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Corona doch durch Wildtierhandel

Studien weisen auf Übertragung durch Wildtiermarkt in Wuhan hin
Bei all den Unklarheiten, die es noch immer zum COVID-19-Virus gibt, scheint nun zumindest eine Frage endgültig beantwortet zu sein – wo die Pandemie ihren Ursprung nahm. Das Epizentrum ist wohl doch der Wildtiermarkt in Wuhan.
Frank Steffen
Von Katharina Moser

Windhoek

Ob das Corona-Virus wirklich einem Wildtiermarkt in der chinesischen Stadt Wuhan entstammt, war in den letzten zwei Jahren kontrovers diskutiert worden. Gleich zwei wissenschaftliche Studien legen nun nahe, dass sich diese Annahme wohl als richtig erwiesen hat. Demnach ist der Markt das Epizentrum der Pandemie und Ort der ersten Infektionen im Menschen.

Ein Forscherteam um Michael Worobey von der Universität von Arizona wertete die geographische Verteilung der ersten Coronafälle im Dezember 2019 aus und kam zu dem Ergebnis, dass sie sich allesamt um den Huanan-Großmarkt für Meeresfrüchte in der Stadt Wuhan zentrierten. „Wir stellen fest, dass Ende 2019 lebende SARS-CoV-2-empfängliche Säugetiere auf dem Markt verkauft wurden und dass auf dem Markt SARS-CoV-2-positive Umweltproben räumlich mit Verkäufern verbunden waren, die lebende Säugetiere verkauften“, schreiben es die Autoren in ihrem im Juli im Magazin Science veröffentlichten Forschungspapier.

Die ersten Fälle wurden alle im Umkreis nur weniger Blöcke um den Markt herum gemeldet. Abstriche vom Markt selbst zeigten, dass sich Virenproben auf den westlichen Teil des Marktes konzentrieren, wo „Verkäufer unmittelbar vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie noch lebende Säugetiere, worunter Marderhunde, Schweinsdachse und Rotfüchse, verkauft haben“. Somit sei Sars-Cov-2 durch den Wildtierhandel in China entstanden und der Wildtiermarkt Wuhans das Epizentrum der Pandemie.

Unabhängige Bestätigung

Zu denselben Ergebnissen kam ein Forscherteam um Jonathan Pekar von der Universität von Kalifornien in San Diego. Dieses verglich laut dem Wissensmagazin Scinexx rund 800 Genomsequenzen von Corona-Virusproben, die bis zum 14. Februar 2020 bei Covid-19-Patienten in Wuhan genommen worden waren. Bis Februar 2020 gab es zunächst nur zwei verschiedene Viruslinien A und B, deren Zusammenhang bisher nicht eindeutig war. A und B unterscheiden sich nur in zwei RNA-Basen im Genom. Die Wissenschaftler um Pekar zeigen nun auf, dass sie das Ergebnis zweier getrennter artenübergreifender Übertragungsereignisse auf den Menschen seien.

Viruslinie B sprang vermutlich rund um den 18. November auf den Menschen über, Linie A unabhängig davon wenige Wochen später. Laut Scinexx war der erste offiziell dokumentierte Infektionsfall mit dieser Virusvariante ein am 10. Dezember 2019 erkrankter Händler von einem der positiv getesteten Wildtier-Marktstände im Huanan-Markt. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass SARS-CoV-2 vor November 2019 in großem Umfang beim Menschen zirkulierte. Sie definieren das enge Zeitfenster zwischen dem Zeitpunkt, zu dem SARS-CoV-2 erstmals auf den Menschen übersprang, und dem Zeitpunkt, zu dem die ersten Fälle von COVID-19 gemeldet wurden“, lautet die wissenschaftliche Studie.

Labor-Theorie abgelehnt

Kristian Andersen vom „Scripps Research Institute“ in La Jolla war als Seniorautor an beiden Studien beteiligt. Ihm zufolge weisen die Studien eindeutig darauf hin, dass die COVID-19-Pandemie durch Tierhandel in Wuhan ihren Anfang nahm. Die Ergebnisse widerlegen auch die gern von Verschwörungstheoretikern aufgegriffene Idee, das Virus könnte einem chinesischen Labor entstammen. Die Untersuchungen hätten gezeigt, „dass es einfach nicht plausibel ist, dass dieses Virus auf eine andere Weise als durch den Handel mit Wildtieren auf dem Markt von Wuhan eingeschleppt wurde“, so Worobey.

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