Selbstmordrate extrem hoch
Namibia verliert über 10 Momate 623 Menschen durch Selbstmord
Zwischen August 2022 und Juni 2023 sind in Namibia 623 Menschen durch Selbstmord ums Leben gekommen, 511 davon waren Männer, was 82 Prozent der Gesamtzahl ausmacht.
Windhoek
Claudia Reiter
Am Montag wurde der Welttag der Suizidprävention unter dem Motto „Hoffnung schaffen durch Handeln“ begangen. Laut dem Minister für Gesundheit und Soziales, Kalumbi Shangula, sind 3,2 Prozent unter den Selbstmördern Jugendliche. Die Selbstmordrate liege bei 21 pro 100 000 Einwohner, wobei die meisten Selbstmorde in den Omusati-, Oshikoto- und Hardap-Regionen zu verzeichnen seien.
Das Ministerium habe eine Nationale Aktionsgruppe für Suizidprävention und -behandlung mit einem sektorübergreifenden Ansatz eingerichtet, der die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften bei der Prävention und Behandlung von Suizid sowie die Entwicklung von Leitlinien, die Mobilisierung von Ressourcen und die Umsetzung von Programmen sicherstellen solle, so der Minister.
Er weist darauf hin, dass wissenschaftliche Daten zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Selbstmord und psychischen Störungen wie Depression und alkoholbedingter Störung gibt. Dazu gehören impulsive Handlungen in Krisenmomenten, wenn Menschen mit Lebensbelastungen wie finanziellen Problemen, Beziehungsabbrüchen oder chronischen Schmerzen und Krankheiten zu kämpfen haben. Shangula wies ferner darauf hin, dass die Selbstmordrate auch bei Menschen hoch ist, die mit Drogenmissbrauch, chronischen Gesundheitsproblemen, anhaltenden Schmerzen oder körperlichen Behinderungen, Gefühlen der Isolation oder Hilflosigkeit und negativen Lebensereignissen zu kämpfen haben, sowie bei gefährdeten Gruppen, die Diskriminierung erfahren, wie Flüchtlinge, Migranten und Gefangene.
„Ein entscheidender Teil der Suizidprävention ist die Auseinandersetzung mit dem Stigma, das mit psychischen Störungen verbunden ist, die ihrerseits Suizid auslösen. Oft suchen diese Menschen keine Hilfe, weil sie fürchten, verurteilt, stigmatisiert oder etikettiert zu werden, insbesondere Männer. Über Selbstmordgedanken zu sprechen und sie zuzugeben, wird als ein Zeichen von Schwäche angesehen“, so Shangula.
Laut Dr. Mary Brantuo, leitende Beamtin der Weltgesundheitsorganisation WHO Namibia, sterben weltweit jedes Jahr schätzungsweise 703 000 Menschen durch Selbstmord, 77% davon in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. „Die Suizidrate in der afrikanischen Region ist demnach die höchste der Welt, mit einer altersstandardisierten Rate von 11,2 pro 100 000 Einwohner, verglichen mit 9 pro 100 000 auf globaler Ebene.“ Auf jeden abgeschlossenen Selbstmord kommen laut Brantuo schätzungsweise 20 Selbstmordversuche. Die männliche Selbstmordrate in der afrikanischen Region ist mit 18 pro 100 000 Einwohner die höchste der Welt. Die Selbstmordrate in Namibia wird für die letzten drei Jahre auf 19-21 pro 100 000 Einwohner geschätzt (MOHSS), wobei die am häufigsten angewandte Methode das Erhängen war.
„Die Suizidprävention erfordert kollektives Handeln von uns allen, wenn wir das Ziel der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) erreichen wollen, die weltweite Suizidsterblichkeit bis 2030 um ein Drittel zu senken“, so Brantuo. „Die WHO Namibia hat bei der Entwicklung der Zweiten Nationalen Strategie zur Suizidprävention eng mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales zusammengearbeitet und wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass evidenzbasierte Strategien zur Verringerung des Suizidrisikos in Namibia eingeführt werden.“
Claudia Reiter
Am Montag wurde der Welttag der Suizidprävention unter dem Motto „Hoffnung schaffen durch Handeln“ begangen. Laut dem Minister für Gesundheit und Soziales, Kalumbi Shangula, sind 3,2 Prozent unter den Selbstmördern Jugendliche. Die Selbstmordrate liege bei 21 pro 100 000 Einwohner, wobei die meisten Selbstmorde in den Omusati-, Oshikoto- und Hardap-Regionen zu verzeichnen seien.
Das Ministerium habe eine Nationale Aktionsgruppe für Suizidprävention und -behandlung mit einem sektorübergreifenden Ansatz eingerichtet, der die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften bei der Prävention und Behandlung von Suizid sowie die Entwicklung von Leitlinien, die Mobilisierung von Ressourcen und die Umsetzung von Programmen sicherstellen solle, so der Minister.
Er weist darauf hin, dass wissenschaftliche Daten zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Selbstmord und psychischen Störungen wie Depression und alkoholbedingter Störung gibt. Dazu gehören impulsive Handlungen in Krisenmomenten, wenn Menschen mit Lebensbelastungen wie finanziellen Problemen, Beziehungsabbrüchen oder chronischen Schmerzen und Krankheiten zu kämpfen haben. Shangula wies ferner darauf hin, dass die Selbstmordrate auch bei Menschen hoch ist, die mit Drogenmissbrauch, chronischen Gesundheitsproblemen, anhaltenden Schmerzen oder körperlichen Behinderungen, Gefühlen der Isolation oder Hilflosigkeit und negativen Lebensereignissen zu kämpfen haben, sowie bei gefährdeten Gruppen, die Diskriminierung erfahren, wie Flüchtlinge, Migranten und Gefangene.
„Ein entscheidender Teil der Suizidprävention ist die Auseinandersetzung mit dem Stigma, das mit psychischen Störungen verbunden ist, die ihrerseits Suizid auslösen. Oft suchen diese Menschen keine Hilfe, weil sie fürchten, verurteilt, stigmatisiert oder etikettiert zu werden, insbesondere Männer. Über Selbstmordgedanken zu sprechen und sie zuzugeben, wird als ein Zeichen von Schwäche angesehen“, so Shangula.
Laut Dr. Mary Brantuo, leitende Beamtin der Weltgesundheitsorganisation WHO Namibia, sterben weltweit jedes Jahr schätzungsweise 703 000 Menschen durch Selbstmord, 77% davon in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. „Die Suizidrate in der afrikanischen Region ist demnach die höchste der Welt, mit einer altersstandardisierten Rate von 11,2 pro 100 000 Einwohner, verglichen mit 9 pro 100 000 auf globaler Ebene.“ Auf jeden abgeschlossenen Selbstmord kommen laut Brantuo schätzungsweise 20 Selbstmordversuche. Die männliche Selbstmordrate in der afrikanischen Region ist mit 18 pro 100 000 Einwohner die höchste der Welt. Die Selbstmordrate in Namibia wird für die letzten drei Jahre auf 19-21 pro 100 000 Einwohner geschätzt (MOHSS), wobei die am häufigsten angewandte Methode das Erhängen war.
„Die Suizidprävention erfordert kollektives Handeln von uns allen, wenn wir das Ziel der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) erreichen wollen, die weltweite Suizidsterblichkeit bis 2030 um ein Drittel zu senken“, so Brantuo. „Die WHO Namibia hat bei der Entwicklung der Zweiten Nationalen Strategie zur Suizidprävention eng mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales zusammengearbeitet und wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass evidenzbasierte Strategien zur Verringerung des Suizidrisikos in Namibia eingeführt werden.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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