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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren 25-7

Stefan Noechel
RATIONALISIERUNG DES EINGEBORENENBUSDIENSTES

Windhoek – Die Stadtverwaltung wird mit Wirkung vom 30. Juli zwei der Routen des Katutura-Busdienstes probeweise für einen Monet zusammenlegen bzw. miteinander verbinden. Die betroffenen Routen führen über die Leutweinstraße und den Klein-Windhoek-Weg. Sie sollen während der Probezeit auch vorübergehend mit einem Stück des Jan-Jonker-Weges verbunden werden.

Die Stadtverwaltung hat zuerst eine genaue Studie im Hinblick auf die Rationalisierung und Rentabilität des Busdienstes vorgenommen. Die Zusammenlegung der beiden Routen über die Leutweinstraße und den Klein-Windhoek-Weg sind eine direkte Folge der Untersuchung. Der Zweck dieses Experimentes ist eine höhere Nutzungsrate während der Spitzenzeiten und eine Reduzierung der Kosten. Die bestehenden Bushaltestellen auf der zusammengelegten Route bleiben unverändert. Das gilt auch für die Tarife.

„AUSTREIBUNG" MIT PALMRUTEN

Walvis Bay – In Walvis Bay wurden am späten Montagnachmittag verschiedene Ovambos von der Polizei verhaftet, nachdem diese eine Überraschungsrazzia auf eine illegale Bierbraustätte unternommen und etwa 10 000 Liter Bier beschlagnahmt und weggegossen batten. Zwischen 500 und 600 Ovambos befanden sich an der Stelle, die im Walvis Bayer Volksmund als das „Sandhotel" bekannt ist.

Nach der Razzia wurden die Ovambos aufständisch und warfen mit Steinen nach der Polizei und in einem Falle auch nach einer Frau in einem passierenden Auto. Ihr ist jedoch nichts zugestoßen. Während der Razzia wurden 30 Mann Verstärkung aus Swakopmund geholt. Ein junger Mann, Leslie Enslin, wurde mit leichten Verletzungen ins Walvis Bayer Krankenhaus eingeliefert, nachdem er von den Ovambos angegriffen worden war.

NEUES HEIM FÜR SWARAK

Windhoek – Der Südwestafrikanische Rat für

Ausübende Künste hat in der John-Meinert-Straße unmittelbar neben dem Windhoek Theater ein neues Heim erhalten. Das der Administration gehörende Haus neben Theater und Kunstgalerie ist renoviert worden und wird zur Zeit für die Bedürfnisse von SWARAK eingerichtet. In dem Haus befinden sich die Büros für den SWARAK-Sekretär R. J. Engelbrecht sowie für die vier Komitees für Schauspiel, Musik, Oper und Ballett. Versammlungen des Rates sollen in Zukunft ebenfalls in dem neuen SWARAK-Haus abgehalten werden.

KURZ BERICHTET

Lissabon – General Tornaz Basto Machado, 59, ist zum Befehlshaber der portugiesischen Streitkräfte in Mosambik ernannt worden. Er ist der Nachfolger von General de Arriaga, 60, der nach Portugal zurückkehrt.

Montgomery/Alabama – Eine Schadenswertklage über 1,8 Milliarden Dollar wurde gegen die Regierung von Alabama im Namen von 600 Negern eingereicht, die vor Jahren im Rahmen eines medizinischen Großexperiments ohne ihr Wissen mit Syphilis infiziert und nicht behandelt wurden, um die Wirkung der Krankheit festzustellen.

New York – UNO-Statistiken geben die Bevölkerung Chinas Mitte 1972 mit 800 720 000 Menschen an, verglichen mit 787 180 000 Menschen Mitte 1971.

London – Kriminalbeamte von Scotland Yard haben eine Falschgelddruckerei voller amerikanischer, französischer, australischer, irischer und britischer Banknoten entdeckt. Der Nennwert wird mit etwa 17,5 Millionen Rand beziffert.

ERZBISCHOF: ERFINDUNG CHRISTLICHER MARXISTEN

Bonn – Der Erzbischof von Lourenço Marques, Custodio Alvis Pereira, wies die Massakerstory, die sich in Mosambik ereignet haben soll, in den Bereich reiner Erfindung von christIichen Marxisten zurück. Dies geht aus einem Interview mit dem Erzbischof hervor, das in der deutschen Zeitung „Die Welt" veröffentlicht wurde. In dem Interview heißt es u.a.: „Es gibt weder den Ort, an dem das angebliche Massaker stattgefunden haben soll, noch hat sich solch ein Massaker ereignet.

Der Erzbischof nahm zu dem „Times“-Artikel Stellung, der der britischen Zeitung von Pater Hastings zugespielt worden war. Dieser hatte die Geschichte von spanischen Missionaren erhalten. Diese wiederum stützten sich auf bisher nicht identifizierte portugiesische Missionare. Der Ort, an dem das Massaker stattgefunden haben soll, konnte auf der Landkarte von Mosambik nicht gefunden werden.

ILLEGALE VERSAMMLUNG IN OWAMBO

Oshakati – Das Kabinett in Owambo hat sich am Freitag mit der Frage illegaler Versammlungen im Lande befasst und die südafrikanische Polizei gebeten, streng aufzutreten. In Owambo und außerhalb Owambos, wo sich Ovambowähler befinden, werden am 1. und 2. August Wahlen zur Gesetzgebenden Versammlung stattfinden. In Owambo ist lediglich eine Partei, die Owambo-Unabhangigkeitspartei, zugelassen. Keine andere Partei hat einen Antrag auf Zulassung seit Erlass des Gesetzes über die Zulassung von Parteien vom 14. Mai dieses Jahres gestellt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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