Vor 50 Jahren

CHAOTISCHE ZUSTÄNDE IN OTJIWARONGOOtjiwarongo – Seit mehr als 26 Stunden ist Otjiwarongo ohne Strom und ohneWasser. Alle Haushalte, die elektrische Herde haben, können nicht kochen.Esswaren in Eisschränken und Tiefkühltruhen fangen an zu verrotten. Wasserwagen sind eingesetzt worden, um in der Stadt und auch auf der Werft Wasser zu verteilen. Die Gärten sind bereits am Verdorren.KURZ BERICHTETJerusalem – Der israelische Präsident Ephraim Katzir and seine Frau wurden bei einem Autozusammenstoß, in den drei Wagen verwickelt waren, leicht verletzt. Beide konnten nach kurzer Zeit aus dem Hospital entlassen werden. In den anderen Wagen wurden ein Mann getötet und zwei Personen schwer verletzt. Der Wagen des Präsidenten war mit einem Armeeauto auf der Landstraße außerhalb von Tel Aviv zusammengestoßen, wobei ein dritter Wagen in die beiden anderen hineinfuhr.Moskau – In der Moskauer Untergrundbahn brach in einem Wagen Feuer aus, wodurch dieser vollständig zerstört wurde. Einige Dutzend Personen wurden verletzt. In den Zeitungen wurde nichts über den Unfall veröffentlicht.Wankie – Seit einiger Zeit herrscht auf der Wankie Kohlengrube Unruhe. 14 Afrikaner sind wegen der Zwischenfälle am Donnerstag und Freitag, als Bergarbeiter mit der Polizei zusammenstießen, zu je zwölf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Am Freitag wurden zwei weitere Afrikaner zu je zwölf Monaten verurteilt. Der Streik ist auf höhere Lohnforderungen zurückzuführen.Salisbury – Der Afrikanische Nationalrat hat seinem Prasidenten Bischof Abel Muzorewa das Vertrauen ausgesprochen. Der Bischof gab auf der Sitzung desExekutiv-Komitees nur eine Erklärung ab, worauf die Komiteemitglieder unter sich diskutierten. Bischof Muzorewa war kritisiert worden, weil er mit Premierminister Smith ein Abkommen unterzeichnet hatte. Der Bischof erklärte, er sei bei den Verhandlungen mit Smith „betrogen" worden.FÜNF WEISSE DOZENTEN VERLASSEN TURFLOOPKapstadt/Johannesburg – Fünf Professoren und Dozenten, der Bantu-Universitätdes Nordens (Turfloop) bei Pietersburg sind zurückgetreten, erklärte der Minister fürBantuerziehung, M. C. Botha, auf eine Anfrage von Frau S. Suzman (PP, Houghton)am Freitag im Volksrat. Frau Suzman erklärte, als einziger Grund wurde angegeben,dass die Universitätslehrer anderswo Stellung erhalten hatten. Botha erinnertedaran, dass die Bantu-Universitäten ausschließlich für die Bantus geschaffen wordenseien. Die Weißen, die dort lehrten, wüssten genau, dass sie nach und nach durchBantus ersetzt werden. Dieser Prozess spiele sich planmäßig ab, und es fandendarüber stets Besprechungen statt. Wenn Weiße infolge des „Lokalisations"-Prozesses die Universität verlassen müssten, so werde ihnen anderswo eine Stelleangeboten. Es sei Sache der Regierung, für die weißen Lehrkräfte zu sorgen, diesich keine Gedanken über ihre Zukunft machen müssten.Am Montag früh herrschte auf dem UniversitätsgeIände immer noch. eine gespannteAtmosphäre. Die Universitätshalle wurde wiederum von Studenten besetzt. DiePolizei wurde daher noch nicht vom UniversitätsgeIände zurückgezogen. Wahrenddes ganzen Tages finden heute Besprechungen fiber die Forderungen der Studentenstatt.UNRAST IN LOURENCO MARQUESLourenço Marques – Soldaten der Frelimo erschossen einen 38-jährigen Autofahrer,der an einer Strafgensperre nicht anhielt. Sie suchten nach Waffen, fanden aberkeine in seinem Wagen. Jose Inacio starb kurz darauf im Hospital.In einem anderen Fall waren Schüsse am Rande der Stadt zu hören. Die Frelimo-Soldaten verweigerten Journalisten den Zutritt in dieses Gebiet und sagten, dass dieLage unter Kontrolle sei.Verschiedene andere Wagen mit weißen Insassen, die sich auf dem Wege zumFlugplatz befanden, wurden mit Steinen beworfen, jedoch wurde niemand verletz.Fallschirmjäger der portugiesischen Armee patrouillieren unterdessen strategischeGebiete im Norden von Lourenço Marques, nachdem bekanntgeworden war, dassweiße Söldner einen Angriff lancieren wollten.Bewaffnete Militärpolizisten hielten einen weißen Mann in einem Luxushotel fest, weiler sich angeblich unter einem falschen Namen eingetragen hatte.Eine Portugiesisch-Frelimo-Heerespatrouille schlichtete einen gefährlichen Vorfall,indem sie eine Gruppe junger Weißer, die sich mit einem afrikanischen Schuhputzerüber den Preis stritten, auseinander.Das Informationsministerium sagte, dass die Durchsuchung von Autos, welche amFreitag begann, heute Abend beendet wird.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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