präsident Kaunda die Rhodesienfrage, in der sich eine Versteifung abzeichnet, zu diskutieren.
VERHAFTUNG VON SPIONEN
Karlsruhe – Neun Angestellte des internationalen Computer-Konzerns IBM wurden der Spionage für einen kommunistischen Geheimdienst verdächtigt und verhaftet. Der westdeutsche Staatsanwalt Siegfried Buback berichtete, dass außer den neun Personen noch drei weitere unter Verdacht stehen, geheime westliche elektronische Daten an einen östlichen europäischen Geheimdienst geliefert zu haben. Die geheimen Meldungen wurden mit Mikrofilmen in den Osten befördert. Bei den Verhafteten handelt es sich ausschließlich um Westdeutsche.
DIE MONTE-CARLO-RALLYE
Monte Carlo – Am 15. Januar startete mit der geringsten Teilnehmerzahl seit 20 Jahren die große Monte-Carlo-Rallye. Am Nachmittag gingen 82 Wagen in Agadir, Marokko, Athen, Monte Carlo und Stockholm vom Start, weitere 18 in Warschau. Das sind insgesamt 100 Teilnehmer, weniger als die Hälfte der üblichen Teilnehmerzahl. Schnee, Regen und eiskalte Stürme begleiteten den zweiten Tag der Rallye in Marokko, als die Fahrer die 4 000 km-Strecke antraten, die sie zu den französischen Alpen am Samstagmorgen bringen soll. Heute Morgen waren noch 98 Autos der Teilnehmer auf der Strecke. Italiens Amilcare Ballestrieri in einem Werks-Lancia fiel bereits einige Kilometer nach dem Start in Monte Carlo wegen Maschinenschaden aus. Ferner klagte der Gewinner von 1973. Jean-Claude Andruet von Frankreich, über verschiedene Schwierigkeiten. Er verlor im Schneesturm die Orientierung und traf nicht rechtzeitig am ersten Kontrollpunkt ein. Wie soeben aus Pressemitteilungen hervorgeht, hat Andruet aber sämtliche Zeitverluste wieder eingeholt und liegt wieder gut im Rennen. Beim zweiten Wagen, der ausgefallen ist, handelt es sich um den Alfa Romeo von Bernard Dongues, der von Athen aus startete. Im Rennen liegen vier weitere werkseigene Lancia, denen die besten Siegeschancen gegeben werden, gefolgt von Renault and Fiat. Die Teilnehmer hoffen sehr auf eine Besserung der Wetterverhältnisse. Nach den lokalen Wetter-berichten werden jedoch weiterhin Schnee, Regen und Sturmböen erwartet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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