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Gesundheitsminister Kalumbi Shangula hat der Öffentlichkeit versichert, dass sein Ministerium unermüdlich daran arbeitet, die anhaltende Medikamentenkrise zu lösen. Foto: NMH-Archiv
Gesundheitsminister Kalumbi Shangula hat der Öffentlichkeit versichert, dass sein Ministerium unermüdlich daran arbeitet, die anhaltende Medikamentenkrise zu lösen. Foto: NMH-Archiv

Akute Medikamentenkrise

Shangula: „Wir ruhen weder Tag noch Nacht und arbeiten unermüdlich“
Patienten und auch Ärzte verlieren fortwähren die Geduld. Das scheinbar unüberwindbaren Problem mit der Beschaffung von Medikamenten im Öffentlichen dienst behinder das Gesundheitssystem immer mehr. Trotz gutrederei des Gesundheitsministers alternative Wege zu finden ist ein Gerichtsfall am Obersten Gerichtshof noch lange nicht abgehandelt.
Nikanor Nangolo
Von Nikanor Nangolo

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek





Da Patienten von Staatskrankenhäusern und Kliniken im ganzen Land – vor allem in den nördlichen Regionen – immer wieder über den Mangel an Medikamenten klagen, hat der Gesundheitsminister Kalumbi Shangula die Öffentlichkeit versucht zu versichert, dass sein Ministerium unermüdlich daran arbeitet, das Problem zu lösen. „Wir werden weder Tag noch Nacht ruhen. Wir arbeiten unermüdlich daran, dieses Problem zu lösen. Allerdings ist der Kauf von Medikamenten nicht so einfach, wie wenn man in ein Geschäft geht und etwas mitnimmt. Wir unterliegen den Aufsichtsbehörden in den Ländern, in denen wir die Medikamente kaufen und importieren. Alles wird streng reguliert“, sagte Shangula.



Der Mangel an Medikamenten ist seit Monaten ein andauerndes Problem und führt zu wachsender Frustration bei Patienten, dem Krankenhaus- und auch dem Klinik-Personal. Anfang der Woche erlebten die Bewohner im Dorfes Eenghalashe in der Omusati-Region, wie eine mobile Klinik für die medizinische Grundversorgung in einem ländlichen Zentrum Medikamente ausgab. Ältere Bewohner standen jedoch stundenlang an, um zu erfahren, dass keine Medikamente gegen Bluthochdruck verfügbar waren. Viele hatten weite Strecken zurückgelegt, nur um auf eigene Kosten an noch weiter entfernte Apotheken und Gesundheitseinrichtungen verwiesen zu werden.



Eine Untersuchung der Schwesterzeitung der AZ, der Namibian Sun, zum Anfang des Monats deckte die wachsende Demoralisierung unter den Ärzten im Rundu Zwischenkrankenhaus auf, insbesondere in der Notaufnahme, die auf den häufigen Mangel an wichtigen Medikamenten zurückzuführen ist. Ein Arzt, der anonym bleiben möchte, sagte, er fühle sich oft „hilflos“ und habe das Gefühl, dass er seine Patienten im Stich lasse, weil es an wichtigen Medikamenten fehle. „Da fühlt man sich nutzlos. Wenn wir keine kritischen Medikamente haben, fragt man sich, was zu tun um den Patienten zu helfen. Bestimmte flüssige Medikamente sind notwendig, um dem Patienten zu helfen, aber wenn nichts verfügbar ist, hat man keine andere Wahl“, sagte er. „Manchmal muss man den Patienten ohne angemessene Behandlung nach Hause schicken, und dann fragt man sich, warum man überhaupt zur Arbeit kommt, wenn man nicht die notwendigen Medikamente zur Verfügung hat. Wie lange wird das so weitergehen? Wie lange sollen wir noch auf die Lieferung dieser wichtigen Medikamente warten?“





Der Leiter des Rundu Zwischenkrankenhauses, Jean Kabangu, sagte, dass die Engpässe außerhalb seiner Kontrolle lägen. Er erklärte, dass die Beschaffung von Medikamenten über die zentrale Lagerhäuser des Gesundheitsministeriums, den zentralen Arzneimitteldepots (CMS), abgewickelt werden. „Es gibt zwei Depots im Land: eines in Rundu, das die Region versorgt, und eines in Oshakati.



Wir im Krankenhaus haben keine Kontrolle über die Beschaffung, da sie zentralisiert abgewickelt wird. Unsere Aufgabe auf Krankenhausebene besteht lediglich darin, die uns gelieferten Medikamente entgegenzunehmen und zu verwalten“, sagte er. Vor drei Monaten berichtete der Network Media Hub (NMH)-Verlag, dass Ärzte und Krankenschwestern im Oshakati Staatskrankenhaus psychisch kranke Patienten betäuben mussten, um zu verhindern, dass sie von ihnen angegriffen werden. Das weil es seit Monaten an psychotropen Medikamenten mangelt.



Andern Berichten zufolge werden Patienten, die Antidepressiva und Antipsychotika benötigen, meist abgewiesen werden, da das Krankenhaus seit über einem Jahr einen Mangel an Medikamenten erfährt, so die Ärzte gegenüber der NMH.



Shangula erklärte, dass die Herausforderungen des Gesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen es erforderlich machen, dass öffentliche Stellen Medikamente über die zentrale Beschaffungsstelle bekommen müssen. „Unsere Ausschreibung wurde 2021 eingereicht, ist aber noch nicht abgeschlossen. Sie hat verschiedene Prozesse durchlaufen und war mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Die Zuschläge wurden von verschiedenen Bietern angefochten, von einem Gremium überprüft und vor den Obersten Gerichtshof gebracht. Derzeit liegt das Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof und ist seit 2021 noch nicht abgeschlossen“, sagte er. Als Reaktion auf diese Verzögerungen fügte Shangula hinzu, dass sein Ministerium alternative Maßnahmen innerhalb des gesetzlichen Rahmens prüfe, um den Medikamentenmangel zu beheben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-19

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