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Pädophiler Kirchenmann gesucht

Windhoek (krk/sno) – „Geh bitte nicht zur Polizei. Das wäre eine große Schande für die Kirche“. Das soll ein Pfarrer angeblich zu einer Mutter gesagt haben, deren zehnjähriger Sohn anscheinend am vorvergangenen Sonntag von einem Kirchenmitglied im Haus des Pfarrers der AGS-Kirche in Otjomuise vergewaltigt worden war, als der Junge bei diesem übernachtet hatte. Laut der Mutter des Jungen ist er oft zum Haus des Pfarrers gegangen, da er sein Patenonkel ist. Ein Gemeindemitglied, das angeblich im Haus des Pfarrers gewohnt hat, soll dem Jungen während der Nacht gesagt haben, zu ihm zu kommen und bei ihm zu schlafen.

Das Gemeindemitglied/der Kirchenmann ist nirgends aufzufinden und der Pfarrer, im Gespräch mit einer NMH-Journalistin, dementierte die Behauptungen der Mutter.

„Er hat seine Hose runter gezogen und etwas aufgetragen. Mein Sohn ist wachgeschreckt. Der Kirchenmann hat ihm gesagt, er soll ruhig sein, und er werde ihm später Geld geben", sagte die Mutter. Der Junge hat angeblich am nächsten Morgen den Pfarrer über den Vorfall informiert, und laut der Mutter hat er dem Jungen geraten, mit ihr (Mutter) nicht darüber zu sprechen.

Der Pfarrer dementiert auch diese Aussage der Mutter und meinte, dass er sofort der Oma des Jungen von dem Vorfall berichtet hatte. Die Mutter zögerte, wurde jedoch von einer Kollegin überzeugt, den Fall bei der Polizei zu melden. Ein Arzt untersuchte den Jungen und stellte fest, dass dieser sexuell genötigt worden war. Er dokumentierte den Fall.

Das Gemeindemitglied wurde angeblich noch nicht verhaftet und laut der Mutter hat der Ermittler, der den Fall untersucht, der Familie gesagt: „Sagt mir, wo der Mann ist, und dann werde ich ihn festnehmen." Die Polizei ist sich dessen nicht bewusst und dementiert die Aussage der Mutter.

Die Menschenrechtsaktivistin Rosa Namises hat den Vorfall aufs Schärfste verurteilt. Sie appelliert erneut an den Präsidenten, einen Ausnahmezustand in Bezug auf Vergewaltigung zu erklären.

„Unsere Kinder sind nirgendwo mehr sicher. Dies ist nicht das erste Mal, dass jemand von einem sogenannten ,Heiligen Ort' Kinder missbraucht. Ich fordere alle Kirchen auf, Petitionen zu verfassen und gegen ihre eigenen Kirchenmitglieder zu protestieren, so wie sie es bei gleichgeschlechtlichen Ehen getan haben. Sie sollten lieber Kinder schützen“, so die Aktivistin.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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