Vor 50 Jahren
FÜR EINE AUSBALANCIERTE LÖSUNG
Swakopmund – Dirk Mudge, MdE, setzte sich auf dem SABRA-Jugendkongress in Swakopmund für eine ausbalancierte Gestaltung des Verhältnisses zwischen Weißen und Nichtweißen in Südwestafrika ein. Die Weißen und Nichtweißen in Südwestafrika müssten eine Lösung ihrer Probleme finden. Diese Lösung müsse ausbalanciert sein und von gegenseitigem Vertrauen getragen werden. Eine entsprechende Atmosphäre müsse geschaffen werden. Niemand solle sich dem Glauben hingeben, dass die Vereinten Nationen in der Lage wären, eine Musterlösung für die südwestafrikanischen Probleme zu bieten. Mudge sprach das Schlusswort am Freitagnachmittag auf dem Kongress.
Dirk Mudge betonte, dass auf der Jugend eine große Verantwortung ruhe. Der Senior der Exekutive setzte sich erneut für eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Weißen und Nichtweißen ein. Diese Verbesserung der Beziehungen sei nur auf dem Wege gegenseitigen Respekts möglich. Mudge räumte ein, dass die Nichtweißen in der Vergangenheit in gewissen Fällen nicht gerecht behandelt worden seien. Man dürfe jetzt jedoch nicht ins andere Extrem verfallen und zu viele Zugeständnisse machen. Eine ausbalancierte Lösung zu finden, sei schwierig.
DIE REGIERUING STEHT ZU SWA
Göllschau — Die Einwohner Südwestafrikas könnten dessen gewiss sein, dass die südafrikanische Regierung dieses Land nicht vor die Wölfe werfen werde, ganz gleich, was der Weltsicherheitsrat im Zusammenhang mit dem Bericht des UN-Generalsekretärs Dr. Kurt Waldheim beschließen sollte. Das erklärte Senator Owen Harwood, der Minister für Inderfragen und Fremdenverkehr, auf einer Versammlung der Nationalen Partei auf Farm Göllschau am Freitagnachmittag. Da die Südwestafrika-Frage immer noch im Gespräch sei, wolle er nicht mehr darüber sagen und den Einwohnern des Landes nur die Zusicherung geben, dass die Regierung sie nicht im Stich lassen werde.
DIE EMPÖRTEN DELK-PFARRER
Windhoek – Fünf DELK-Pfarrer haben am Freitag, wie kurz berichtet, in einer „Stellungnahme" zur ,,Ausweisung" Pastor Krügers, Otjiwarongo, ihrer „Empörung" Ausdruck verliehen. Die „Stellungnahme" ist lediglich nicht unterzeichnet von Landespropst Kirschnereit und Pfarrer Krüger, dessen befristete Aufenthaltsgenehmigung nicht über den 31. Juli hinaus verlängert wird. Mindestens im Hinblick auf die „Ausweisung" Pastor Krügers bedient sich die Stellungnahme der DELK-Pfarrer einer unrichtigen Ausdrucksweise.
ATTENTATE IN WASHINGTON UND BAGDAD
Washington/Bagdad – Der stellvertretende Militärattaché Israels in Washington, Oberst Yosef Alon, ist am Samstag nach Mitternacht von Unbekannten erschossen worden. Oberst Alon war mit seiner Frau von einer Party im Auto nach Hause gefahren, wo die Frau zuerst ausstieg, um die Türe aufzuschließen. Kurz darauf hörte sie einige Schüsse und beobachtete, wie ein Auto mit rasender Geschwindigkeit wegfuhr. Sie gab sofort Alarm, als sie bemerkte, dass ihr Mann am Boden lag. Der Oberst starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der 43-jährige Militärattaché hätte demnächst, da seine dreijährige Dienstzeit abgelaufen war, nach Israel zurückkehren sollen. Er war ein bekannter Pilot, der als erster der israelischen Luftwaffe beigetreten war. Präsident Nixon und Außenminister Rogers haben ihr Beileid ausgedrückt. Nixon stellte ein Militärflugzeug zur Verfügung, damit die Leiche in Begleitung von Frau Alon und der drei Richter nach Israel überführt werden konnte. Die Untersuchung ist im Gang.
VERSÖHNUNG NKUMBULA – KAUNDA
Luska – Harry Nkumbula, der 59-jährige Oppositionsführer, ist der regierenden Vereinigten Nationalen Unabhängigkeitspartei (UNIP) beigetreten. „Ich kann nicht untätig sein oder den Kopf in den Sand stecken", sagte er zur Begründung seiner Aussöhnung mit Präsident Kaunda, mit dem er auf einer Massenversammlung in Choma erschien, wo sein aufgelöster Afrikanischer Kongress eine starke Stellung hatte. Nkumbula forderte seine Anhänger auf, ihm zu folgen, und Kaunda erklärte, die Türe zur UNIP stehe offen. Im letzten Dezember hatte Kaunda den Einparteienstaat verkündet und angeordnet, dass die 20 Mitglieder der Opposition ihre Sitze im Parlament bis zu Neuwahlen oder spätestens bis zum Ende des Jahres als Unabhängige behalten könnten. (Die UNIP zählt 88 Abgeordnete.) Nkumbula hatte vergeblich versucht, auf gerichtlichem Weg den Einparteienstaat zu verhindern, doch ist ihm dies nicht gelungen.
KRITIK DER ANGLIKANISCHEN KIRCHE
London – Scharfe Kritik an der finanziellen Unterstützung von Guerillaorganisationen im südlichen Afrika durch den Weltkirchenrat übte die Anglikanische Kirche in Südafrika. Die „Church Times", das offizielle Organ der Anglikanischen Kirche, hat ein Memorandum veröffentlicht, das von der Anglikanischen Kirche in Südafrika erarbeitet wurde und auf der Ratstagung der Kirche, die im Juli in Dublin stattfinden soll, als Arbeitsunterlage dienen wird.
Swakopmund – Dirk Mudge, MdE, setzte sich auf dem SABRA-Jugendkongress in Swakopmund für eine ausbalancierte Gestaltung des Verhältnisses zwischen Weißen und Nichtweißen in Südwestafrika ein. Die Weißen und Nichtweißen in Südwestafrika müssten eine Lösung ihrer Probleme finden. Diese Lösung müsse ausbalanciert sein und von gegenseitigem Vertrauen getragen werden. Eine entsprechende Atmosphäre müsse geschaffen werden. Niemand solle sich dem Glauben hingeben, dass die Vereinten Nationen in der Lage wären, eine Musterlösung für die südwestafrikanischen Probleme zu bieten. Mudge sprach das Schlusswort am Freitagnachmittag auf dem Kongress.
Dirk Mudge betonte, dass auf der Jugend eine große Verantwortung ruhe. Der Senior der Exekutive setzte sich erneut für eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Weißen und Nichtweißen ein. Diese Verbesserung der Beziehungen sei nur auf dem Wege gegenseitigen Respekts möglich. Mudge räumte ein, dass die Nichtweißen in der Vergangenheit in gewissen Fällen nicht gerecht behandelt worden seien. Man dürfe jetzt jedoch nicht ins andere Extrem verfallen und zu viele Zugeständnisse machen. Eine ausbalancierte Lösung zu finden, sei schwierig.
DIE REGIERUING STEHT ZU SWA
Göllschau — Die Einwohner Südwestafrikas könnten dessen gewiss sein, dass die südafrikanische Regierung dieses Land nicht vor die Wölfe werfen werde, ganz gleich, was der Weltsicherheitsrat im Zusammenhang mit dem Bericht des UN-Generalsekretärs Dr. Kurt Waldheim beschließen sollte. Das erklärte Senator Owen Harwood, der Minister für Inderfragen und Fremdenverkehr, auf einer Versammlung der Nationalen Partei auf Farm Göllschau am Freitagnachmittag. Da die Südwestafrika-Frage immer noch im Gespräch sei, wolle er nicht mehr darüber sagen und den Einwohnern des Landes nur die Zusicherung geben, dass die Regierung sie nicht im Stich lassen werde.
DIE EMPÖRTEN DELK-PFARRER
Windhoek – Fünf DELK-Pfarrer haben am Freitag, wie kurz berichtet, in einer „Stellungnahme" zur ,,Ausweisung" Pastor Krügers, Otjiwarongo, ihrer „Empörung" Ausdruck verliehen. Die „Stellungnahme" ist lediglich nicht unterzeichnet von Landespropst Kirschnereit und Pfarrer Krüger, dessen befristete Aufenthaltsgenehmigung nicht über den 31. Juli hinaus verlängert wird. Mindestens im Hinblick auf die „Ausweisung" Pastor Krügers bedient sich die Stellungnahme der DELK-Pfarrer einer unrichtigen Ausdrucksweise.
ATTENTATE IN WASHINGTON UND BAGDAD
Washington/Bagdad – Der stellvertretende Militärattaché Israels in Washington, Oberst Yosef Alon, ist am Samstag nach Mitternacht von Unbekannten erschossen worden. Oberst Alon war mit seiner Frau von einer Party im Auto nach Hause gefahren, wo die Frau zuerst ausstieg, um die Türe aufzuschließen. Kurz darauf hörte sie einige Schüsse und beobachtete, wie ein Auto mit rasender Geschwindigkeit wegfuhr. Sie gab sofort Alarm, als sie bemerkte, dass ihr Mann am Boden lag. Der Oberst starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der 43-jährige Militärattaché hätte demnächst, da seine dreijährige Dienstzeit abgelaufen war, nach Israel zurückkehren sollen. Er war ein bekannter Pilot, der als erster der israelischen Luftwaffe beigetreten war. Präsident Nixon und Außenminister Rogers haben ihr Beileid ausgedrückt. Nixon stellte ein Militärflugzeug zur Verfügung, damit die Leiche in Begleitung von Frau Alon und der drei Richter nach Israel überführt werden konnte. Die Untersuchung ist im Gang.
VERSÖHNUNG NKUMBULA – KAUNDA
Luska – Harry Nkumbula, der 59-jährige Oppositionsführer, ist der regierenden Vereinigten Nationalen Unabhängigkeitspartei (UNIP) beigetreten. „Ich kann nicht untätig sein oder den Kopf in den Sand stecken", sagte er zur Begründung seiner Aussöhnung mit Präsident Kaunda, mit dem er auf einer Massenversammlung in Choma erschien, wo sein aufgelöster Afrikanischer Kongress eine starke Stellung hatte. Nkumbula forderte seine Anhänger auf, ihm zu folgen, und Kaunda erklärte, die Türe zur UNIP stehe offen. Im letzten Dezember hatte Kaunda den Einparteienstaat verkündet und angeordnet, dass die 20 Mitglieder der Opposition ihre Sitze im Parlament bis zu Neuwahlen oder spätestens bis zum Ende des Jahres als Unabhängige behalten könnten. (Die UNIP zählt 88 Abgeordnete.) Nkumbula hatte vergeblich versucht, auf gerichtlichem Weg den Einparteienstaat zu verhindern, doch ist ihm dies nicht gelungen.
KRITIK DER ANGLIKANISCHEN KIRCHE
London – Scharfe Kritik an der finanziellen Unterstützung von Guerillaorganisationen im südlichen Afrika durch den Weltkirchenrat übte die Anglikanische Kirche in Südafrika. Die „Church Times", das offizielle Organ der Anglikanischen Kirche, hat ein Memorandum veröffentlicht, das von der Anglikanischen Kirche in Südafrika erarbeitet wurde und auf der Ratstagung der Kirche, die im Juli in Dublin stattfinden soll, als Arbeitsunterlage dienen wird.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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