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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

12. September 1972
KISSINGER ERNEUT IN MOSKAU

Moskau/München – Dr. Henry Kissinger, Sonderbeauftragter und auβenpolitischer Berater Präsident Nixons, ist am Sonntag auf dem Luftwege aus München kommend zu weiteren Gesprächen mit der Kremlführung in Moskau eingetroffen. Kissinger wird im Laufe der nächsten Tage zu Beratungen mit Parteichef Leonid Breschnew, Premier-minister Alexej Kossygin und Auβenminister Andrej Gromyko zusammentreffen. In Moskau zweifeln politische Beobachter nicht daran, dass neben fortgesetzten Verhandlungen zum Thema der amerikanisch-sowjetischen Gespräche über die Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT) und der geplanten europäischen Sicherheitskonferenz auch das Vietnam-Problem im Mittelpunkt der Unterredungen stehen wird.

ABSCHLUSS DER OLYMPIADE

München – Die Olympischen Spiele, die vor 16 Tagen in der bayerischen Hauptstadt als das größte und phantastischste Ereignis in der Geschichte des Sports begannen und in ein Blutbad verwandelt wurden, gingen heute zu Ende. Mancher wird sich die Frage stellen, ob dieses Weltsportfest der Jugend jemals wieder seinen alten Charakter bekommen wird.

Bei der Abschlussfeier an diesem Montagabend wird die Szenerie in dem Olympiastadion gegenüber der Eröffnungsfeier fade wirken. Zum Beginn marschierten die 12 000 Sportler aus 120 Ländern unter großem Jubel in das Stadion ein, und niemand konnte ahnen, dass tragische Ereignisse die Spiele in die kostspieligste Sportkatastrophe verwandeln würden.

Diese Abschlussfeier, die normalerweise von großer Fröhlichkeit gekennzeichnet ist, wird heute zu Ehren der elf erschossenen Israelis in stiller Feierlichkeit gestaltet. Ein künstlicher Regenbogen wird jedoch noch über das Stadion gespannt. Die Veranstalter meinten dazu, dieser Regenbogen – ein 460 Meter langer Bogen aus heliumgefüllten Plastikrohren, sei dazu geeignet, die „Hoffnungen auf bessere Zeiten zum Ausdruck zu bringen".

GLEICH DREI VETOS IM SICHERHEITSRAT

New York – Im Zuge der Nahost-Debatte des Weltsicherheitsrates hagelte es gestern gleich drei Vetos. Die Sowjetunion legte ihr 109. Veto ein, China wartete mit dem 2. Veto auf, und die Vereinigten Staaten brachten die Zahl ihrer Vetos in der Geschichte ihrer Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen seit 1946 – auf zwei. Das erste chinesische Veto hatte sich gegen die Aufnahme von Bangladesch in die Vereinten Nationen gerichtet. Die gestrige Veto-Serie ging um eine Resolution zur Nahost-Krise.

FEIERLICHE ERÖFFNUNG DES NAUTE-STAUSEES

Keetmanshoop – Die Nautetalsperre, die das Löwenrivier zu dem zweitgrößten südwestafrikanischen Stausee aufstaut, wurde am Samstagvormittag feierlich von dem Staatssekretär im Ministerium für Wasserwesen J. P. Kriel eröffnet. Rund 3 000 Menschen feierten das Ereignis am Freitag und Samstag an dem landschaftlich wahrscheinlich schönsten großen südwestafrikanischen Stausee. Riesige Tribünen waren errichtet, zahlreiche Familien waren mit ihren Wohnwagen erschienen und verbrachten das Wochenende an dem See, der die Keetmanshooper Wasserprobleme für mindestens 25 Jahre löst. Nach der Eröffnung wurde eine Schleuse geöffnet, und ein riesiger Wasserfall ergoβ sich in das Beruhigungsbecken und floβ anschließend das Rivier abwärts.

J. P. Kriel verwies in seiner Ansprache darauf, dass die ersten Planungen für den Nautedamm bereits aus deutscher Zeit, nämlich dem Jahr 1913, stammten. Im Zuge der Durchführung des Odendaal-Planes sei mit der Durchführung des Naute-Projekts 1968 begonnen wurden. Die Kosten der gesamten Anlage hatten sich auf acht Millionen Rand belaufen. Angesichts dieser Ausgaben musste der Preis des nach Keetmanshoop gelieferten Wassers bei 31 Cent pro Kubikmeter liegen. Mit Hilfe einer Regierungssubsidie werde der Wasserpreis jedoch auf einen Verbraucherpreis von zehn Cent pro Kubikmeter heruntergedrückt.

NEGATIVE HALTUNG DER UNO

Pretoria – Außenminister Dr. Hilgard Muller kritisierte am Wochenende in Pretoria das Rundschreiben des sogenannten „Rates für Namibia", das an südafrikanische Firmen und Unternehmen mit Interessen in Südwestafrika gesandt worden ist. Darin werden die Firmen um Informationen über ihre Aktivitäten gebeten. Der Außenminister sprach aus Anlass der Eröffnung der Zahnklinik der Universität Pretoria. Der Zweck des Rundschreibens, so sagte Dr. Muller, sei einwandfrei negativ, denn es versuche, die Entwicklung aus politischen Gründen zu behindern. Der Auβen-minister bestritt die Rechtsgültigkeit der UNO-Resolution vom Oktober 1966, die das Mandat „beendet", sowie die Resolution, die den Rat einsetzte. Die südafrikanische Regierung, so betonte er, betrachte sich als das einzige rechtmäßige Organ, das Südwestafrika zu verwalten habe.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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