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Mentale Gesundheit

Bald neues Gesetz – Psychische Störungen weit verbreitet
Mitglieder der Nationalversammlung berieten sich über die weitverbreiteten Tendenzen der psychische Störungen und Erkrankungen in Namibia. Etliche Minister nannten persönliche Erfahrungen in dem Feld. Der Gesundheitsminister kündigte einen neuen Gesetzesvorschlag an.
Brigitte Weidlich
Von Brigitte Weidlich

Windhoek

„Psychische Störungen und Erkrankungen in Namibia gibt es häufiger als angenommen und sollte daher kein Tabu-Thema mehr sein.“ Diese Feststellung machten die Abgeordneten während einer Debatte über das Thema. In seltener Einmütigkeit meldeten sich Abgeordnete der Oppositions- und Regierungsbänke zu Wort mit teils bewegenden Schilderungen aus dem eigenen Umfeld.

Die junge PDM-Abgeordnete Winnie Moongo hatte die Debatte angeregt, mit dem Ziel, dass die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen Aufmerksamkeit erhalten sollen. Sie seien meist nur dürftig ausgestattet und die wenigen Fachkräfte und Pfleger seien oftmals total überfordert.

Die Debatte nahm jedoch später eine Wende in Richtung persönlichen Erfahrungen. Auch wurde das Tabu, dass man über so etwas in der afrikanischen Gesellschaft nicht spricht, wurde unter die Lupe genommen.

Traditionen

Der Vize-Transportminister Veikko Nekundi wiederum hatte gemeint, dass manche psychischen Störungen nur ein traditioneller Heiler behandeln könnte.

Die frühere Vize-Gesundheitsministerin Juliet Kavetuna hat mit ihrem Beitrag das Eis gebrochen, als sie sagte, dass alle Einwohner in den zwei vergangenen Jahre, entweder Familie, Freunde oder Arbeitskollegen durch COVID-19-Pandemie verloren hatten.

„Das sei noch nicht von allen verarbeitet worden, keiner hier im Plenarsaal könnte das behaupten“, sage sie. „Ähnliches gilt für Anti-Depressiva, es gibt kaum jemanden in der namibischen Gesellschaft, der sie nicht nimmt“, sagte sie.

Die Vize-Finanzministerin Maureen Hinda-Mbuende forderte eine menschenwürdige Behandlung von psychisch Kranken, wenn sie Anfälle bekommen und wieder in die Psychiatrie müssen.

„Sie werden nackt ausgezogen und oft grob behandelt, ich kenne das von meinem eigenen Bruder“, sagte sie. Mit schwankender Stimme und mit den Tränen kämpfend berichtete sie von vier Selbstmorden in ihrer Familie und dem langen Leidensweg ihres Bruders, „der hochintelligent war“, aber wohl mit dem täglichen Leben nicht fertig wurde und schliesslich Selbstmord beging.

Innenminister Albert Kawana erklärte, dass psychische Störungen jeden Menschen treffen könnten und deshalb die richtige Betreuung und die richtigen Einrichtungen vom Staat bereitgestellt werden müssten. Der Gesundheitsminister Kalumbi Shangula teilte mit, dass er dem Parlament bald ein Gesetz (mental health bill) vorlegen werde.

Die PDM-Abgeordnete Charmaine Tjirare sagte, psychische Gesundheit sei eine Krankheit wie jede andere auch. Jerry Ekandjo (Swapo) forderte mehr Aufmerksamkeit für Strassenkinder, viele von ihnen seien unter anderem psychisch gestört.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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