Was zu tun nach einer Vergewaltigung

Windhoek (krk/sno) – Das Opfer einer Vergewaltigung zu sein, kann überwältigend und äußerst traumatisch sein. Es ist daher schwierig, einen kühlen Kopf zu bewahren und nach der Tat die richtigen Schritte zu unternehmen. Experten zufolge können jedoch bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, die einen großen Unterschied darstellen, wenn es darum geht den Täter zu fassen und ins Gefängnis zu bekommen.

Der erste Schritt besteht darin, den Vorfall „sofort zu melden". Die Pressesprecherin der namibischen Polizei (NamPol), Kauna Shikwambi, betont, wie wichtig dies ist, weil es den Täter daran hindern kann, weitere Personen zu vergewaltigen. „Es ist auch wichtig, den Vorfall zu melden, denn wenn es zur Schwangerschaft kommt, ist es einfacher, wenn Sie sich dafür entscheiden, eine legale Abtreibung zu bekommen", erklärt Shikwambi.

Vergewaltigungen müssen nicht ausschließlich bei einer Polizeidienststelle gemeldet werden, sondern können auch bei der Frauen- und Kinderschutzeinheit der NamPol angegeben werden. Diese Anlaufstellen sind auch besser ausgestattet, da die Polizeibeamten speziell für den Umgang mit Vergewaltigungsfällen und -opfern geschult sind.

Dort wird geholfen, schnellstmöglich medizinische Hilfe zu bekommen und ein Gespräch mit einem Sozialarbeiter kann dann vermittelt werden. Derzeit gibt es in Namibia 15 Ortschaften mit diesen speziellen Frauen- und Kinderschutzeinheiten. Windhoek, Rehoboth, Keetmanshoop, Oshakati, Eenhana, Walvis Bay, Mariental, Lüderitzbucht, Tsumeb, Opuwo, Rundu, Katima Mulilo, Gobabis, Otjiwarongo und Outapi sind einiger dieser Städte.

Beweise sicherstellen

„Gute und ausreichende Beweise sammeln ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Person, die vergewaltigt hat, für schuldig befunden werden kann und ins Gefängnis kommt", betont Shikwambi. Sie gibt einige Tipps, die sowohl bei den polizeilichen Ermittlungen als auch bei der Gerichtsverhandlung einen großen Unterschied machen können.

Der erste Tipp für Opfer ist, sich nach dem Vorfall nicht sofort zu waschen. Durch das Baden oder Duschen können wichtige Beweise abgewaschen werden, die von einem Arzt hätten sichergestellt werden können, und die im Prozess gegen den Missetäter zählen können. Der zweite Tipp, der beachtet werden sollte, ist, dass auch die eigene Kleidung, die zum Zeitpunkt des Vorfalls getragen wurde, nicht gleich gewaschen wird - Kleigungsstücke können auchwichtige Beweise enthalten.

Auch ist daran zu denken nicht den Ort des Geschehens aufzuräumen oder zu säubern. Die Polizei wird den Tatort besuchen wollen und im Rahmen ihrer Ermittlungen Fotos machen. Dabei können nämlich ein oder mehr wichtige Hinweise oder Beweise gefunden werden, die ebenfalls im Prozess verwendet werden können. Der letzte Tipp ist bestimmt etwas, das man vielleicht ungemein als Laie nicht weiß: Wenn man selber Beweismaterial zur Polizei nehmen möchte, sollte man diese nicht in einer Plastiktüte, sondern eher in Zeitungspapier oder einer anderen Art von Papier aufbewahren. „Plastik kann dazu führen, dass bestimmte Arten von Beweisen beschädigt und dadurch unbrauchbar gemacht werden“, sagt Shikwambi.