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Eine zweite Chance verdient

Women at Work unterrichtet Ex-Straftäter – FNB unterstützt Kurse
Das Programm ,Women at Work' hat einen neuen Kurs eingerichtet, in dem ehemalige Straftäter Qualifikationen im Bereich der Kleiderherstellung erwerben und so wieder Fuß in der Arbeitswelt fassen können. FNB unterstützt dies mit einer Spende.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Als ehemaliger Straftäter wieder ins gesellschaftliche Leben einzusteigen, birgt ungeahnte Herausforderungen – vor allem, was ökonomische und berufliche Chancen betrifft. Um Menschen, die frisch aus dem Gefängnis entlassen wurden, den Wiedereinstieg ins berufliche Leben zu erleichtern, hat das Programm „Women at Work“ eine neue Initiative ins Leben gerufen, die von FNB gestern mit einer Finanzspritze unterstützt wurde.

Der neue Kurs von Women at Work, genannt „A New Beginning“, wird aus dem Gefängnis Entlassene in der Herstellung von Kleidern und Musterdesign unterrichten, mit dem Ziel, die Teilnehmer auf die Gründung ihrer eigenen Geschäfte vorzubereiten.

„Auf Bewährung Entlassene befinden sich oft in der Situation, dass sie aufgrund ihrer Vorgeschichte keine Arbeit finden können. Ich bin der Meinung, dass diese Menschen eine zweite Chance erhalten sollten“, sagte Pat Siverten, Leiterin von Women at Work, bei der Überreichung der FNB-Spende. „Ich glaube, dass es in Namibia einen riesigen Markt für die Herstellung von Kleidungsstücken gibt. Wenn die Menschen richtig ausgebildet sind, könnten wir Kleidungsstücke und Schulkleidung direkt hier in Namibia herstellen, anstatt sie von außerhalb zu importieren, und so Arbeitsplätze für unsere eigene Bevölkerung schaffen.“

Die First National Bank (FNB) stiftete über ihre FirstRand-Stiftung 342 180 Namibia-Dollar an Women at Work, um den Kurs „A New Beginning“ zu unterstützen. FNB wird die Kursteilnehmer auch in Finanzfragen unterrichten, um ihnen bei der Gründung ihrer Unternehmen zur Seite zu stehen.

Auch Vertreter der Namibian Correctional Services (NCS) wohnten der Überreichung gestern bei. „Eine der wichtigsten Lehren aus der Arbeit im Strafvollzug ist, dass Menschen, die nach ihrer Entlassung in ihre Familien und Gemeinden zurückkehren, mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind“, so Meunajo Tjiroze vom NCS. Angehörige hätten oft kein Verständnis dafür, dass es schwierig sei, sich wieder an ein normales Leben zu gewöhnen, einschließlich der Rückkehr als Mutter oder als Vater von Kindern, die man monatelang oder sogar jahrelang nicht gesehen habe. „Wir wissen auch, dass es bei der Anpassung an neue Lebensumstände – sei es, dass sie ihren Arbeitsplatz verloren haben oder darum kämpfen, über die Runden zu kommen – nicht darum geht, das wiederzubekommen, was sie damals hatten, sondern etwas zu bekommen, was sie nie hatten. Die neuen Fähigkeiten, die Sie während dieser Schulung lernen werden, ist etwas, was Sie nie hatten“, so Tjiroze.

Auch anwesende ehemalige Straftäter zeigten sich von der Idee des Kurses begeistert. Teilnehmerin Verona Thomas erzählte, dass es als aus dem Gefängnis Entlassene extrem schwer sei, wieder Fuß in der Arbeitswelt zu fassen, selbst wenn man sich bemühe, alte Fehler nicht zu wiederholen. Der neue Kurs von Women at Work biete somit neue Lebenschancen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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