Medikamentenmangel führt zu Frust
Verwaltung fehlt der Tatendrang – zeigt sich ideenlos
Windhoek (NMH/ste) • Ärzte des Krankenhauses in Rundu, insbesondere in der Notaufnahme, zeigen sich zunehmend entmutigt aufgrund des häufigen Mangels an wichtigen Medikamenten. Ein verdrossener Arzt behauptete in einem Gespräch mit NMH, dass er sich oft machtlos fühle, da er Patienten nicht angemessen behandeln könne.
„Man fühlt sich nutzlos. Wie soll man die Bedürfnisse des Patienten ohne wichtige Impf- und Infusionsstoffe abdecken? Manchmal muss man Patienten ohne angemessene Behandlung nach Hause schicken. Wie lange soll das noch so weitergehen?“, fragte der Arzt.
Ein weitere Mediziner äußerte Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Antibiotika-Resistenz: „Der Mangel an Medikamenten wie Antibiotika fördert Resistenzen. Man behandelt den Patienten und entlässt ihn nach kürzerer Zeit, was die Resistenzbildung begünstigt. Man hat das Gefühl auf eine Zukunft zuzusteuern, in der wir bald gewöhnliche Krankheiten nicht mehr behandeln können.“ Vorgesetzte würden indessen das Problem verharmlosen: „Sie erklären einfach, dass dies eine landesweite Herausforderung sei. Aber wenn das ganze Land betroffen ist, was tun wir als Krankenhaus, um diesen Mangel auszugleichen?“
Ein Patient, der ungenannt bleiben will, bestätigte den Medikamentenmangel und berief sich auf seine eigene diesbezügliche Erfahrung: „Es ist frustrierend, immer wieder ins Krankenhaus zu gehen, nur um zu hören, dass die nötigen Medikamente nicht verfügbar sind. Ich habe alternative Medikamente versucht, aber sie linderten den Schmerz nicht. Wir brauchen Zugang zu den richtigen Medikamenten.“
Eine Patientin sagte, dass sie das Krankenhaus seit Monaten besucht, in der Hoffnung, die benötigten Medikamente zu bekommen, doch jedes Mal sind diese nicht erhältlich. „Die Schmerzen sind unerträglich und andere Medikamente helfen mir überhaupt nicht. Aber man macht mir jedes Mal falsche Hoffnungen.“
Superintendant Jean Kabangu erklärte, dass die Beschaffung von Medikamenten zentral über den sogenannten Central Medical Store (CMS) abgewickelt werde. „Es gibt zwei Depots im Land: eines in Rundu und eines in Oshakati. Wir im Krankenhaus haben keine Kontrolle über die Beschaffung. Unsere Aufgabe ist es lediglich, die Medikamente zu empfangen und zu verwalten.“ Bei entstandenem Mangel würden Anträge auf Zwischenlieferungen beim regionalen Medizinlager eingereicht: „Wenn Artikel aus der ursprünglichen Bestellung nicht geliefert werden, bestellt die Apotheke auch beim regionalen Medizinlager nach.“
Das Krankenhaus verfüge ferner über ein Budget für Zukäufe, um spezialisierte Medikamente zu beschaffen, die nicht über den CMS erhältlich seien. „Zum Beispiel verwenden wir in unserer Neonatologie Medikamente, die eine kurze Haltbarkeit haben, was es unpraktisch macht, sie im CMS zu lagern. Diese Artikel beschaffen wir gemäß Bedarf.“
Der Exekutivdirektor des Gesundheitsministeriums, Ben Nangombe, war bisher nicht für ein Kommentar erreichbar.
Tags; Gesundheit, Behandlung, Medikamente, Rundu, Krankenhaus, Mangel, Arzt, Frust, Windhoek, Namibia
„Man fühlt sich nutzlos. Wie soll man die Bedürfnisse des Patienten ohne wichtige Impf- und Infusionsstoffe abdecken? Manchmal muss man Patienten ohne angemessene Behandlung nach Hause schicken. Wie lange soll das noch so weitergehen?“, fragte der Arzt.
Ein weitere Mediziner äußerte Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Antibiotika-Resistenz: „Der Mangel an Medikamenten wie Antibiotika fördert Resistenzen. Man behandelt den Patienten und entlässt ihn nach kürzerer Zeit, was die Resistenzbildung begünstigt. Man hat das Gefühl auf eine Zukunft zuzusteuern, in der wir bald gewöhnliche Krankheiten nicht mehr behandeln können.“ Vorgesetzte würden indessen das Problem verharmlosen: „Sie erklären einfach, dass dies eine landesweite Herausforderung sei. Aber wenn das ganze Land betroffen ist, was tun wir als Krankenhaus, um diesen Mangel auszugleichen?“
Ein Patient, der ungenannt bleiben will, bestätigte den Medikamentenmangel und berief sich auf seine eigene diesbezügliche Erfahrung: „Es ist frustrierend, immer wieder ins Krankenhaus zu gehen, nur um zu hören, dass die nötigen Medikamente nicht verfügbar sind. Ich habe alternative Medikamente versucht, aber sie linderten den Schmerz nicht. Wir brauchen Zugang zu den richtigen Medikamenten.“
Eine Patientin sagte, dass sie das Krankenhaus seit Monaten besucht, in der Hoffnung, die benötigten Medikamente zu bekommen, doch jedes Mal sind diese nicht erhältlich. „Die Schmerzen sind unerträglich und andere Medikamente helfen mir überhaupt nicht. Aber man macht mir jedes Mal falsche Hoffnungen.“
Superintendant Jean Kabangu erklärte, dass die Beschaffung von Medikamenten zentral über den sogenannten Central Medical Store (CMS) abgewickelt werde. „Es gibt zwei Depots im Land: eines in Rundu und eines in Oshakati. Wir im Krankenhaus haben keine Kontrolle über die Beschaffung. Unsere Aufgabe ist es lediglich, die Medikamente zu empfangen und zu verwalten.“ Bei entstandenem Mangel würden Anträge auf Zwischenlieferungen beim regionalen Medizinlager eingereicht: „Wenn Artikel aus der ursprünglichen Bestellung nicht geliefert werden, bestellt die Apotheke auch beim regionalen Medizinlager nach.“
Das Krankenhaus verfüge ferner über ein Budget für Zukäufe, um spezialisierte Medikamente zu beschaffen, die nicht über den CMS erhältlich seien. „Zum Beispiel verwenden wir in unserer Neonatologie Medikamente, die eine kurze Haltbarkeit haben, was es unpraktisch macht, sie im CMS zu lagern. Diese Artikel beschaffen wir gemäß Bedarf.“
Der Exekutivdirektor des Gesundheitsministeriums, Ben Nangombe, war bisher nicht für ein Kommentar erreichbar.
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Allgemeine Zeitung
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