Kinderimpfungen gehen zurück
Weltweites „Alarmsignal“ – UNICEF lobt Namibia
Weltweit ist in Zeiten der Corona-Pandemie das Vertrauen in Impfungen für Kinder zurückgegangen. Die UNICEF warnt vor sinkenden Durchimpfungsraten bei Routineimpfungen. Namibia schlägt sich demnach noch vergleichsweise gut.
Von Katharina Moser, Windhoek
Während der Corona-Pandemie wurden Impfungen für Kinder weltweit als immer weniger bedeutsam erachtet. Wie die UNICEF mitteilte, sank die positive Wahrnehmung von Kinderimpfungen in 52 von 55 untersuchten Ländern – in Korea, Papua-Neuguinea, Ghana, Senegal und Japan gar um ein Drittel im Vergleich zu vor der Pandemie. Allein in China, Indien und Mexiko blieb die Wahrnehmung von Kinderimpfungen als bedeutsame Maßnahme gleich. In den meisten Ländern hatten gerade junge Menschen unter 35 Jahren und Frauen weniger Vertrauen in Impfungen für Kinder nach Beginn der Pandemie.
Trotz des Rückgangs bleibt die Unterstützung für Impfstoffe laut dem UNICEF-Bericht insgesamt relativ stark. In fast der Hälfte der 55 untersuchten Länder halten mehr als 80 Prozent der Befragten Impfstoffe für Kinder für wichtig. Der Bericht warnt jedoch davor, dass das Zusammentreffen mehrerer Faktoren darauf hindeute, dass eine zögerliche Haltung gegenüber Impfstoffen weiter wachsen könnte. Zu diesen Faktoren gehören die Unsicherheit in der Reaktion auf die Pandemie, zunehmende Fehlinformation, das schwindende Vertrauen in die Wissenschaft und die politische Polarisierung. „Auf dem Höhepunkt der Pandemie entwickelten Wissenschaftler rasch Impfstoffe, die unzählige Leben retteten. Doch trotz dieser historischen Leistung waren Angst und Desinformation über alle Arten von Impfstoffen so weit verbreitet wie das Virus selbst", sagte Catherine Russell, UNICEF-Exekutivdirektorin. „Diese Daten sind ein beunruhigendes Warnsignal. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Vertrauen in Routineimpfungen zu einem weiteren Opfer der Pandemie wird. Andernfalls könnte es zu einer nächsten Welle von Todesfällen kommen, durch die mehr Kinder an Masern, Diphtherie oder anderen vermeidbaren Krankheiten sterben."
Alarmierend ist dem Bericht zufolge, dass parallel der größte Rückgang von Impfungen bei Kindern seit 30 Jahren stattfindet. Die Pandemie hat die Impfung von Kindern fast überall unterbrochen, vor allem wegen der hohen Anforderungen an die Gesundheitssysteme, der Umleitung von Impfressourcen für die COVID-19-Impfung, des Mangel an Gesundheitspersonal und Isolierungsmaßnahmen. In dem Bericht wird davor gewarnt, dass zwischen 2019 und 2021 insgesamt 67 Millionen Kinder nicht geimpft werden konnten, wodurch die Durchimpfungsraten in 112 Ländern gesunken sind. Im Jahr 2022 zum Beispiel war die Zahl der weltweiten Masernfälle mehr als doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Vergleicht man den Zeitraum 2019 bis 2021 mit dem vorangegangenen Dreijahreszeitraum, ist auch die Zahl der durch Polio gelähmten Kinder um das Achtfache gestiegen.
Namibia erreicht Kinder unter einem Jahr recht gut, mit einer Durchimpfungsrate von über 90 % für BCG (gegen Tuberkulose), gegen Diphterie, Polio und Masern-Röteln. Allerdings zeigen die offiziellen Daten jedoch, dass die größte Herausforderung in Namibia im zweiten Lebensjahr eines Kindes liegt, weil zum Beispiel die zweite Dosis des Masern-Röteln-Impfstoffs nur 63 % der Kinder in den Jahren 2020 und 2021 abdeckte. Die Pandemie hat auch die bestehenden Ungleichheiten verschärft. Für zu viele Kinder, insbesondere in den am stärksten ausgegrenzten Gemeinschaften, sind Impfungen noch immer nicht verfügbar oder erschwinglich. Schon vor der Pandemie waren die Fortschritte bei der Impfung fast ein Jahrzehnt lang ins Stocken geraten. „Wir gratulieren der namibischen Regierung und dem Gesundheitsministerium für ihr unerschütterliches Engagement, die Routineimpfungen auch dann fortgesetzt zu haben, als das Gesundheitssystem aufgrund der COVID-19-Anforderungen überlastet war", so Rachel Odede, UNICEF-Repräsentantin für Namibia: „Als Land müssen wir jedoch weiterhin wachsam sein und alle Kinder erreichen, die ihre zweite und dritte Impfdosis verpasst haben, und den Zeitplan des Nationalen Erweiterten Impfprogramms (EPI) einhalten, um Herdenimmunität aufzubauen und unsere Kinder und die Gemeinschaft insgesamt zu schützen", so Odede.
Während der Corona-Pandemie wurden Impfungen für Kinder weltweit als immer weniger bedeutsam erachtet. Wie die UNICEF mitteilte, sank die positive Wahrnehmung von Kinderimpfungen in 52 von 55 untersuchten Ländern – in Korea, Papua-Neuguinea, Ghana, Senegal und Japan gar um ein Drittel im Vergleich zu vor der Pandemie. Allein in China, Indien und Mexiko blieb die Wahrnehmung von Kinderimpfungen als bedeutsame Maßnahme gleich. In den meisten Ländern hatten gerade junge Menschen unter 35 Jahren und Frauen weniger Vertrauen in Impfungen für Kinder nach Beginn der Pandemie.
Trotz des Rückgangs bleibt die Unterstützung für Impfstoffe laut dem UNICEF-Bericht insgesamt relativ stark. In fast der Hälfte der 55 untersuchten Länder halten mehr als 80 Prozent der Befragten Impfstoffe für Kinder für wichtig. Der Bericht warnt jedoch davor, dass das Zusammentreffen mehrerer Faktoren darauf hindeute, dass eine zögerliche Haltung gegenüber Impfstoffen weiter wachsen könnte. Zu diesen Faktoren gehören die Unsicherheit in der Reaktion auf die Pandemie, zunehmende Fehlinformation, das schwindende Vertrauen in die Wissenschaft und die politische Polarisierung. „Auf dem Höhepunkt der Pandemie entwickelten Wissenschaftler rasch Impfstoffe, die unzählige Leben retteten. Doch trotz dieser historischen Leistung waren Angst und Desinformation über alle Arten von Impfstoffen so weit verbreitet wie das Virus selbst", sagte Catherine Russell, UNICEF-Exekutivdirektorin. „Diese Daten sind ein beunruhigendes Warnsignal. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Vertrauen in Routineimpfungen zu einem weiteren Opfer der Pandemie wird. Andernfalls könnte es zu einer nächsten Welle von Todesfällen kommen, durch die mehr Kinder an Masern, Diphtherie oder anderen vermeidbaren Krankheiten sterben."
Alarmierend ist dem Bericht zufolge, dass parallel der größte Rückgang von Impfungen bei Kindern seit 30 Jahren stattfindet. Die Pandemie hat die Impfung von Kindern fast überall unterbrochen, vor allem wegen der hohen Anforderungen an die Gesundheitssysteme, der Umleitung von Impfressourcen für die COVID-19-Impfung, des Mangel an Gesundheitspersonal und Isolierungsmaßnahmen. In dem Bericht wird davor gewarnt, dass zwischen 2019 und 2021 insgesamt 67 Millionen Kinder nicht geimpft werden konnten, wodurch die Durchimpfungsraten in 112 Ländern gesunken sind. Im Jahr 2022 zum Beispiel war die Zahl der weltweiten Masernfälle mehr als doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Vergleicht man den Zeitraum 2019 bis 2021 mit dem vorangegangenen Dreijahreszeitraum, ist auch die Zahl der durch Polio gelähmten Kinder um das Achtfache gestiegen.
Namibia erreicht Kinder unter einem Jahr recht gut, mit einer Durchimpfungsrate von über 90 % für BCG (gegen Tuberkulose), gegen Diphterie, Polio und Masern-Röteln. Allerdings zeigen die offiziellen Daten jedoch, dass die größte Herausforderung in Namibia im zweiten Lebensjahr eines Kindes liegt, weil zum Beispiel die zweite Dosis des Masern-Röteln-Impfstoffs nur 63 % der Kinder in den Jahren 2020 und 2021 abdeckte. Die Pandemie hat auch die bestehenden Ungleichheiten verschärft. Für zu viele Kinder, insbesondere in den am stärksten ausgegrenzten Gemeinschaften, sind Impfungen noch immer nicht verfügbar oder erschwinglich. Schon vor der Pandemie waren die Fortschritte bei der Impfung fast ein Jahrzehnt lang ins Stocken geraten. „Wir gratulieren der namibischen Regierung und dem Gesundheitsministerium für ihr unerschütterliches Engagement, die Routineimpfungen auch dann fortgesetzt zu haben, als das Gesundheitssystem aufgrund der COVID-19-Anforderungen überlastet war", so Rachel Odede, UNICEF-Repräsentantin für Namibia: „Als Land müssen wir jedoch weiterhin wachsam sein und alle Kinder erreichen, die ihre zweite und dritte Impfdosis verpasst haben, und den Zeitplan des Nationalen Erweiterten Impfprogramms (EPI) einhalten, um Herdenimmunität aufzubauen und unsere Kinder und die Gemeinschaft insgesamt zu schützen", so Odede.
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