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Der Lions Club Namibia ist derzeit im Clinch mit der namibischen Steuerbehörde. Diese blockiert derzeit eine Spendenlieferung von 400 gebrauchten Brillen aufgrund einer fehlenden Handelsrechnung. Allerdings sollte, da kein Warenwert vorhanden ist, nur eine Proforma-Rechnung vonnöten sein. Foto adelaidecitylions.org.au
Der Lions Club Namibia ist derzeit im Clinch mit der namibischen Steuerbehörde. Diese blockiert derzeit eine Spendenlieferung von 400 gebrauchten Brillen aufgrund einer fehlenden Handelsrechnung. Allerdings sollte, da kein Warenwert vorhanden ist, nur eine Proforma-Rechnung vonnöten sein. Foto adelaidecitylions.org.au

Clinch um fehlende Handelsrechnung

Lions Club Namibia hadert mit hiesiger Steuerbehörde um fehlende Dokumentation
Augetto Graig
Windhoek (ag) – Im Clinch mit dem Zoll liegt der Wohltätigkeitsverein „Lions Club“. Dieser erwartet eine Spende von 400 Brillen vom italienischen Lions-Zentrum für die Sammlung von Altgläsern in Chivasso, welche an die „weniger Glücklichen in Tsumeb“ verteilt werden sollen. Der Zoll darf die Ware allerdings erst freigeben, wenn der Papierkram mit der Steuerbehörde Namibias (NamRA) erledigt ist. Das Paket ist derzeit auf dem Eros-Flughafen in Verwahrung und wurde bereits am 2. Juli geliefert.



Hintergrund ist, dass NamRA auf eine Rechnung für das Gut besteht, da die Behörde davon ausgeht, dass es sich um steuerpflichtig in Namibia eingeführte Ware handle. Allerdings sind die Sichthilfen gebraucht und demnach ohne weiteren Warenwert der deklariert werden muss.



Jens Frautschy, Mitglied des Lions Club Tsumeb, hält die ganze Situation für eine dumme Geschichte, und seine Frustration wächst, weil der Steuereintreiber auf einer Handelsrechnung besteht. Eine Handelsrechnung kann Frautschy allerdings nicht vorlegen. Die alten Brillen und Gestelle wurden einem Optiker von den Patienten in Italien gespendet. Dieser Optiker habe diese dann dem örtlichen Lions-Clubs gespendet. Die lokalen Vereinsorganisationen haben die Gläser wieder in ehrenamtlicher Arbeit in Schuss gebracht. Danach sei der Transport nach Namibia erfolgt.



Um dem Auslieferungsprozess nun weiter voranzutreiben, hatte der Absender eine Rechnung über acht Euro Gesamtwarenwert inklusive Transportkosten eingesandt, der von NamRA als zu niedrig eingestuft wurde. Zudem wurde auf Verlangen der Behörde am 24. Juli ein Schreiben, welches den Verwendungszweck umschreibt, eingereicht. Dieses Dokument ist laut dem Logistikunternehmen DHL allerdings nicht rechtens, was die Zollabfertigung betrifft. Das zustellende Unternehmen pocht weiter auf einer Handelsrechnung. Es scheint so, dass die namibische Steuerbehörde das letzte Wort hat. Dies könnte auch Einfluss haben, ob weitere 5 000 Brillen nach Namibia gesendet werden – gebraucht und gespendet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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