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All der Hype verdeckt erstmal wahre Probleme

Jesslaik, in dieser Woche müssen wir uns am Wendekreis des Steinbock sowahr wiederholen. Hype und Hysterie um die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen durch das Oberste Gericht ham seit den vorigen Zeilen in dieser Sache, also innerhalb einer Woche, noch einmal zugenommen. Politiker jeglichen Coleurs sowie stief Mitläufer wollen den Entscheid des Obersten Gerichts partout rückgängig machen. Die Mehrheit der Menschen is in keiner Weise durch den Ausspruch des Gerichts bedroht, aber hier können die Gemüter sich schadlos austoben und sich zu Moralaposteln aufspielen.

Unser Land der Braven und Bravourösen is toch muhrsch glücklich dran, denn außer der „Gefahr und Bedrohung“, dass zwei Mannsen oder zwei Weibsen ein legales Bündnis schließen, ham wir mos keine dringenden Probleme. Unter all den Geifernden soll toch mal ´n Comräd oder ´n Kommissweib aufstehen und uns sagen, auf welche Art und Weise der Ausspruch des Obersten Gerichts ihm oder ihr persönliche Nachteile bringt. Das müssen wir in der Gegenwart ausdrücken, denn der Entscheid steht auf der Ebene der obersten Justiz solange fest, bis das Parlament ein Gesetz, möglicherweise eine Verfassungsänderung erlassen hat, die das Gericht künftig zu beachten hat. Und wenn es den derzeit hochmoralischen Geschlechtshütern im Lande der bravourösen Kinder und Mädchenschänder sowie Frauenschinder darum geht, mehr Klarheit herzustellen, um Mehrheitswillen zu bekunden, dann, bittschön, lasst uns ´n Referendum abhalten.

Immerhin hat die Premier-Missies Saara Kuugongelwa-Amadhila in dieser Woche im Tintenpalast angedeutet, dass die Regierung schnellstens ein Gesetz zur Einengung auf den Weg bringen bringen will, so dass das Gericht künftig keine gleichgeschlechtliche Ehe mehr anerkennen darf. Immerhin isses ´n Lichtblick, dass die Ministerin den legalen Weg zur Gesetzesänderung einschlagen will und damit die Unabhängigkeit der Rechtsprechung aufrecht erhält, anstatt, was auf unserem Kontinent und in anderen Fällen sogar in unserem Land üblich is, dass sich die Willkür der Exekutive durchsetzt. Comräd Boppa Mugabe hat sich über Gerichtsentscheide des SADC-Tribunals hinweggesetzt. Die Omupräsidente-Pohamba-Exekutive hat sich bei der Demontage des Reiterdenkmals hastach über das Denkmalsgesetz hingweggesetzt, obwohl die Nationalversammlung im Tintenpalast ihm gewiss spielend eine Mehrheit verschafft hätte, um das Gesetz zu ändern, um das Reiterstandbild, vor dem so viele Leut scheinbar so gezitert ham, legal zu entfernen.

Vor unserer Haustür

Neben dem unsichtbaren Stress einer Handvoll gleichgeschlechter Ehen, den so viele Leut im Hype genießen, breitet sich gerade an der Hauptstadt sichtbarer Frevel an der Umwelt aus. Und das nich erst seit zwei Wochen, als das Oberste Gericht seinen angefochtenen Entscheid getroffen hat. Auf Farmen fallen nich nur feiste Schlachtochsen den Schwarzschlächtern zum Opfer, sondern so oft auch Zuchtbullen und trächtige Kühe. So sieht der Raub aus.

In gleicher Raubgesinnung sind jetzt starke Kameldornbäume an der Reihe, die brutal verstümmelt werden. Zur Pflichtauffassung der hochbezahlten städtischen Beamten gehört Wachsamkeit und Schonung der Umwelt offensichtlich noch nich. ´s Kann ja noch werden. Die Regierung hat der Stadt Windhoek schon länger das urbane Gebiet erweitert, in einem Umkreis von 50 Kilometern. Die Zusändigkeit is also genau gegeben.

Die gewaltige Verstädterung, die zigfache Erweiterung der Kambaschu-Viertel seit der Unabhängigkeit haben allesamt den Druck auf die Umwelt erhöht. Geschweige denn zunehmenden Wassermangel, Arbeitslosigkeit et cetera. Die Holzsammler der Squatter-Viertel, wo sich nur wenige Haushalte den Stromanschluss leisten können, holen täglich allerhand Brennholz aus dem Busch nördlich des Van-Eck-E-Werks. Einige gehen aber weiter und verstümmeln Kameldornbäume. Städtische Beamte können nich ständig vor Ort sein, sollten sie denn überhaupt gewillt sein einzugreifen, wenn der Kameldorn verstümmelt und schließlich vernichtet wird. Aber sie könnten den Holzsammlern beistehen und sie zu dem dicht wachsenden Prosopis führen, dem zähen Eindringling, der von der Stadt selbst schon länger zum unerwünschten Schädling deklariert worden is. Sein Holz wird das Potjie genauso gut zum Kochen bringen wie der Kameldorn, dessen Holz wir übrigens so gern besungen haben oder noch besingen ... so hart wie Kameldornholz ...

Übrigens, die vorderen Planken auf der Swakopmunder Brücke stammen vom Prosopis, als ein mutiger Unternehmer von Tsôaxhaobmund den Brückenkopf noch einmal gerettet hat, als die Stadtverwaltung, die das olympische Hallenbad hat verlumpern lassen, den vorderen Brückenteil der Brandung überlassen wollte. Aber andere Themen sollen Euch ja nich vom LGBTQIA-Hype abbringen!

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-18

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