Vor 50 Jahren
AUCH DIE KIRCHE SOLL „UGANDISIERT" werden
Kampala – Um die Möglichkeit subversiver Umtriebe ausländischer Missionare in Uganda von vornherein auszuschalten, müsse auch die Kirche „ugandisiert" werden. Das äußerte gestern auf einer Konferenz vor 1 500 weiblichen Delegierten in Kampala Ugandas Präsident Idi Amin. Seine Äußerungen begründete Amin damit, „dass die Imperialisten es versuchen konnten, unter den Deckmantel der Religion ins Land zurückzukehren und Unruhe zu stiften". Die Polizei, das Gefängniswesen, die Armee und das Außenministerium seien inzwischen völlig afrikanisiert worden, sagte Präsident „Big Daddy“ Amin: „Warum sollte dasselbe nicht auch in unseren religiösen Angelegenheiten der Fall sein?"
DIE TEUERSTEN BRIEFMARKEN DER WELT
Hamburg – Im Frühjahr 1972 versteigerte Wolfgang Jakuberg in Hamburg eine Blaue Mauritius, die zu den wertvollsten Briefmarken der Welt zählt, für 287 000 Mark. Zurzeit bietet er eine noch größere Seltenheit fehlt: den sogenannten Schweden-Fehldruck, ein sechs Quadratzentimeter kleines orangerotes Schnipselchen Papier, das unter Kennern eine halbe Million wert ist, weil nur dieses eine Stück existiert.
Der Mann, durch dessen Hände solche philatelistischen Kostbarkeiten wandern, sammelt selbst keine Briefmarken. Der 42-jährige Geschäftsführer eines Hamburger Briefmarken-Auktionshauses gibt dafür eine einleuchtende Begründung: „Ich habe inzwischen so ziemlich alles in den Fingern gehabt, was gut und teuer ist. Kaufen kann ich mir solche Sachen nicht, deshalb fange ich damit gar nicht erst an, auch nicht in kleinerem Rahmen."
VORBEREITENDE SICHERHEITSKONFERENZ
Helsinki – In der finnischen Hauptstadt trafen Delegierte aus 34 Ländern zu einer Konferenz zusammen, deren Hauptaufgabe die Vorbereitung einer europäischen Sicherheitskonferenz ist, die im nächsten Juli stattfinden und einen weiteren Schritt in der Entspannung zwischen Ost und West darstellen soll. Die Konferenz wird mehrere Wochen dauern. Auf einem Staatsbankett forderte der finnische Präsident Dr. Urho Kekkonen die Delegierten auf, die Hoffnungen auf Frieden und Sicherheit in Europa zu verwirklichen.
NORWEGEN DROHT MIT U-BOOT-VERSENKUNG
Oslo - Kriegsschiffe und Kampfmaschinen der norwegischen Marine haben gestern ihre Suchaktion nach einem bisher nicht identifizierten Unterseeboot in norwegischen Hoheitsgewässern verstärkt, dass die norwegische Regierung zu versenken gedroht hat, „selbst, wenn es sich dabei um das Atom-Unterseeboot einer Großmacht handelt". Die Suchaktion – die bereits elf Tage anhält und an der unter anderem auch britische Anti-U-Boot-Hubschrauber teilnehmen – war eingeleitet worden, nachdem das Periskop des unbekannten Unterseebootes gesichtet worden war. Gestern durchkämmten norwegische Marineschiffe den rund 200 Kilometer langen Sogne-Fjord nördlich von Bergen und brachten dabei mehrere Unterwasserbomben zur Explosion, die allerdings nur als Warnung gedacht und in sicherer Entfernung von jenem Ort gezündet wurden, wo das unbekannte Unterseeboot vermutet wird.
WIEDER RUHE AUF DEN GOLAN-HÖHEN
Tel Aviv/ Damaskus – Seit Dienstag herrscht auf den Golan-Hohen wieder Ruhe, doch bleibt die Atmosphare gespannt. Einige israelische Flugzeuge drangen am Mittwoch offenbar zu Beobachtungszwecken in den syrischen Luftraum ein, kehrten jedoch ohne Aktionen nach Israel zurück: Die Syrer behaupten, die Flugzeuge zum Riickflug gezwungen zu haben. Israels Generalstabschef besuchte am Mittwoch den nördlichsten Kibbutz, der am meisten durch syrisches Feuer beschädigt wurde. Ein Zivilist wurde getötet, und zwei wurden verletzt. Ein Haus wurde zerstört, ein Bekleidungsgeschaft schwer beschädigt, und außerdem wurden 50 Kühe getötet. Die israelischen Truppen befinden sich auf der 65 Kilometer langen Front im Alarmzustand. Truppen halfen den UNO-Beobachtern, zwei zerstörte Posten wiederherzustellen. Die geringe Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung erklärt sich daraus, dass solide Unterstände zur Verfügung stehen.
SWAPO GEGEN WEITERE KONTAKTE
New York/Lusaka – Die South West Africa Peoples' Organisation (SWAPO) hat dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mitgeteilt, dass alle weiteren Kontakte mit Südafrika zwecklos waren. In einem Telegramm an den Sicherheitsrat behauptet SWAPO-President Sam Nujoma, Südafrika babe wahrend der vergangenen neun Monate, keine Anzeichen für seine Bereitschaft erkennen lassen, die grundsätzlichen Forderungen des namibischen Volkes zu akzeptieren. Nujoma hat das Telegramm aus Lusaka an den Prasidenten des Sicherheitsrates geschickt. Er betont darin das Recht auf Selbstbestimmung und „nationale Unabhängigkeit der Einwohner als einheitlicher Nationalstaat, wie die Charta der Vereinten Nationen ihn vorgesehen hat, und den unverzüglichen Abzug der illegalen südafrikanischen Verwaltung".
Kampala – Um die Möglichkeit subversiver Umtriebe ausländischer Missionare in Uganda von vornherein auszuschalten, müsse auch die Kirche „ugandisiert" werden. Das äußerte gestern auf einer Konferenz vor 1 500 weiblichen Delegierten in Kampala Ugandas Präsident Idi Amin. Seine Äußerungen begründete Amin damit, „dass die Imperialisten es versuchen konnten, unter den Deckmantel der Religion ins Land zurückzukehren und Unruhe zu stiften". Die Polizei, das Gefängniswesen, die Armee und das Außenministerium seien inzwischen völlig afrikanisiert worden, sagte Präsident „Big Daddy“ Amin: „Warum sollte dasselbe nicht auch in unseren religiösen Angelegenheiten der Fall sein?"
DIE TEUERSTEN BRIEFMARKEN DER WELT
Hamburg – Im Frühjahr 1972 versteigerte Wolfgang Jakuberg in Hamburg eine Blaue Mauritius, die zu den wertvollsten Briefmarken der Welt zählt, für 287 000 Mark. Zurzeit bietet er eine noch größere Seltenheit fehlt: den sogenannten Schweden-Fehldruck, ein sechs Quadratzentimeter kleines orangerotes Schnipselchen Papier, das unter Kennern eine halbe Million wert ist, weil nur dieses eine Stück existiert.
Der Mann, durch dessen Hände solche philatelistischen Kostbarkeiten wandern, sammelt selbst keine Briefmarken. Der 42-jährige Geschäftsführer eines Hamburger Briefmarken-Auktionshauses gibt dafür eine einleuchtende Begründung: „Ich habe inzwischen so ziemlich alles in den Fingern gehabt, was gut und teuer ist. Kaufen kann ich mir solche Sachen nicht, deshalb fange ich damit gar nicht erst an, auch nicht in kleinerem Rahmen."
VORBEREITENDE SICHERHEITSKONFERENZ
Helsinki – In der finnischen Hauptstadt trafen Delegierte aus 34 Ländern zu einer Konferenz zusammen, deren Hauptaufgabe die Vorbereitung einer europäischen Sicherheitskonferenz ist, die im nächsten Juli stattfinden und einen weiteren Schritt in der Entspannung zwischen Ost und West darstellen soll. Die Konferenz wird mehrere Wochen dauern. Auf einem Staatsbankett forderte der finnische Präsident Dr. Urho Kekkonen die Delegierten auf, die Hoffnungen auf Frieden und Sicherheit in Europa zu verwirklichen.
NORWEGEN DROHT MIT U-BOOT-VERSENKUNG
Oslo - Kriegsschiffe und Kampfmaschinen der norwegischen Marine haben gestern ihre Suchaktion nach einem bisher nicht identifizierten Unterseeboot in norwegischen Hoheitsgewässern verstärkt, dass die norwegische Regierung zu versenken gedroht hat, „selbst, wenn es sich dabei um das Atom-Unterseeboot einer Großmacht handelt". Die Suchaktion – die bereits elf Tage anhält und an der unter anderem auch britische Anti-U-Boot-Hubschrauber teilnehmen – war eingeleitet worden, nachdem das Periskop des unbekannten Unterseebootes gesichtet worden war. Gestern durchkämmten norwegische Marineschiffe den rund 200 Kilometer langen Sogne-Fjord nördlich von Bergen und brachten dabei mehrere Unterwasserbomben zur Explosion, die allerdings nur als Warnung gedacht und in sicherer Entfernung von jenem Ort gezündet wurden, wo das unbekannte Unterseeboot vermutet wird.
WIEDER RUHE AUF DEN GOLAN-HÖHEN
Tel Aviv/ Damaskus – Seit Dienstag herrscht auf den Golan-Hohen wieder Ruhe, doch bleibt die Atmosphare gespannt. Einige israelische Flugzeuge drangen am Mittwoch offenbar zu Beobachtungszwecken in den syrischen Luftraum ein, kehrten jedoch ohne Aktionen nach Israel zurück: Die Syrer behaupten, die Flugzeuge zum Riickflug gezwungen zu haben. Israels Generalstabschef besuchte am Mittwoch den nördlichsten Kibbutz, der am meisten durch syrisches Feuer beschädigt wurde. Ein Zivilist wurde getötet, und zwei wurden verletzt. Ein Haus wurde zerstört, ein Bekleidungsgeschaft schwer beschädigt, und außerdem wurden 50 Kühe getötet. Die israelischen Truppen befinden sich auf der 65 Kilometer langen Front im Alarmzustand. Truppen halfen den UNO-Beobachtern, zwei zerstörte Posten wiederherzustellen. Die geringe Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung erklärt sich daraus, dass solide Unterstände zur Verfügung stehen.
SWAPO GEGEN WEITERE KONTAKTE
New York/Lusaka – Die South West Africa Peoples' Organisation (SWAPO) hat dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mitgeteilt, dass alle weiteren Kontakte mit Südafrika zwecklos waren. In einem Telegramm an den Sicherheitsrat behauptet SWAPO-President Sam Nujoma, Südafrika babe wahrend der vergangenen neun Monate, keine Anzeichen für seine Bereitschaft erkennen lassen, die grundsätzlichen Forderungen des namibischen Volkes zu akzeptieren. Nujoma hat das Telegramm aus Lusaka an den Prasidenten des Sicherheitsrates geschickt. Er betont darin das Recht auf Selbstbestimmung und „nationale Unabhängigkeit der Einwohner als einheitlicher Nationalstaat, wie die Charta der Vereinten Nationen ihn vorgesehen hat, und den unverzüglichen Abzug der illegalen südafrikanischen Verwaltung".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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