Vor 50 Jahren
KEIN ZEICHEN EINES OVAMBOSTREIKS
Windhoek – Am Freitag wurden in verschiedenen Orten Südwestafrikas Streikparolen im Zusammenhang mit der Wahl in Owambo ausgegeben. Die Wahl zum Gesetzgebenden Rat von Owambo begann heute um 8.00 Uhr. Die Wahl dauert bis einschließlich Freitag. Die Wahllokale sind jeweils von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. SWAPO-Angehörige in Windhoek ließen am Freitag ihre Arbeitgeber wissen, dass sie möglicherweise am Montag nicht zur Arbeit erscheinen würden. In Tsumeb wurde ebenfalls am Freitag erklärt, dass ab heute gestreikt würde. Bisher sind keine Anzeichen eines Streiks sichtbar.
Der Generaldirektor der Tsumeb Corporation, Jim Ratledge, erklärte heute früh der AZ, dass in allen Bergwerken der Tsumeb Corporation normal gearbeitet werde. Auch andere Unternehmen, die von Streiks bedroht zu sein schienen, berichten, dass ihre Arbeitnehmer pünktlich zur Arbeit erschienen sind und normal arbeiten.
BEI KARIBIB VERDURSTET
Karibib – Ein Besucher aus Deutschland, der 71 Jahre alte Paul Matka, wurde am 11. Januar etwa sechs bis sieben Kilometer von einem Farmhaus im Distrikt Karibib tot aufgefunden. Matka war am 10. Januar gegen 10.00 Uhr zu einem Spaziergang in die Umgebung aufgebrochen. Er kehrte nicht zurück. Eine Suchaktion am Abend des 10. Januar musste wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Am Vormittag des 11. Januar fand man Matka tot auf. Es wird angenommen, dass er sich verirrt hat und verdurstet ist. Die genaue Todesursache muss allerdings durch eine Leichenschau ärztlich festgestellt werden.
DIE KLUFT IST GRÖSSER GEWORDEN
Salisbury – Es wird in Rhodesien keine Mehrheitsregierung zugelassen, heißt es in einer vom rhodesischen Rundfunk am Samstag verbreiteten Meldung, die aus regierungsnahen Kreisen stammen soll. Eine Übergabe komme nicht infrage, obwohl beabsichtigt sei, die Schwarzen „mitzuführen“. Die Regierung kontrolliere die Lage in Rhodesien vollkommen, und sie werde diese Kontrolle aufrechterhalten.
Es bestehe ein bedeutender Unterschied zwischen der Situation in Mosambik und in Rhodesien. Die Zukunft Mosambiks sei von einer europäischen Macht entschieden worden, und das Volk von Mosambik habe in keiner Weise der ihm aufgedrungenen Lösung Widerstand leisten können. Die Lage in Rhodesien sei vollkommen verschieden. Rhodesien kontrolliere sein eigenes Schicksal, und niemand werde dem Land eine Lösung aufzwingen können. Wohl sei eine Vereinbarung das Ziel, aber niemals unter allen Bedingungen. Es werde keinen Ausverkauf des weißen Mannes geben.
ELIFAS: SWAPO BEFÜRWORTET BLUTVERGIESSEN
Ondangwa – Der Chefminister von Owambo, Filemon Elifas, hat am Samstag erneut alle Personen und Instanzen gewarnt, die die allgemeine Wahl in Owambo vereiteln wollen. Das Kabinett von Owambo, sagte Elifas, habe die Wahl beschlossen und nicht die südafrikanische Regierung, wie gewisse linksorientierte Instanzen behaupten.
Jeder Einwohner von Owambo habe das Recht, an der Wahl seiner Führer teilzunehmen, und jeder Wahlberechtigte, der stimmen will, werde den nötigen Schutz erhalten. Scharf attackierte Elifas SWAPO. SWAPO wolle die Wahl durchkreuzen. SWAPO sei lediglich eine kleine Gruppe, die während der vergangenen 15 Jahre nur Versprechungen gemacht habe. Auf die Erklärung von Clemens Kaptuuo verweisend, sagte Elifas, dass SWAPO nicht das Ovambovolk vertrete.
MALAWISCH-SAMBISCHE ZUSAMMENARBEIT
Lusaka – Präsident Banda von Malawi hat seinen viertägigen Staatsbesuch in Lusaka abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Beratungen mit den sambischen Staatsmännern standen die Verbesserung der Beziehungen zwischen Malawi und Sambia und die Herstellung einer Eisenbahnverbindung zwischen beiden Ländern.
Auf einem Abschiedsbankett erklärte Kaunda, die Regierung habe beschlossen, vorläufige Berichte über die Eisenbahnverbindungen über Angola im Westen und Malawi im Osten auszuarbeiten. Daten wurden noch nicht festgesetzt, aber es ist sicher, dass die Herstellung einer Verbindung zwischen dem sambischen und malawischen Eisenbahnsystem im Vordergrund stehe.
„BRÜDERLICHE ATMOSPHÄRE“
Penina (Algarve) – In einer gemeinsamen Erklärung der drei angolanischen Gruppen und der portugiesischen Regierung heißt es, die Verhandlungen würden in „perfekter Harmonie und Brüderlichkeit“ geführt. Das angolanische Volk wird aufgefordert, wachsam und ruhig zu sein. Die Führer der drei Gruppen, die sich gegenseitig als „Brüder“ ansprachen, erklärten, die „brüderliche Atmosphäre“ sei eine Garantie für den persönlichen Erfolg. Nichts könne die Verhandelnden daran hindern, zu einem Abkommen mit Portugal zu gelangen.
ERWEITERTER FLUGDIENST NACH NEW YORK
Johannesburg – Die Südafrikanische Luftfahrtgesellschaft kündigte an, dass der Flugdienst zwischen Johannesburg und Amsterdam am 27. März eingestellt wird. Der letzte Flug findet am 24. März statt. Dafür wurde ein neuer Flugdienst zwischen Johannesburg und New York angekündigt.
Dieser Flug geht über die Insel Sal und verlässt Johannesburg am Donnerstag und New York am Freitag. Er beginnt am 3. April 1975 mit einer Boeing 707. Die anderen zwei Flugdienste zwischen Johannesburg und New York sowie der direkte Flug zwischen Johannesburg und Rio de Janeiro am Mittwoch bleiben unverändert.
NEUER SOWJETRAUMFLUG
Moskau – Am Samstag startete das russische Raumschiff Sojus-17 mit zwei Kosmonauten vom Flughafen Baikonur. Den beiden Kosmonauten, Kommandant Alexei Gubarev und Flugingenieur Georgi Grechko, gelang es schon nach 30 Stunden, das Raumschiff Sojus-17 an die Raumstation Saljut-4 zu koppeln. Es ist nicht bekannt, wie lange die beiden Kosmonauten die Erde umkreisen werden.
Windhoek – Am Freitag wurden in verschiedenen Orten Südwestafrikas Streikparolen im Zusammenhang mit der Wahl in Owambo ausgegeben. Die Wahl zum Gesetzgebenden Rat von Owambo begann heute um 8.00 Uhr. Die Wahl dauert bis einschließlich Freitag. Die Wahllokale sind jeweils von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. SWAPO-Angehörige in Windhoek ließen am Freitag ihre Arbeitgeber wissen, dass sie möglicherweise am Montag nicht zur Arbeit erscheinen würden. In Tsumeb wurde ebenfalls am Freitag erklärt, dass ab heute gestreikt würde. Bisher sind keine Anzeichen eines Streiks sichtbar.
Der Generaldirektor der Tsumeb Corporation, Jim Ratledge, erklärte heute früh der AZ, dass in allen Bergwerken der Tsumeb Corporation normal gearbeitet werde. Auch andere Unternehmen, die von Streiks bedroht zu sein schienen, berichten, dass ihre Arbeitnehmer pünktlich zur Arbeit erschienen sind und normal arbeiten.
BEI KARIBIB VERDURSTET
Karibib – Ein Besucher aus Deutschland, der 71 Jahre alte Paul Matka, wurde am 11. Januar etwa sechs bis sieben Kilometer von einem Farmhaus im Distrikt Karibib tot aufgefunden. Matka war am 10. Januar gegen 10.00 Uhr zu einem Spaziergang in die Umgebung aufgebrochen. Er kehrte nicht zurück. Eine Suchaktion am Abend des 10. Januar musste wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Am Vormittag des 11. Januar fand man Matka tot auf. Es wird angenommen, dass er sich verirrt hat und verdurstet ist. Die genaue Todesursache muss allerdings durch eine Leichenschau ärztlich festgestellt werden.
DIE KLUFT IST GRÖSSER GEWORDEN
Salisbury – Es wird in Rhodesien keine Mehrheitsregierung zugelassen, heißt es in einer vom rhodesischen Rundfunk am Samstag verbreiteten Meldung, die aus regierungsnahen Kreisen stammen soll. Eine Übergabe komme nicht infrage, obwohl beabsichtigt sei, die Schwarzen „mitzuführen“. Die Regierung kontrolliere die Lage in Rhodesien vollkommen, und sie werde diese Kontrolle aufrechterhalten.
Es bestehe ein bedeutender Unterschied zwischen der Situation in Mosambik und in Rhodesien. Die Zukunft Mosambiks sei von einer europäischen Macht entschieden worden, und das Volk von Mosambik habe in keiner Weise der ihm aufgedrungenen Lösung Widerstand leisten können. Die Lage in Rhodesien sei vollkommen verschieden. Rhodesien kontrolliere sein eigenes Schicksal, und niemand werde dem Land eine Lösung aufzwingen können. Wohl sei eine Vereinbarung das Ziel, aber niemals unter allen Bedingungen. Es werde keinen Ausverkauf des weißen Mannes geben.
ELIFAS: SWAPO BEFÜRWORTET BLUTVERGIESSEN
Ondangwa – Der Chefminister von Owambo, Filemon Elifas, hat am Samstag erneut alle Personen und Instanzen gewarnt, die die allgemeine Wahl in Owambo vereiteln wollen. Das Kabinett von Owambo, sagte Elifas, habe die Wahl beschlossen und nicht die südafrikanische Regierung, wie gewisse linksorientierte Instanzen behaupten.
Jeder Einwohner von Owambo habe das Recht, an der Wahl seiner Führer teilzunehmen, und jeder Wahlberechtigte, der stimmen will, werde den nötigen Schutz erhalten. Scharf attackierte Elifas SWAPO. SWAPO wolle die Wahl durchkreuzen. SWAPO sei lediglich eine kleine Gruppe, die während der vergangenen 15 Jahre nur Versprechungen gemacht habe. Auf die Erklärung von Clemens Kaptuuo verweisend, sagte Elifas, dass SWAPO nicht das Ovambovolk vertrete.
MALAWISCH-SAMBISCHE ZUSAMMENARBEIT
Lusaka – Präsident Banda von Malawi hat seinen viertägigen Staatsbesuch in Lusaka abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Beratungen mit den sambischen Staatsmännern standen die Verbesserung der Beziehungen zwischen Malawi und Sambia und die Herstellung einer Eisenbahnverbindung zwischen beiden Ländern.
Auf einem Abschiedsbankett erklärte Kaunda, die Regierung habe beschlossen, vorläufige Berichte über die Eisenbahnverbindungen über Angola im Westen und Malawi im Osten auszuarbeiten. Daten wurden noch nicht festgesetzt, aber es ist sicher, dass die Herstellung einer Verbindung zwischen dem sambischen und malawischen Eisenbahnsystem im Vordergrund stehe.
„BRÜDERLICHE ATMOSPHÄRE“
Penina (Algarve) – In einer gemeinsamen Erklärung der drei angolanischen Gruppen und der portugiesischen Regierung heißt es, die Verhandlungen würden in „perfekter Harmonie und Brüderlichkeit“ geführt. Das angolanische Volk wird aufgefordert, wachsam und ruhig zu sein. Die Führer der drei Gruppen, die sich gegenseitig als „Brüder“ ansprachen, erklärten, die „brüderliche Atmosphäre“ sei eine Garantie für den persönlichen Erfolg. Nichts könne die Verhandelnden daran hindern, zu einem Abkommen mit Portugal zu gelangen.
ERWEITERTER FLUGDIENST NACH NEW YORK
Johannesburg – Die Südafrikanische Luftfahrtgesellschaft kündigte an, dass der Flugdienst zwischen Johannesburg und Amsterdam am 27. März eingestellt wird. Der letzte Flug findet am 24. März statt. Dafür wurde ein neuer Flugdienst zwischen Johannesburg und New York angekündigt.
Dieser Flug geht über die Insel Sal und verlässt Johannesburg am Donnerstag und New York am Freitag. Er beginnt am 3. April 1975 mit einer Boeing 707. Die anderen zwei Flugdienste zwischen Johannesburg und New York sowie der direkte Flug zwischen Johannesburg und Rio de Janeiro am Mittwoch bleiben unverändert.
NEUER SOWJETRAUMFLUG
Moskau – Am Samstag startete das russische Raumschiff Sojus-17 mit zwei Kosmonauten vom Flughafen Baikonur. Den beiden Kosmonauten, Kommandant Alexei Gubarev und Flugingenieur Georgi Grechko, gelang es schon nach 30 Stunden, das Raumschiff Sojus-17 an die Raumstation Saljut-4 zu koppeln. Es ist nicht bekannt, wie lange die beiden Kosmonauten die Erde umkreisen werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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