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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

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1974-01-14
MASSENVERHAFTUNGEN WÄHREND DES WOCHENENDES

Windhoek – Die Polizei hat während des vergangenen Wochenendes eine Großaktion in und um Windhoek durchgeführt. Dabei wurde die Beachtung der Benzinrestriktionen und der Vorschriften über den Besitz von Identitätsdokumenten überprüft. Hierbei kam es zu zahlreichen Verhaftungen. Dies gab der Chef der Polizei in Südwestafrika, Brigadier Louw, bekannt. Insgesamt wurden zwischen Freitag und Sonntag 138 Personen, ausnahmslos Nichtweiße, festgenommen.

Elf Nichtweiße wurden bereits am Freitag festgenommen, weil sie keine gültigen Ausweispapiere besaßen. Am Sonntag wurde die Straße, die zur Republik führt, etwas südlich der Abzweigung nach Oamites, von der Polizei gesperrt. Sämtliche Fahrzeuge wurden angehalten und überprüft. Gegen 12 Uhr näherte sich der Polizeikontrolle eine Wagenkolonne, besetzt mit Nichtweißen, die wie es heißt, eine SWAPO-Versammlung in Rehoboth organisieren wollten. Diese Fahrzeuge wurden wie alle anderen überprüft. Nicht weniger als 127 Personen konnten keine Ausweise vorzeigen oder weigerten sich, dies zu tun. Alle Personen, die keine Identitätsausweise vorwiesen, wurden festgenommen und nach Windhoek zurückbefördert. Unter den 127 Festgenommenen befanden sich sieben Frauen. Alle mussten heute Vormittag vor Gericht erscheinen. Die Festnahme erfolgte ohne weitere Zwischenfälle.

KIRCHEN GEGEN EINWANDERUNG

Genf – Der Weltkirchenrat hat sich eine neue Masche in seiner gegen Südafrika gerichteten Politik einfallen lassen: Die weiße Einwanderung nach Südafrika soll be-, beziehungsweise verhindert werden. Der Weltrat der Kirchen bat das Internationale Komitee für europäische Ein- und Auswanderung gebeten, die Auswanderung von weißen Arbeitern nach Südafrika zu stoppen. AIs Grund hierfür wird angegeben, dass die Einwanderung nach Südafrika dazu dienen solle, die rassistische und kolonialistische Regierung zu erhalten. Die afrikanischen Arbeiter würden dadurch, so die Experten des Weltkirchenrates, der Möglichkeit beraubt, bessere Arbeitsplätze zu erhalten. Auch die Internationale Arbeitsorganisation, ein Organ der Vereinten Nationen, soli aufgefordert werden, die Möglichkeit einer internationalen Konvention gegen die Auswanderung weißer Arbeitskräfte in das gesamte südliche Afrika zu untersuchen. Ferner wurde die EWG aufgefordert, eine einheitliche Politik in dieser Angelegenheit zu verfolgen.

GRÜNDUNG EINER „ARABISCH ISLAMISCHEN REPUBLIK“

Tunis – Der 70-jährige Präsident von Tunesien, Habib Bourguiba, und der 31-jährige Revolutionschef von Libyen, Oberst. Muammar El-Gaddafi, haben nach mehrmonatigen geheimen Verhandlungen beschlossen, Tunesien und Libyen in einem Staat unter dem Namen „Arabisch Islamische Republik" zu vereinigen. Nach dem von Bourguiba und Gaddafi am Samstag unterzeichneten Abkommen soli eine Verfassung ausgearbeitet werden, die einen gemeinsamen Präsidenten und eine gemeinsame Regierung vorsieht. In beiden Ländern soll am 18. Januar eine Volksabstimmung stattfinden; Bei der Unterzeichnung erklärte Bourguiba, er hoffe, dass Algerien, Mauretanien, Marokko und andere arabische Staaten sich der neuen Republik anschließen werden, die solider und mächtiger sein werde als alle früheren Unionsversuche. Er sagte nicht, ob die anderen Staaten zum Beitritt eingeladen würden. Zwei tunesische Botschafter sind unterwegs nach Algerien, Marokko und Mauretanien, um die dortigen Regierungen über den Zusammenschluss zu unterrichten

BOMBEN AUCH IN EUROPA

Zürich – Am Freitag untersuchten die italienische und die Schweizer Polizei Bombenangriffe in Rom, Turin und Zürich. Zwei der Angriffe waren gegen spanische Konsulate gerichtet. In Zürich explodierte eine Bombe in der Telefonzelle am Eingang des Gebäudes, worin sich das spanische Konsulat befindet. Der Schaden war nicht groß, und niemand wurde verletzt. In Turin beschädigte eine Explosion den Eingang des Gebäudes, das das spanische Konsulat und die Handelskammer beherbergt. Keiner wurde verletzt, doch wurden einige Autos erheblich beschädigt. Gründe für die Angriffe liegen zurzeit nicht vor. In Rom explodierten fast gleichzeitig vier Bomben. Flugblätter, die an den Tatorten vorgefunden wurden, meldeten, dass es sich um Aktionen gegen den amerikanischen Konzern ITT handele.

NEUSEELÄNDER SIEGER IM GRAND PRIX

Buenos Aires – Der Neuseeländer Denis Hulme gewann am Sonntag den Grand Prix von Argentinien während des ersten Rennens für Formel-I-Wagen 1974 in einem McLaren. Er fuhr eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 187,84 Stundenkilometer. Argentiniens Carlos Reutermann in einem Brabham führte während des ganzen Rennens, doch musste er in der letzten Runde aufgeben, da seinem Wagen das Benzin ausging. Angesichts der heutigen Lage eigentlich nicht weiter verwunderlich.

Nikkin Lauda aus Österreich wurde in einem Ferrari Zweiter vor dem Schweizer Clay Regazzoni, auch in einem Ferrari.

KURZ BERICHTET

Tel Aviv — Die örtliche Flughafenpolizei verhaftete am Sonntag einen Holländer, der versuchte, eine Pistole mit an Bord eines Fluges nach München zu nehmen. Er behauptete, die Pistole als Selbstmord-Drohung seiner Frau gegenüber gebrauchen zu wollen, falls sie ihn verlassen wollte. Die Identität des Mannes, der etwa 35 Jahre alt ist, wollte die Polizei nicht bekanntgeben.

Porto Alegre — Das italienische Passagierschiff „Enrico C" ist am Freitag von der Sandbank, auf der es Riff Tage festgesessen hatte, freigezogen worden. Die Passagiere sind alle per Flugzeug an ihr Ziel transportiert worden,

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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