Aussagen des Generalstaatsanwalts über Homosexualität sind falsch
Windhoek (km) - Die namibische Gesellschaft ist deutlich offener für Homosexualität, als es die Regierung der Öffentlichkeit glauben machen will. Das brachte gestern eine Pressekonferenz des Namibia Equal Rights Movement zu Tage, das im Vorlauf zweier Gerichtsfälle vor dem Obersten Gericht ein Plädoyer für Gerechtigkeit und Gleichheit abgab. Der Leiter der Bewegung, Omar van Reenen, verwies dabei auch auf Statistiken des Afrobarometer. Diese zeigen, dass die jüngsten Behauptungen des Generalstaatsanwalts Festus Mbandeka, die große Mehrheit der Namibier sei gegen Homosexualität, schlichtweg falsch sind. Laut einer Umfrage des Afrobarometer 2019 fänden 64 Prozent der Namibier es gut oder es wäre ihnen egal, wenn ihr Nachbar homosexuell wäre. 2017 lag der Anteil der toleranten Namibier noch bei 54 Prozent. Die AZ konnte diese Angaben von Seiten des Namibia Equal Rights Movement unter anderem über international bereitgestellte Informationen der britischen Regierung bestätigen. „Die Abneigung der Namibier gegenüber Homosexualität wurde für politische Zwecke schon immer übertrieben, aber vor allem hat sie sich auch signifikant gemindert“, sagte van Reenen.
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Allgemeine Zeitung
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