Krankenhausdienste bemängelt

Von Adam HartmanSwakopmundEin jüngster Vorfall im Kreiskrankenhaus Swakopmund hat die neu eingeführte Charta des Gesundheitsministeriums für den Kundenservice auf die Probe gestellt und Fragen darüber aufgeworfen, ob die in dem Dokument dargelegten Verpflichtungen auch tatsächlich umgesetzt werden. Eine 73-jährige Patientin hat sich über die langen Wartezeiten, die Sauberkeit und die angeblich schlechte Behandlung beschwert.Die ältere Patientin, die aus Angst vor weiterer Misshandlung anonym bleiben möchte, beschrieb ihre Tortur in einem Schreiben an Network Media Hub und behauptete, sie habe stundenlang im Krankenhaus gewartet, ohne vorrangig behandelt zu werden, obwohl sie eine ältere Person ist. „Ich musste stundenlang auf einer kaputten Bank sitzen, nur um meinen Blutdruck messen zu lassen“, schrieb sie. „Danach habe ich wieder auf einen Arzt gewartet, aber man sagte mir, er sei mit einer Operation beschäftigt. Schließlich fragte sie, wann sie wiederkommen solle, und eine Krankenschwester sagte mir, am nächsten Tag um 09:00 Uhr.Als die Patientin am nächsten Morgen zurückkehrte, wurde sie jedoch angeblich abgewiesen. „Ein Mann in einem weißen Kittel jagte mich hinaus und sagte mir, ich solle in die Klinik in Tamariskia gehen“, schrieb sie. „Er war bitterböse und arrogant“, fügte sie hinzu. In der Klinik in Tamariskia sei sie auf eine weitere entmutigende Szene gestoßen: „Dort warteten gefühlt etwa tausend Menschen, viele von ihnen ältere Menschen wie ich, in überfüllten Räumen mit kaputten Bänken und ohne richtige Sitzgelegenheiten.“Nicht im StaatskrankenhausTrotz dieser schwierigen Erfahrung räumte sie ein, dass ihr schließlich ein „sehr freundlicher Arzt“ half, der bei ihr eine schwere Knieerosion diagnostizierte und sie zum Röntgen überwies. Die Röntgenergebnisse zeigten, dass sie einen Kniegelenkersatz benötigte, aber man teilte ihr mit, dass die Prothese etwa 45 000 Namibia-Dollar kosten würde - eine Summe, die sie sich nicht leisten kann. „Ich habe Angst, die Operation in einem staatlichen Krankenhaus durchführen zu lassen, nachdem ich die Bedingungen in Swakopmund gesehen habe“, fügte sie hinzu. „Wenn es hier schon so schmutzig ist, wie schlimm muss es dann in Windhoek sein?“Die kürzlich eingeführte Charta für den Kundenservice betont die Würde der Patienten, die Reaktionsfähigkeit und die Verantwortlichkeit und verspricht, dass alle Patienten mit Respekt und Professionalität behandelt werden sollen. Die Patientin drückte in ihrem Schreiben jedoch ihre Frustration darüber aus, was sie als bürokratische Hindernisse und mangelnde Dringlichkeit bei der Behandlung von Patienten empfindet. „Wenn unsere Führungskräfte diese Krankenhäuser selbst nutzen müssten, sähe die Sache ganz anders aus“, argumentierte die Patientin.Fall der Dringlichkeit Das Bezirkskrankenhaus von Swakopmund verteidigte in einer Erklärung seine Vorgehensweise in diesem Fall und erklärte, dass die Notfallversorgung streng nach der medizinischen Dringlichkeit und nicht nach dem Alter erfolgt. „Die Einteilung in Triage-Kategorien (medizinische Dringlichkeit) stellt sicher, dass lebensbedrohliche Fälle vorrangig behandelt werden“, sagte der leitende Arzt des Krankenhauses, Dr. Manane Lushinge. „Ein 25-Jähriger mit einer Stichwunde wird eher behandelt als eine 70-Jährige mit Knieschmerzen.“Lushinge fügte hinzu, dass das Krankenhaus zweimal täglich routinemäßig gereinigt wird und dass es derzeit keine kaputten Bänke in den Ambulanzen oder Notaufnahmen gibt. Er räumte jedoch ein, dass die Tamariskia-Klinik über veraltete Möbel verfügt. „Aufgrund von Budgetbeschränkungen können wir sie derzeit nicht ersetzen, aber wir erkennen die Notwendigkeit“, sagte er.Bezüglich der finanziellen Unterstützung für Patienten, die eine Operation benötigen, räumte er ein, dass ihm keine Initiativen bekannt sind, die Patienten helfen, die sich medizinische Eingriffe nicht leisten können.Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula stellte die Charta für den Kundenservice Anfang des Monats vor und bezeichnete sie als ein Versprechen, die Leistungserbringung im gesamten Gesundheitssystem des Landes zu verbessern. „Diese Charta ist nicht nur ein Dokument – sie ist unsere gemeinsame Verpflichtung, dem namibischen Volk nach besten Kräften zu dienen“, sagte der Minister damals.

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Allgemeine Zeitung 2025-03-20

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