Auftrag an Simbabwer umstritten
Ausländer beteiligt Fünfjährige und erhält Zuschlag
Erneut hat eine Entscheidung des Zentralen Beschaffungsrates von Namibia (CPBN) zu einem ernsthaften Disput geführt. Ein Auftrag in Höhe von 1,3 Milliarden Namibia-Dollar ging an die Gesellschaft „Cospharm Investments", an der der simbabwische Geschäftsmann Cosmos Mukaratirwa zu 49 Prozent und seine fünfjährige Tochter zu 51% beteiligt sind.
Von Jemima Beukes
(Bearbeitet von Frank Steffen)
Windhoek
Laut Kritikern setzt Cosmos Mukaratirwa – daher der Firmenname Cos-pharm – seine Tochter mit namibischem Pass als Strohmann ein um das Mehrheitsbeteiligungsprinzip zugunsten von Namibiern zu umgehen – er ist der gesetzliche Vormund des Mädchens.
Mukaratirwa war vor knapp drei Jahren aufgefallen, als er versucht haben soll, nicht-registrierte Medikamente im Wert von 657 800 N$ an das Gesundheitsministerium zu liefern. Seiner ursprünglichen Festnahme folgte die Freilassung mit einer Verwarnung.
Die Auftragsvergabe an ein pharmazeutisches Unternehmen, das erstens bereits in der ersten Runde der Bewertungen rausgeflogen war und zweitens mehrheitlich der Fünfjährigen gehört, verblüffte die übrigen Bieter zu einem Maße, dass sie sich um ein Prüfungsverfahren bemüht haben. „ErongoMed Health Distributors“ und „Africure Pharmaceutical Namibia“ haben sich an das Finanzministerium gewandt um die Entscheidung des Beschaffungsrates anzufechten.
Deshalb hatte sich in der vergangenen Woche das Überprüfungsgremium, bestehend aus Tulimeyo Kaapanda - Vorsitzender, Browny Mutrifa, Hellen Amupolo und Gilbert Habimana, an den CPBN-Vorsitzenden Amon Ngavetene gewandt. Letzterer bestätigte auf Nachfrage, dass er am vorigen Montag an einer Sitzung teilgenommen habe, betonte aber, dass der Tender Board nach wie vor zu seiner Entscheidung stehe, den Vertrag an Cospharm zu vergeben.
Die Tatsache, dass Cospharm zunächst aus dem Rennen ausgeschieden war und dann durch einen Einspruch wieder aufgenommen wurde und sogar den Zuspruch erhielt, macht die Sache umstrittener. 26 Angebote trafen ein, wovon 12 Unternehmen gleich ausgeschieden waren, da sie nicht den Bestimmungen entsprochen hatten.
Auf dem einen Cospharm-Dokument soll eine Unterschrift gefehlt haben und nun erklärte Ngavetene, dass Cospharm die korrigierten Dokumente zurückgebracht habe, dann aber einen Rückzieher gemacht haben soll und danach ein überarbeitetes Dokument nachgereicht haben: „Sie hatten Initialen über die Zahlen gemacht und dann den gesamten Brief neu getippt und den exakten Brief mit den Dokumenten eingereicht... als sie die Briefe zurückbrachten, sahen wir, dass einige Artikel viel niedriger waren; deshalb haben wir uns für Cospharm entschieden. Aber das ist nur ein Kampf zwischen Bietern; offensichtlich haben die Personen, die die Angelegenheit an das Überprüfungsgremium weitergeleitet haben, ihre Untersuchungen angestellt. Das ist eine Mafia in der Branche.“
Ngavetene macht kein Hehl daraus, dass man sich darüber im Klaren war, dass Mukaratirwa letztendlich als Vormund der Tochter die Geschicke des Unternehmens lenken will. Laut Kaakanda ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und wird das Prüfungsverfahren fortgesetzt. Unbeantwortet bleibt vorerst, ob der Prozess von Grund auf neu begonnen wird oder ob einfach die Vergabe an Cospharm annulliert wird.
(Bearbeitet von Frank Steffen)
Windhoek
Laut Kritikern setzt Cosmos Mukaratirwa – daher der Firmenname Cos-pharm – seine Tochter mit namibischem Pass als Strohmann ein um das Mehrheitsbeteiligungsprinzip zugunsten von Namibiern zu umgehen – er ist der gesetzliche Vormund des Mädchens.
Mukaratirwa war vor knapp drei Jahren aufgefallen, als er versucht haben soll, nicht-registrierte Medikamente im Wert von 657 800 N$ an das Gesundheitsministerium zu liefern. Seiner ursprünglichen Festnahme folgte die Freilassung mit einer Verwarnung.
Die Auftragsvergabe an ein pharmazeutisches Unternehmen, das erstens bereits in der ersten Runde der Bewertungen rausgeflogen war und zweitens mehrheitlich der Fünfjährigen gehört, verblüffte die übrigen Bieter zu einem Maße, dass sie sich um ein Prüfungsverfahren bemüht haben. „ErongoMed Health Distributors“ und „Africure Pharmaceutical Namibia“ haben sich an das Finanzministerium gewandt um die Entscheidung des Beschaffungsrates anzufechten.
Deshalb hatte sich in der vergangenen Woche das Überprüfungsgremium, bestehend aus Tulimeyo Kaapanda - Vorsitzender, Browny Mutrifa, Hellen Amupolo und Gilbert Habimana, an den CPBN-Vorsitzenden Amon Ngavetene gewandt. Letzterer bestätigte auf Nachfrage, dass er am vorigen Montag an einer Sitzung teilgenommen habe, betonte aber, dass der Tender Board nach wie vor zu seiner Entscheidung stehe, den Vertrag an Cospharm zu vergeben.
Die Tatsache, dass Cospharm zunächst aus dem Rennen ausgeschieden war und dann durch einen Einspruch wieder aufgenommen wurde und sogar den Zuspruch erhielt, macht die Sache umstrittener. 26 Angebote trafen ein, wovon 12 Unternehmen gleich ausgeschieden waren, da sie nicht den Bestimmungen entsprochen hatten.
Auf dem einen Cospharm-Dokument soll eine Unterschrift gefehlt haben und nun erklärte Ngavetene, dass Cospharm die korrigierten Dokumente zurückgebracht habe, dann aber einen Rückzieher gemacht haben soll und danach ein überarbeitetes Dokument nachgereicht haben: „Sie hatten Initialen über die Zahlen gemacht und dann den gesamten Brief neu getippt und den exakten Brief mit den Dokumenten eingereicht... als sie die Briefe zurückbrachten, sahen wir, dass einige Artikel viel niedriger waren; deshalb haben wir uns für Cospharm entschieden. Aber das ist nur ein Kampf zwischen Bietern; offensichtlich haben die Personen, die die Angelegenheit an das Überprüfungsgremium weitergeleitet haben, ihre Untersuchungen angestellt. Das ist eine Mafia in der Branche.“
Ngavetene macht kein Hehl daraus, dass man sich darüber im Klaren war, dass Mukaratirwa letztendlich als Vormund der Tochter die Geschicke des Unternehmens lenken will. Laut Kaakanda ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und wird das Prüfungsverfahren fortgesetzt. Unbeantwortet bleibt vorerst, ob der Prozess von Grund auf neu begonnen wird oder ob einfach die Vergabe an Cospharm annulliert wird.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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