Mit Musik auf den Straßen des Lebens
Klaus Jürgen Detering ist am 3. Juni 2024 in Windhoek im Alter von 84 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Frau Helga, zwei Söhne und sechs Enkel. Zu seinem Berufsleben im namibischen Straßenbau zwischen Keetmanshoop und Windhoek gehörten mehrere Ehrenämter und rege musikalische Tätigkeit.
Klaus Detering wurde am 29. Oktober 1940 in Tsumeb als zweites Kind von Karl und Hertha Detering geboren. Der Vater war zu der Zeit Farmverwalter im Otavi-Dreieck auf der rheinischen Missionsfarm Ghaub. Kaum sechs Wochen nach seiner Geburt wurde der Vater wie viele andere deutschsprachige Südwester Männer im Gefangenenlager
Andalusia in Südafrika interniert. Klaus verbrachte die ersten sechs Jahre auf Ghaub und lernte seinen Vater erst 1946 kennen, nachdem das Lager ein Jahr nach dem 2. Weltkrieg aufgelöst worden war. Viele Entlassene durften erst
1947 ins damalige Südwestafrika zurückkehren. Die Familie war noch eine kurze Zeit in Pretoria, bis die Rückkehr ins Land über Otjiwarongo nach Windhoek führte.
Klaus Detering absolvierte 1958 sein Matrik an der Windhoek High School (WHS) und studierte dann Bauingenieurswesen an der Universität von Kapstadt (UCT), wo er sich 1966 als Bauingenieur qualifizierte. Er nahm aktiv am geselligen Studentenleben teil, u.a. am Osterlager, das die deutschen Studentenverbände von Kapstadt und Stellenbosch auf Silver Sands im Boland abhielten.
1967 begann er seine Laufbahn im öffentlichen Dienst im Straßenbau bei der damaligen SWA-Administration und später bei der namibischen Straßenbehörde, für die er 38 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung tätig war. Er überwachte viele große Straßenbauprojekte, darunter die Straße von Karasburg nach Ariamsvlei sowie die Straße von Otjiwarongo nach Outjo. In seiner Führungsrolle wurde er für sechs Jahre Bezirksingenieur in Keetmanshoop, bevor er für sein weiteres Berufslebens nach Windhoek zurückkehrte.
Seine Söhne erinnern sich: ,,Kulturell etwas ausgetrocknet vom Süden Namibias wurde postwendend das Kulturprogramm angefahren. Wir erhielten Trompeten- und Posaunenunterricht am Windhoeker Konservatorium bei dem Exil-Ungar und Budapester Sinfonieposauner George Trepper." Seinen Söhnen folgend stieg Klaus auch in die Blasmusik ein und spielte die Posaune fast 47 Jahre. Das Windhoeker Publikum erlebte den jovialen Bläser immer wieder im Blas- und Sinfonieorchester der Hauptstadt, dazu im Kirchenbläserkreis und durchgehend 33 Jahre auf der Narrenbühne zum Karneval bei bei den Wikaphonikern.
Dazu nahm er an jährlichen Singwochen der Kantorei und an Swakopmunder Musikwochen teil. Ferner spielte er in der Big Band der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS), wo er die jungen Posaunenspieler bei Auftritten unterstützte. Zuletzt sang er noch im Windhoeker Männerchor, so oft es seine Gesundheit erlaubte. Seine Sangesbrüder widmeten ihm am 8. Juni 2024 bei der Trauerfeier in der Christuskirche einen klangvollen Abschied.
Ehrenamtlich hat sich Klaus Detering in verschiedenen Vorstandspositionen in gemeinnützigen Vereinen eingebracht, u.a. beim Cohen-Faustballclub und im Vorstand des Schulvereins der DHPS. Der Straßenbauingenieur hat zuweilen befestigte Straßen verlassen, um als Selbstfahrer mit der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft „Off Road“ abgelegenes Gelände historischer und archäologischer Flecken zu erkunden.
Aus dem Nachruf der Familie: ,,Er war ein Sinnbild für Fairness und maßvolles Handeln und hatte schier unerschöpfliches Wissen im Leben angehäuft. Respektvoller Umgang und Ehrlichkeit bleiben uns für immer mit ihm in Erinnerung." Im Kulturleben der namibischen Gesellschaft erinnert man sich an eine umgänglich aufgeschlossene und joviale Persönlichkeit. -- Eberhard Hofmann
Klaus Detering wurde am 29. Oktober 1940 in Tsumeb als zweites Kind von Karl und Hertha Detering geboren. Der Vater war zu der Zeit Farmverwalter im Otavi-Dreieck auf der rheinischen Missionsfarm Ghaub. Kaum sechs Wochen nach seiner Geburt wurde der Vater wie viele andere deutschsprachige Südwester Männer im Gefangenenlager
Andalusia in Südafrika interniert. Klaus verbrachte die ersten sechs Jahre auf Ghaub und lernte seinen Vater erst 1946 kennen, nachdem das Lager ein Jahr nach dem 2. Weltkrieg aufgelöst worden war. Viele Entlassene durften erst
1947 ins damalige Südwestafrika zurückkehren. Die Familie war noch eine kurze Zeit in Pretoria, bis die Rückkehr ins Land über Otjiwarongo nach Windhoek führte.
Klaus Detering absolvierte 1958 sein Matrik an der Windhoek High School (WHS) und studierte dann Bauingenieurswesen an der Universität von Kapstadt (UCT), wo er sich 1966 als Bauingenieur qualifizierte. Er nahm aktiv am geselligen Studentenleben teil, u.a. am Osterlager, das die deutschen Studentenverbände von Kapstadt und Stellenbosch auf Silver Sands im Boland abhielten.
1967 begann er seine Laufbahn im öffentlichen Dienst im Straßenbau bei der damaligen SWA-Administration und später bei der namibischen Straßenbehörde, für die er 38 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung tätig war. Er überwachte viele große Straßenbauprojekte, darunter die Straße von Karasburg nach Ariamsvlei sowie die Straße von Otjiwarongo nach Outjo. In seiner Führungsrolle wurde er für sechs Jahre Bezirksingenieur in Keetmanshoop, bevor er für sein weiteres Berufslebens nach Windhoek zurückkehrte.
Seine Söhne erinnern sich: ,,Kulturell etwas ausgetrocknet vom Süden Namibias wurde postwendend das Kulturprogramm angefahren. Wir erhielten Trompeten- und Posaunenunterricht am Windhoeker Konservatorium bei dem Exil-Ungar und Budapester Sinfonieposauner George Trepper." Seinen Söhnen folgend stieg Klaus auch in die Blasmusik ein und spielte die Posaune fast 47 Jahre. Das Windhoeker Publikum erlebte den jovialen Bläser immer wieder im Blas- und Sinfonieorchester der Hauptstadt, dazu im Kirchenbläserkreis und durchgehend 33 Jahre auf der Narrenbühne zum Karneval bei bei den Wikaphonikern.
Dazu nahm er an jährlichen Singwochen der Kantorei und an Swakopmunder Musikwochen teil. Ferner spielte er in der Big Band der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS), wo er die jungen Posaunenspieler bei Auftritten unterstützte. Zuletzt sang er noch im Windhoeker Männerchor, so oft es seine Gesundheit erlaubte. Seine Sangesbrüder widmeten ihm am 8. Juni 2024 bei der Trauerfeier in der Christuskirche einen klangvollen Abschied.
Ehrenamtlich hat sich Klaus Detering in verschiedenen Vorstandspositionen in gemeinnützigen Vereinen eingebracht, u.a. beim Cohen-Faustballclub und im Vorstand des Schulvereins der DHPS. Der Straßenbauingenieur hat zuweilen befestigte Straßen verlassen, um als Selbstfahrer mit der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft „Off Road“ abgelegenes Gelände historischer und archäologischer Flecken zu erkunden.
Aus dem Nachruf der Familie: ,,Er war ein Sinnbild für Fairness und maßvolles Handeln und hatte schier unerschöpfliches Wissen im Leben angehäuft. Respektvoller Umgang und Ehrlichkeit bleiben uns für immer mit ihm in Erinnerung." Im Kulturleben der namibischen Gesellschaft erinnert man sich an eine umgänglich aufgeschlossene und joviale Persönlichkeit. -- Eberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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