Vor 50 Jahren

GRENZE NACH ANGOLA VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN Oshakati – Die Grenze zwischen Südwestafrika und Angola war während des Wochenendes zeitweilig völlig geschlossen. UNITA hatte zeitweise die Grenzkontrolle übernommen und jeden Verkehr über die Grenze gestoppt. Der Grenzverkehr war weder in nördlicher noch in südlicher Richtung möglich. Auf südwestafrikanischer Seite beobachtete man die Vorgänge auf der anderen Seite der Grenze sorgfältig. Von südafrikanischer Seite erfolgten keinerlei Gegenmaßnahmen. Allerdings herrschte eine gewisse Sorge, da eine Reihe von Südafrikanern an den Entwicklungsprojekten in Südangola arbeiten und aufgrund von Dauervisa regelmäßig hin- und herreisen.Ein Grenzbesuch des Innenministers von Angola klärte am Samstag die Situation. Zunächst wurde der Grenzverkehr in nördlicher Richtung geöffnet. Anschließend verlief der Grenzverkehr in beiden Richtungen wieder völlig normal. Offenbar war die vorübergehende Schließung von örtlichen UNITA-Einheiten ohne Autorisierung erzwungen worden. Wie die AZ heute früh aus Oshakati erfuhr, verläuft der Grenzverkehr seit Sonntag wieder normalTRAUER UND EMPÖRUNG IN WINDHOEK Windhoek – Nach dem tragischen Flugzeugunglück vom Freitagnachmittag bei Windhoek herrschten Trauer und Empörung in der Landeshauptstadt. Trauer um die vier Toten und Empörung über gewisse Umstände dieses verhängnisvollen Fluges. Viele Einzelheiten dieses verhängnisvollen Fluges sind bis zur Stunde unklar. Es wird jedoch offen die Frage gestellt, ob hier nicht Leichtsinn im Spiel war, der zum Tod von vier Personen, zu Stromausfällen im Norden Südwestafrikas und zu erheblichem Materialschaden geführt hat. Ferner wird ein größerer Schutz der Bevölkerung bewohnter Ortschaften gegen Tiefflieger gefordert.Das Hauptquartier der südafrikanischen Luftwaffe in Pretoria hat lediglich eine kurze und lapidare Mitteilung herausgegeben, nach der vier Personen getötet wurden, als ein Militärhubschrauber gegen Hochspannungsdrähte in der Nähe des Industrieviertels Lafrenz nördlich von Windhoek flog.EROSPARK NIMMT GESTALT AN Windhoek – Nach anfänglichen Rückschlägen kann Werda Dorpsontwikkelaars (Edms) Bpk., heute auf einen stattlichen Vorort blicken. Bereits 1970 wurde dieses Gebiet der Firma zur Entwicklung übergeben. Mitte Dezember 1972 wurde dieser Stadtteil proklamiert. Seitdem sind mit den Bauarbeiten gute Fortschritte&#039; gemacht worden. Wasseranschlüsse, Kanalisation und Teerstraßen sind angelegt und gebaut worden, es fehlen nur noch 400 Meter, dann sind alle Straßen in Erospark geteert. AIle diese Arbeiten wurden nach genauen Vorschriften der Stadtverwaltung durch Werda selbst gebautKAPUUO MORGEN WIEDER IN WINDHOEKLondon – Heretochef Clemens Kapuuo wird morgen nach über dreiwöchiger Abwesenheit in Windhoek zurückerwartet. Kapuuo war von Freunden in England zu einem Übersee-Besuch eingeladen worden. In London hat er eine in sich widerspruchsvolle Erklärung veröffentlicht. Die Erklärung richtet sich in ihrem ersten Teil gegen die südafrikanische Regierung, im zweiten Tell gegen SWAPO. Sie ist unterzeichnet von Clemens Kapuuo in seiner Eigenschaft als NUDO-Präsident und Hererochef, van Johannes Karuaihe namens des Chefrates der Hereros und von Ernst Kuhlmann im Auftrag der Namahäuptlinge.In Windhoek ist sofort die Frage aufgetaucht, wer die Erklärung für Kapuuo und seine Reisebegleiter aufgesetzt hat. Man bezweifelt hier, dass Kapuuo, Karuaihe und Kuhlmann aus eigener Initiative die sieben Seiten lange Erklärung geschrieben haben. Im Übrigen stimmt die Erklärung wenigstens teilweise mit den hiesigen Vermutungen im Zusammenhang mit der Kapuuo-Reise überein. Man hat hier angenommen, dass der Hauptzweck der „Freunde Kapuuos", die ihn nach England eingeladen haben, die Annäherung des Hererochefs an den SWAPO-Kurs sein sollte. Dieses Ziel ist mit der Erklärung nur teilweise erreicht worden. Kapuuo greift SWAPO und die Länder, die SWAPO finanziell und einseitig unterstützen, scharf an.KISSINGERS FRIEDENSVERHANDLUNGEN MISSGLÜCKT Washington — Dr. Henry Kissinger flog gestern nach Washington zurück und suchte unverzüglich Präsident ‘ zur Berichterstattung g auf. Er sprach auch nicht zur Ford Presse, sondern stieg unmittelbar in einen wartenden Hubschrauber, der ihn zum Weißen Haus brachte.Nachdem er 16 Tags im Mittleren Osten bin- und hergeflogen war, wurden die Unterhandlungen abgebrochen – beide Parteien beschuldigen sich der Unnachgiebigkeit und unüberbrückbarer Differenzen.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-08

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