Suizidrate in Namibia auf Höchststand
Vor allem über die Feiertage gestiegen
Windhoek (ks) • Etwa 1,4 Menschen nehmen sich in Namibia jeden Tag das Leben. Allein zum Jahreswechsel starben laut einem Polizeibericht fünf Menschen im Alter von 20 bis 50 in drei Tagen durch Suizid. Diese Fälle reihen sich in die schon im Vorjahr ausgesprochen hohe Rate von 500 Selbstmorden pro Jahr. Damit hatte Namibia im Jahr 2021 die vierthöchste Selbstmordrate in Afrika, die elfhöchste weltweit.
Polizeiinspektor Sebastian Ndeitunga forderte, dass mehr Menschen den Mund aufmachen sollen, um einander zu ermutigen und Hilfe zu suchen. Ob ein Mensch gefährdet ist, kann an verschiedenen Zeichen erkannt werden.
Suizidale Menschen neigen zu sozialem Rückzug, verschenken persönliche Gegenstände und sprechen Gedanken der Leere, Hoffnungslosigkeit oder Scham aus und schildern das Gefühl, nicht gebraucht zu sein.
Etwas subtilere Anzeichen sind plötzliche Veränderungen des Verhaltens, des Schlafrhythmus und der Aufbau emotionaler Distanz, sowie physische Symptome wie häufige Kopf- oder Bauchschmerzen.
Sollte der Verdacht auf Selbstmordgedanken bestehen ist es wichtig das direkte Gespräch zu suchen. Direkte Fragen können erleichternd sein. Anklagen oder Urteile sollten vermieden werden, während der Ausgangspunkt eines solchen Gespräches sein sollte, professionelle Hilfe aufzusuchen.
Familien und Angehörige machen sich häufig Vorwürfe, für den Suizid mitverantwortlich zu sein. Zur Unterstützung ist es ratsam, mit den Betroffenen gemeinsam Fragen zu suchen, die dabei helfen den Vorgang zu erklären und falsche Schuldvorwürfe zu entkräften.
Ursachen für einen solchen Schritt können vielfältig sein, in den meisten Fällen gehen längere Depressionen voraus. Gescheiterte Beziehungen oder der Tod nahestehender Personen, Schuldgefühle oder Langzeitkrankheit sowie augenscheinlich zerstörte Träume können zur Bildung extremer Gedankengänge beitragen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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