Neumbo: „Wer hat schon 50 Mio. N$?“
Namibische Whistleblowerin erzählt über ihre Erlebnisse im Fishrot-Skandal
Bei einem IPPR-Workshop über die Whistleblower-Gesetzgebung und wie solche Personen geschützt werden sollen, sprach eine namibische Frau über ihre Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Fishrot-Prozess. Es soll eine Online-Plattform geschaffen werden, an die sich potenzielle Whistleblower wenden können.
Von Stefan Noechel
Windhoek
Das Institut für Öffentliche Politforschung (IPPR) hatte gestern Morgen im Rahmen seines Projekts „Integrity Namibia“ einen „Whistleblower Protection Workshop“ in den Räumlichkeiten des Namibischen Instituts für Demokratie (NiD) veranstaltet. Der Geschäftsführer von IPPR, Graham Hopwood, betonte in seiner Eröffnungsrede die Herausforderungen mit denen Whistleblower und vor allem zukünftige Whistleblower konfrontiert sind. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der französischen Organisation PPLAAF, eine Plattform zum Schutz von Whistleblowern in Afrika, angeboten. IPPR möchte eine Online-Plattform ins Leben rufen, an die sich potenzielle Whistleblower in Zukunft wenden können.
Das Gesetz 10 von 2017, welches den Schutz von Informanten beziehungsweise Whistleblowern vorsieht, wurde bereits zum Anfang des Jahres 2017 in Namibia verabschiedet, wird jedoch von der Regierung noch nicht umgesetzt. Ein weiteres Problem ist laut Hopwood der Punkt, dass Finanzministerium keine Gelder in ihrem jährlichen Budget dem Justizministerium zugewiesen hatte damit solch ein Schutzprogramm das nötige Personal und die Räumlichkeiten finanziert werden können. Eine bürokratische Hürde die Korruption im indirekten Maße intern schützt.
Am beeindruckendsten war die Ansprache von Sharon Neumbo. Neumbo diente auf verschiedenen Verwaltungsräten unterschiedlicher Unternehmen und stand den Drahtziehern des Fishrot-Korruptionsskandals sehr nahe. Für sie war anfangs das Whistleblowing überhaupt kein Thema. Erst als die Drangsalierung und das öffentliche Schikanieren anfingen wurde ihr bewusst das sich ihr Leben drastisch ändern würde. Die Polizei nahm sie fest und sperrte Neumbo ein. Sie soll 170 000 N$ veruntreut haben. Das Geld war am Tag ihrer Festnahme schon längst zurückgezahlt, was dem Polizisten, der Neumbo nie offiziell angezeigt hatte, ganz egal war. Sie erklärte wie die Angst sie physisch und psychologisch anfing zu zerstören. Es war in dieser Zeit, dass PPLAAF sich ihr näherte und von ihrem Programm erzählte.
Schweigegeld
Neumbo hatte zu einem Zeitpunkt auf die Frage, „für welchen Betrag würdest du denn still bleiben“, im Spaß geantwortet, „Für 50 Millionen Namibia Dollar“. Worauf sie sich die Frage gestellt hatte, „Wer hat schon 50 Mio. N$ rumliegen, um jemanden zu bestechen?“ Ein Jahr später trat man tatsächlich an Neumbo heran und bot ihr 40 Mio. N$ Schweigegeld an. Neumbo gestand das, dass schon eine verlockendes Angebot war, sie sich jedoch dagegen entschlossen hatte. Sie erklärte wie die Fishrot-Beschuldigten ein elitärer Männerklub waren in der niemals eine Frau Bedeutung erlangen würde. Man hätte von ihr verlangt, pflichtgetreu ihre vom Minister beschützte Arbeit zu verrichten und dadurch ein paar Wenigen zu Unmengen Geld zu verhelfen.
Verschiedene Schlüsselpersonen von PPLAAF sprachen über die Notwendigkeit einer Organisation, welche Whistleblower unterstützen und vor allem beschützen kann, da sie sich gegen Systeme (stattlich und auch privat) stellen die im Stande sind einem Menschen das gesamte Leben zu zerstören oder es sogar zu nehmen.
Windhoek
Das Institut für Öffentliche Politforschung (IPPR) hatte gestern Morgen im Rahmen seines Projekts „Integrity Namibia“ einen „Whistleblower Protection Workshop“ in den Räumlichkeiten des Namibischen Instituts für Demokratie (NiD) veranstaltet. Der Geschäftsführer von IPPR, Graham Hopwood, betonte in seiner Eröffnungsrede die Herausforderungen mit denen Whistleblower und vor allem zukünftige Whistleblower konfrontiert sind. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der französischen Organisation PPLAAF, eine Plattform zum Schutz von Whistleblowern in Afrika, angeboten. IPPR möchte eine Online-Plattform ins Leben rufen, an die sich potenzielle Whistleblower in Zukunft wenden können.
Das Gesetz 10 von 2017, welches den Schutz von Informanten beziehungsweise Whistleblowern vorsieht, wurde bereits zum Anfang des Jahres 2017 in Namibia verabschiedet, wird jedoch von der Regierung noch nicht umgesetzt. Ein weiteres Problem ist laut Hopwood der Punkt, dass Finanzministerium keine Gelder in ihrem jährlichen Budget dem Justizministerium zugewiesen hatte damit solch ein Schutzprogramm das nötige Personal und die Räumlichkeiten finanziert werden können. Eine bürokratische Hürde die Korruption im indirekten Maße intern schützt.
Am beeindruckendsten war die Ansprache von Sharon Neumbo. Neumbo diente auf verschiedenen Verwaltungsräten unterschiedlicher Unternehmen und stand den Drahtziehern des Fishrot-Korruptionsskandals sehr nahe. Für sie war anfangs das Whistleblowing überhaupt kein Thema. Erst als die Drangsalierung und das öffentliche Schikanieren anfingen wurde ihr bewusst das sich ihr Leben drastisch ändern würde. Die Polizei nahm sie fest und sperrte Neumbo ein. Sie soll 170 000 N$ veruntreut haben. Das Geld war am Tag ihrer Festnahme schon längst zurückgezahlt, was dem Polizisten, der Neumbo nie offiziell angezeigt hatte, ganz egal war. Sie erklärte wie die Angst sie physisch und psychologisch anfing zu zerstören. Es war in dieser Zeit, dass PPLAAF sich ihr näherte und von ihrem Programm erzählte.
Schweigegeld
Neumbo hatte zu einem Zeitpunkt auf die Frage, „für welchen Betrag würdest du denn still bleiben“, im Spaß geantwortet, „Für 50 Millionen Namibia Dollar“. Worauf sie sich die Frage gestellt hatte, „Wer hat schon 50 Mio. N$ rumliegen, um jemanden zu bestechen?“ Ein Jahr später trat man tatsächlich an Neumbo heran und bot ihr 40 Mio. N$ Schweigegeld an. Neumbo gestand das, dass schon eine verlockendes Angebot war, sie sich jedoch dagegen entschlossen hatte. Sie erklärte wie die Fishrot-Beschuldigten ein elitärer Männerklub waren in der niemals eine Frau Bedeutung erlangen würde. Man hätte von ihr verlangt, pflichtgetreu ihre vom Minister beschützte Arbeit zu verrichten und dadurch ein paar Wenigen zu Unmengen Geld zu verhelfen.
Verschiedene Schlüsselpersonen von PPLAAF sprachen über die Notwendigkeit einer Organisation, welche Whistleblower unterstützen und vor allem beschützen kann, da sie sich gegen Systeme (stattlich und auch privat) stellen die im Stande sind einem Menschen das gesamte Leben zu zerstören oder es sogar zu nehmen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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