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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-03-18
GRENZFONDSSPENDE ZURÜCKGEWIESEN

Windhoek – Zum ersten Mal in seinem fast fünfjährigen Bestehen hat sich der AZ-Grenzfonds gezwungen gesehen, eine Spende zugunsten der Männer an der Grenze zurückzuweisen. Bei einer Spendenbüchse, die dem AZ-Grenzfonds gestern übergeben wurde, war der Einwurfschlitz erweitert worden, und die Spendenbüchse war mit stinkendem Unrat gefüllt, zwischen dem einige Centstücke zu sehen waren. Die „Spende" für unsere Männer an der Grenze stammt aus der Bar des Onduri Hotels in Outjo an der Touristenstraße zur Etoscha-Pfanne. Die neue Geschäftsführerin des Hotels glaubte, ein gutes Werk zu tun, als sie um Spendenbüchsen für den Grenzfonds bat. Obwohl die AZ über keine Spendenbüchse verfügt, wurde eine Spendenbüchse angefertigt und mit gedruckter Aufschrift versehen. Die Aufschrift ist abgerissen worden. Die AZ hat den Polizeichef in Südwestafrika davon in Kenntnis gesetzt, dass es unzumutbar ist, die Spendenbüchse zu leeren, in der sich möglicherweise einige ehrlich gemeinte Spenden befinden. Sie hat die Spendenbüchse mit Inhalt dem Onduri Hotel in Outjo zur Verfügung gestellt.

TERROR, KIRCHE UND KOMMUNISMUS

Johannesburg – Inmitten einer Kontroverse um die Frage, was Dr. Lukas Vischer, führender Theologe des Weltrates der Kirchen, wirklich gesagt oder gemeint hat, als er in der vergangenen Woche vor der Presse in Johannesburg sprach, nahm der Moderator der NG-Kirche in der Kapprovinz, Dr. J. S. Gericke, zu der Haltung des Weltrates der Kirchen Stellung. Dr. Gericke erklärte u.a., er könne dem Weltkirchenrat nur ein Kompliment machen: er sei im Laufe der letzten zwei Jahre ehrlicher geworden. Ursprünglich habe er gesagt, dass die Gelder für die Terroristen als Hilfe auf den Sektoren Gesundheit und Erziehung und nicht für Waffen gedacht seien; jetzt spreche er offen von Waffen. Dr. Gericke führte aus, dass der Weltrat der Kirchen offen auf der Seite des Feindes in dem gefährlichen Krieg stehe, den Südafrika zum Schutz seiner Grenzen führen müsse. Dabei stehe der Weltrat der Kirchen zusammen mit der gesamten kommunistischen Welt. Ein Sieg der sogenannten „Freiheitskämpfer" werde unendliches Leid für die weißen, braunen und schwarzen Menschen des Landes bringen. Führer des Weltrates der Kirchen hätten daher kein Recht auf Südafrikas christliche Gastfreundschaft.

LIBYEN UND SYRIEN STEHEN ABSEITS

Wien – Libyen und Syrien weigerten sich bei der Schlussabstimmung über das Ölembargo gegen die USA, sich den sieben anderen Staaten anzuschließen, die für die Aufhebung eintraten Dazu gehören Ägypten, Qatar, Bahrain, Abu Dhabi, Algerien und die beiden größten Ölproduzenten Saudi-Arabien und Kuwait. Die Aufhebung wird allerdings auf einer Konferenz in Kairo am 1. Juni überprüft werden. Das Embargo gegenüber den Niederlanden und Dänemark bleibt bestehen. Italien und die Bundesrepublik werden als „freundliche Staaten" klassifiziert, das heißt, sie können so viel Erdöl beziehen, wie sie benötigen.

Mit der Aufhebung des Embargos gegenüber den USA wird auch die Erdölproduktion wieder angehoben, jedoch nicht auf den Stand wie im letzten September gebracht.

200 OFFIZIERE UND SOLDATEN VERHAFTET

Lissabon – Die portugiesische Regierung scheint wieder die volle Kontrolle über die militärischen Streitkräfte gewonnen zu haben, nachdem am Samstag etwa 200 Offiziere und Soldaten hinter Schloß und Riegel gebracht worden waren. Alle Truppen werden wieder in den Kasernen zurückgehalten, nachdem das erste Ausgehverbot der letzten Woche gelockert worden war. Das erste Ausgehverbot war im Zusammenhang mit der Entlassung des Generalstabschefs General Francisco da Costa Gomes und seines Stellvertreters General Antonio de Spinola angeordnet worden, doch hatte gerade die Amtsenthebung des beliebten und durch rein Buch „Portugal und seine Zukunft" populär gewordenen Spinola neue Demonstrationen besonders unter den jüngeren Offizieren zur Folge, die sich nicht nur gegen die Politik in Afrika richteten, sondern auch Soldfragen galten.

Am Samstag versuchte eine motorisierte Infanteriekompanie von der Kaserne in Caldas da Reinha, etwa 80 Kilometer nördlich von Lissabon gelegen, nach der Hauptstadt zu marschieren, doch konnte sie aufgehalten und in die Kaserne zurückgewiesen werden. Die Anführer und die rigorosesten Demonstranten wurden verhaftet. Unter ihnen befindet sich Oberstleutnant Joao Almeida Bruno, der in der Militärakademie in Lissabon mit jungen Offizieren eine Protestversammlung gegen die Entlassung der beiden Generalstabschefs abhielt. Oberst Bruno ist eng mit Spinola befreundet, unter dem er in Portugiesisch-Guinea diente, wo Spinola seinen militärischen Lorbeer im Kampf gegen die Guerillas holte. Der Oberst arbeitete eng mit dem Befehlshaber in diesem Territorium zusammen, und es heißt, er habe auch Anteil am Buch Spinolas, das außerordentlichen Erfolg hatte und rasch ausverkauft war. Eine zweite Auflage ist ebenfalls wieder vergriffen.

AUFHEBUNG DES ÖLEMBARGOS GEGENÜBER DEN USA

Wien – Nach einem Ausfuhrverbot, das fünf Monate gedauert hatte, wird wieder Erdöl nach den USA fliegen, erklärte der saudi-arabische Erdölminister Scheich Ahmed Zaki Yamani nach einer Sitzung von Ministern aus neun arabischen Staaten. Die Schlußsitzung wird heute um 17 Uhr in Wien abgehalten. Es nehmen daran Minister aus Algerien, Bahrain, Ägypten, Kuwait, Libyen, Qatar, Saudi-Arabien, Syrien und den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Ägypten und Saudi-Arabien traten für eine Aufhebung des Embargos ein; weil die USA praktische Schritte zur Förderung des Friedens im Nahen Osten unternommen hatten. Syrien und Libyen zeigten sich jedoch zurückhaltend, und es ist nicht sicher, wie sie sich bei der Schlussabstimmung verhalten werden.

Scheich Yamani, der nichts über das Embargo gegenüber den Niederlanden verlauten ließ, erklärte, das Embargo gegenüber den USA werde aufgehoben and die Produktion werde dementsprechend erhöht. Die Produktion war gegenüber dem letzten September um 15 Prozent eingeschränkt worden, nachdem zuerst von 25 Prozent die Rede war. Die neue Produktion werde aber, sagte Scheich Yamani, nicht die Höhe der September-Produktion erreichen. Es werde daher mehr Öl auf die Weltmärkte fließen, doch werde dies durch die Lieferungen an die USA ausgeglichen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-03

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