Vor 50 Jahren

KHOMASDAL OHNE BUSDIENST Windhoek – Die große Farbigengemeinschaft von Khomasdal wird ab Montag nächster Woche ohne ein öffentliches Verkehrsmittel sein. Das bestätigte C. J. Coetzee, der geschäftsführende Direktor des Blue, Express Bus Service, heute Vormittag in einem Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung.Coetzee erklärte, dass finanzielle Probleme ihn zum Einstellen dieses Busdienstes gezwungen haben. Er könne seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen und sehe sich unter den gegebenen Umständen nicht weiter in der diesen Dienst aufrechtzuerhalten.Der Blue Express Bus Service hat einen Kredit von der Farbigen-Investmentgesellschaft erhalten, mit dem der Bus-dienst ausgebaut werden sollte. „Ich bin mit meinen Zahlungen jedoch in den Rückstand geraten, so dass die Investmentgesellschaft und ich den Entschlug gefasst haben, diesen Busdienst einzustellen. Ich kann so nicht mehr weitermachen", sagte Coetzee.Auf die Frage, welches die wichtigsten Gründe für die finanzielle Misere seiner Gesellschaft seien, erwiderte Coetzee, dass er seit 1968 noch keine Tariferhöhung genehmigt bekommen habe. Er habe wiederholt beim Transportrat Tariferhöhungen beantragt. Diese Anträge seien laufend abgelehnt worden. „jeder weiß, wie die Kosten in den Jahren seit 1968 gestiegen sind, aber unsere Tarife mussten unverändert bleiben", fügte er hinzu.RAKETENDROHUNGEN GEGEN FLUGGESELLSCHAFTEN London – Noch nie ist in Friedenszeiten ein britischer Flughafen so streng bewacht worden wie zurzeit der internationale Londoner Heathrow-Flugplatz. Seit Samstag vergangener Woche patrouillieren mehr als 400 Polizisten und Soldaten, Panzer und Panzerspähwagen diesen Flugplatz, um etwaige Terroristenangriffe abzuwehren. Es wurde von Seiten der Terroristen bekanntgegeben, dass ein Flugzeug mit einer SAM-7-Rakete russischer Bauart abgeschossen werden sollte. In London berichtete die Polizei am Montag, dass der Grund für die Überwachung des geschäftigsten Flughafens Europas der sei, dass momentan sehr viele jüdische und arabische Persönlichkeiten nach und von England reisten. Zur Not konnten diese Sicherheitsvorkehrungen jedoch wochenlang andauern.Nachdem am Montagnachmittag irische Guerillas behaupteten, sie hätten Flugzeuge und würden zurzeit Piloten ausbilden, um wirkungsvollere Schläge ausführen zu können, wurden bei sämtlichen Flughäfen der Insel Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Ein Flügel der IRA gab bekannt, dass schon zwei Flugzeuge, demontiert und in kleine Kisten verpackt, nach Dublin geschmuggelt worden seien. Von Seiten der britischen Bombenexperten wird jedoch angenommen, dass diese Flugzeuge zum Schmuggeln von Sprengstoffen gebraucht werden sollen, da die derzeitigen Sicherheitsmaßnahmen zu einer drastischen Abnahme des illegalen Sprengstoffimportes geführt hatten.Uniformierte Polizisten bewachen alle Flughäfen Englands, Detektive beobachten die Wartehallen, und in Heathrow sind Scharfschützen stationiert. Dass die ganzen Maßnahmen Armeeübungen sein sollen, wie das Armeehauptquartier meldete, wird von britischen Flughafenbehörden bestritten. Diese sind davon überzeugt, dass die Maßnahmen im Zusammenhang mit Drohungen der Terroristen stehen, ein amerikanisches oder israelisches Flugzeug abzuschießen.KURZ BERICHTFTTokio – Um es vor Diebstahl und Temperaturschwankungen zu schätzen, wird das berühmte Gemälde der Mona Lisa von Leonardo de Vinci in einem besonderen hitze- und kugelsicheren Glaskasten aufbewahrt werden, wenn es im April dieses Jahns in Tokio ausgestellt wird. Etwa eine Million Besucher werden bei der Ausstellung erwartet, die etwa 50 Tage dauern soli.BENZINSPARMASSNAHMEN IN EUROPA UND USA Hamburg – In Holland und Schweden traten am 7. Januar 1974 mit einer Rationierung von Benzin die härtesten Einsparungsmaßnahmen im westeuropäischen Raum in Kraft. Unabhängig von der Größe des Autos können Autobesitzer Holland wöchentlich 15 Liter Kraftstoff beanspruchen. Für berufliche Zwecke kann auf Antrag eine zusätzliche Ration gewährt werden. Einreisende Ausländer können in diesem Jahr sechsmal an der Grenze die Zuteilung von 30 Litern Benzin beantragen.Ölgesellschaften rechnen am kommenden Samstag mit einem Riesenansturm der Autofahrer. Beobachter in Den Haag vermuten, dass eine wirkliche Knappheit gar nicht besteht und dass möglicherweise zumindest die Stammkunden auch nach dem 7. Januar ohne Rationierungsmarken tanken können. Der Versuch Autobesitzer zu gemeinsamer Fahrt zu veranlassen, ist gescheitert. Nur wenige hundert Menschen haben sich nach dem Aufruf gemeldet. Der Computer, der Fahrgemeinschaften zusammenstellen sollte, steht „arbeitslos" in Den Haag.ÜBERGRIFFE IN LESOTHO Maseru – In Lesotho wird der Ausnahmezustand aussichtlich wieder ausgerufen, nachdem drei Polizeireviere in den frühen Morgenstunden des Montags von bewaffneten Banden überfallen worden sind. Von der Regierung wird angenommen, dass es sich dabei um Anhänger der oppositionellen Basutoland Congress Party handelt. Die Übergriffe erfolgten im Norden Lesothos. Ein berittener Polizist ist ums Leben gekommen, zwei weitere und ihre Angehörigen sind entführt worden.Am Wochenende hatte die berittene Polizei zwei Schwarze in einem Auto mit einer südafrikanischen Zulassungsnummer in Lesotho verhaftet. Eine dritte Person findet sich noch auf freiem Fuss. In dem Auto waren größere Mengen Sprengstoff gefunden worden.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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