Allerlei bei gut-feuchtem Wetter

Es sprießt und blüht am laufenden Band. Und alle gelben Blüten des Morgensterns hinterlassen vor Ende der Regenzeit stief Piekers, zum Ärger der Hundeviecher und zweibeiniger Barfüßer. Mit knapp 35 mm Regen, bereits gut verteilt im Dezember, hatten die mehrjährigen Gräser zu Neujahr schon Saat getrieben – „man kann ja nie wissen, ob noch Regen kommt, und wenn nich, streuen wir zum Überleben schon mal biekie Saat aus “. Den Wolkenbruch mit Überschwemmung und Toten in der Stadtmitte Windhoeks im Dezember lassen wir hier außen vor.

Aber nun, nach anhaltenden Schauern, schießen die Gräser hüfthoch in die Saat, mit gutem Überschuss für alle Körnerfresser, von der hortenden Ameise bis zum gefiedert fliegenden Schnabelgetier. Und die Gier der Parasiten an den Säckeln des Staates sprießt im Neuen Jahr genauso lekker wie 2022. Wie kann es sein, dass der Tender Board (Beschaffungsrat) beim Ankauf medizinischer Gummihandschuhe und Kondome den Zuschlag an das teuerste Angebot von über 400 Mio. N$ erteilt, derweil das nächste Angebot für die gleiche Ware 265 Mio. N$ günstiger is? Wieviele und welche Hände werden zwischen den beiden Angeboten gewaschen und bedienten sich?

Wenn der Präsident und das Kabinett da nich eingreifen, könnt Ihr wrachtach keinen Patriotismus, namibischen Stolz, Spendenfreude für Staatsprojekte oder Outere-Bettler erwarten.