Corona und das Müllproblem
Pandemie verursacht enorme Mengen infektiösen Mülls
Ob gebrauchte Tests, Impfflaschen oder Schutzkleidung – einmal gebraucht, landet medizinischer Müll in der Tonne. Wenn überhaupt, wie ein WHO-Bericht zeigt. Das Gesundheitsrisiko durch infektiöse Abfälle ist enorm.
Von Katharina Moser, Bonn/Windhoek
Wie die Nachrichtenagentur Reuters jüngst unter Berufung auf einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete, ist es nicht nur das Corona-Virus selbst, das die Menschheit hohen Gesundheitsrisiken aussetzt – es ist auch der Müll, der in Krankenhäusern durch die Behandlung der Corona-Patienten entsteht. Dem Bericht zufolge sammeln sich zehntausende Tonnen von weggeworfenen Spritzen, bereits verwendeten Tests und alten Impfflaschen als medizinischer Müll an und bedrohen die menschliche Gesundheit genauso wie die Umwelt. Das Material setze Gesundheitsarbeiter Verbrennungen, Verletzungen durch Nadelstiche und Krankheitserregern aus. „COVID-19 hat den medizinischen Müll in den Einrichtungen um bis zu das Zehnfache erhöht“, so zitiert Reuters die WHO-Vertreterin Maggie Montgomery. Betroffene Gemeinden sähen sich vor allem der Gefahr von Luftverschmutzung gegenüber, die durch die Verbrennung des Mülls bei zu niedrigen Temperaturen ausgelöst werde und krebserregende Stoffe freisetze.
Daher ruft der WHO-Bericht zu Reformen und neuen Investitionen auf, die unter anderem die Mengen an Plastik reduzieren sollen, das für die Herstellung von Verpackungen und Schutzausrüstung verwendet wird. Man solle vielmehr wiederverwendbare Materialen einsetzen. Die WHO schätzt, dass bis November 2021 über das Portal der Vereinten Nationen 87 000 Tonnen von Schutzausrüstung bestellt werden, so schreibt Reuters. Das entspricht dem Gewicht von vielen hundert Blauwalen, und landet größtenteils im Müll. Weitere 140 Millionen Coronatests könnten 2 600 Tonnen Müll, hauptsächlich Plastik, generieren – verbunden mit genug chemischem Abfall, um ein Drittel eines olympischen Schwimmbads zu füllen. Auch die 8 Milliarden Impfdosen, die weltweit verabreicht werden, sollen geschätzte 114 000 Tonnen Müll in Form von Glasampullen, Spritzen, Nadeln und Sicherheitsverpackung verursacht haben. Gerade Indien und Madagaskar sollen von großen Mengen an akkumuliertem medizinischen Müll betroffen sein.
Montgomery sagt, die Möglichkeit einer Corona-Infektion über Oberflächen werde überschätzt, die Verwendung von Schutzkleidung bezeichnete sie als „exzessiv“. Gerade ärmere Länder leiden jedoch unter einer erschwerten Entsorgung von großen Mengen medizinischen Mülls – und das nicht erst seit Corona. Der WHO zufolge fehlen weltweit in drei von zehn Gesundheitseinrichtungen Systeme zur Abfalltrennung. Mancherorts hat nicht mal jedes dritte Krankenhaus überhaupt ein Abfallmanagement – der Müll landet dann einfach in der Landschaft oder in Gewässern.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters jüngst unter Berufung auf einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete, ist es nicht nur das Corona-Virus selbst, das die Menschheit hohen Gesundheitsrisiken aussetzt – es ist auch der Müll, der in Krankenhäusern durch die Behandlung der Corona-Patienten entsteht. Dem Bericht zufolge sammeln sich zehntausende Tonnen von weggeworfenen Spritzen, bereits verwendeten Tests und alten Impfflaschen als medizinischer Müll an und bedrohen die menschliche Gesundheit genauso wie die Umwelt. Das Material setze Gesundheitsarbeiter Verbrennungen, Verletzungen durch Nadelstiche und Krankheitserregern aus. „COVID-19 hat den medizinischen Müll in den Einrichtungen um bis zu das Zehnfache erhöht“, so zitiert Reuters die WHO-Vertreterin Maggie Montgomery. Betroffene Gemeinden sähen sich vor allem der Gefahr von Luftverschmutzung gegenüber, die durch die Verbrennung des Mülls bei zu niedrigen Temperaturen ausgelöst werde und krebserregende Stoffe freisetze.
Daher ruft der WHO-Bericht zu Reformen und neuen Investitionen auf, die unter anderem die Mengen an Plastik reduzieren sollen, das für die Herstellung von Verpackungen und Schutzausrüstung verwendet wird. Man solle vielmehr wiederverwendbare Materialen einsetzen. Die WHO schätzt, dass bis November 2021 über das Portal der Vereinten Nationen 87 000 Tonnen von Schutzausrüstung bestellt werden, so schreibt Reuters. Das entspricht dem Gewicht von vielen hundert Blauwalen, und landet größtenteils im Müll. Weitere 140 Millionen Coronatests könnten 2 600 Tonnen Müll, hauptsächlich Plastik, generieren – verbunden mit genug chemischem Abfall, um ein Drittel eines olympischen Schwimmbads zu füllen. Auch die 8 Milliarden Impfdosen, die weltweit verabreicht werden, sollen geschätzte 114 000 Tonnen Müll in Form von Glasampullen, Spritzen, Nadeln und Sicherheitsverpackung verursacht haben. Gerade Indien und Madagaskar sollen von großen Mengen an akkumuliertem medizinischen Müll betroffen sein.
Montgomery sagt, die Möglichkeit einer Corona-Infektion über Oberflächen werde überschätzt, die Verwendung von Schutzkleidung bezeichnete sie als „exzessiv“. Gerade ärmere Länder leiden jedoch unter einer erschwerten Entsorgung von großen Mengen medizinischen Mülls – und das nicht erst seit Corona. Der WHO zufolge fehlen weltweit in drei von zehn Gesundheitseinrichtungen Systeme zur Abfalltrennung. Mancherorts hat nicht mal jedes dritte Krankenhaus überhaupt ein Abfallmanagement – der Müll landet dann einfach in der Landschaft oder in Gewässern.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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