Flucht aus der Ukraine
Namibische Studenten: „Kein Namibier wird zurückgelassen“
Am heutigen Freitag, den 24. Februar, ist es genau ein Jahr her, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ausbrach und fast 200 namibische Studenten sich in Sicherheit bringen mussten. Sie alle flohen, nach etlichen Stunden der Angst, mit der Bahn nach Polen.
Von Yolanda Nel
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Als der Krieg mit Russland am 24. Februar 2022 ausbrach, hatte Monica (Name wurde geändert) noch etwa vier Monate ihres Medizinstudiums in der Ukraine vor sich. Sie war eine von 193 namibischen Studenten, die alles zurücklassen und nach Polen fliehen mussten. Später konnten sie dann weiter nach Namibia reisen.
„Wenn ich zurückdenke, haben sich alle Namibier gegenseitig unterstützt und dafür gesorgt, dass niemand zurückgelassen wird. Und wir alle haben es dann zurück nach Namibia geschafft“, sagte sie im Interview mit dem Namibia-Media-Holdings (NMH)-Verlag. „Ich bin dankbar, dass ich so viel Kraft und Widerstandsfähigkeit besessen habe, um aus dieser Situation gestärkt hervorzugehen."
Sie erinnert sich an ihre 23-stündige Reise nach Polen und sagt, dass es dort, wo sie zu dieser Zeit in Zaporizhzhia lebte, wenig bis gar keine Unruhen gab. Zaporizhzhia ist ein großes industrielles Zentrum mit mehreren Strom-Kraftwerken. Dort befindet sich viel schwere Industrie, darunter Stahl- und Flugzeugtriebwerke, als auch Transformatoren für Umspannwerke. Die Stadt liegt etwa 245 km von der heißumkämpften Stadt Donezk entfernt.
„Die Menschen verließen die Stadt, und niemand wusste damals, ob in diesem Gebiet das Leben für Zivilisten gefährlich werden würde.“ Sie fuhr nach Lemberg, aber die Züge nach Polen waren hauptsächlich für ukrainische Frauen und Kinder reserviert worden. Sie warteten 12 Stunden lang auf einen Zug, der Ausländern zur Ausreise versprochen worden war.
„Wir waren stundenlang in der Kälte gestrandet. Es waren so viele Leute da. Eine Gruppe von uns beschloss später, ein Taxi zur Grenze zu nehmen, aber das brachte eine Reihe von Herausforderungen mit sich“, sagte sie und erinnerte sich daran, dass sie das Dreifache des normalen Tarifs zahlen mussten. Der Fahrer bestand außerdem auf US-Dollar und akzeptierte die ukrainische Währung nicht.
Das Taxi konnte sie auch nicht direkt zur Grenze bringen, und die Studentengruppe musste 40 Minuten laufen, bevor sie in einen Bus umsteigen konnte. An der Grenze dauerte es außerdem Stunden, bis die Pässe abgestempelt waren, weil alle in die Nachbarländer flüchteten. „Glücklicherweise konnten wir einen namibischen Delegierten finden, der uns zu unserer Unterkunft brachte. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir, dass wir in Sicherheit waren.
Monica sagt, dass sie immer noch Freunde in der Ukraine habe, die nirgendwo anders hin konnten und seitdem um ihr Leben fürchten müssen. „Es ist traurig zu wissen, dass einige meiner Professoren zum Wehrdienst aufgerufen wurden und von ihnen auch für ihr Land gestorben sind.“ Zaporizhzhia ist inzwischen ein Ziel russischen Raketenangriffe geworden.
Monica entschied sich für ein Studium in der Ukraine, weil sie gerne im Ausland studieren wollte. Und es war obendrein eine geeignete und bezahlbare Option, da „die Lebensunterhaltskosten erschwinglich waren“. Die Ukraine war sehr ausländerfreundlich und sehr entgegenkommend gegenüber den ausländischen Studenten", meinte sie. Ein großer Nachteil ist jedoch das Erlernen einer neuen Sprache, denn außerhalb der Universität verständigt man sich entweder auf Russisch oder Ukrainisch.
Seit ihrer Rückkehr nach Namibia hat sie ihre Famulatur im Staatskrankenhaus in Windhoek absolviert. „Ich konnte schlussendlich mein Studium mit einer Auszeichnung abschließen, weil ich im letzten Semester war und wir unsere Abschlussprüfungen online geschrieben haben“, sagt Monica.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Als der Krieg mit Russland am 24. Februar 2022 ausbrach, hatte Monica (Name wurde geändert) noch etwa vier Monate ihres Medizinstudiums in der Ukraine vor sich. Sie war eine von 193 namibischen Studenten, die alles zurücklassen und nach Polen fliehen mussten. Später konnten sie dann weiter nach Namibia reisen.
„Wenn ich zurückdenke, haben sich alle Namibier gegenseitig unterstützt und dafür gesorgt, dass niemand zurückgelassen wird. Und wir alle haben es dann zurück nach Namibia geschafft“, sagte sie im Interview mit dem Namibia-Media-Holdings (NMH)-Verlag. „Ich bin dankbar, dass ich so viel Kraft und Widerstandsfähigkeit besessen habe, um aus dieser Situation gestärkt hervorzugehen."
Sie erinnert sich an ihre 23-stündige Reise nach Polen und sagt, dass es dort, wo sie zu dieser Zeit in Zaporizhzhia lebte, wenig bis gar keine Unruhen gab. Zaporizhzhia ist ein großes industrielles Zentrum mit mehreren Strom-Kraftwerken. Dort befindet sich viel schwere Industrie, darunter Stahl- und Flugzeugtriebwerke, als auch Transformatoren für Umspannwerke. Die Stadt liegt etwa 245 km von der heißumkämpften Stadt Donezk entfernt.
„Die Menschen verließen die Stadt, und niemand wusste damals, ob in diesem Gebiet das Leben für Zivilisten gefährlich werden würde.“ Sie fuhr nach Lemberg, aber die Züge nach Polen waren hauptsächlich für ukrainische Frauen und Kinder reserviert worden. Sie warteten 12 Stunden lang auf einen Zug, der Ausländern zur Ausreise versprochen worden war.
„Wir waren stundenlang in der Kälte gestrandet. Es waren so viele Leute da. Eine Gruppe von uns beschloss später, ein Taxi zur Grenze zu nehmen, aber das brachte eine Reihe von Herausforderungen mit sich“, sagte sie und erinnerte sich daran, dass sie das Dreifache des normalen Tarifs zahlen mussten. Der Fahrer bestand außerdem auf US-Dollar und akzeptierte die ukrainische Währung nicht.
Das Taxi konnte sie auch nicht direkt zur Grenze bringen, und die Studentengruppe musste 40 Minuten laufen, bevor sie in einen Bus umsteigen konnte. An der Grenze dauerte es außerdem Stunden, bis die Pässe abgestempelt waren, weil alle in die Nachbarländer flüchteten. „Glücklicherweise konnten wir einen namibischen Delegierten finden, der uns zu unserer Unterkunft brachte. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir, dass wir in Sicherheit waren.
Monica sagt, dass sie immer noch Freunde in der Ukraine habe, die nirgendwo anders hin konnten und seitdem um ihr Leben fürchten müssen. „Es ist traurig zu wissen, dass einige meiner Professoren zum Wehrdienst aufgerufen wurden und von ihnen auch für ihr Land gestorben sind.“ Zaporizhzhia ist inzwischen ein Ziel russischen Raketenangriffe geworden.
Monica entschied sich für ein Studium in der Ukraine, weil sie gerne im Ausland studieren wollte. Und es war obendrein eine geeignete und bezahlbare Option, da „die Lebensunterhaltskosten erschwinglich waren“. Die Ukraine war sehr ausländerfreundlich und sehr entgegenkommend gegenüber den ausländischen Studenten", meinte sie. Ein großer Nachteil ist jedoch das Erlernen einer neuen Sprache, denn außerhalb der Universität verständigt man sich entweder auf Russisch oder Ukrainisch.
Seit ihrer Rückkehr nach Namibia hat sie ihre Famulatur im Staatskrankenhaus in Windhoek absolviert. „Ich konnte schlussendlich mein Studium mit einer Auszeichnung abschließen, weil ich im letzten Semester war und wir unsere Abschlussprüfungen online geschrieben haben“, sagt Monica.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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