Allerlei zum 34-igsten Jubiläum
Is der Unabhängigkeitstag unter den sechs politischen Feiertagen der Wichtigste? Die Frage kann jeder für sich beantworten. Als wir vor 34 Jahren den ersten Tag der Souveränität, beziehungweise die ersten Stunden nach Mitternacht im Indeppedenz-Stadion als neue Nation gefeiert ham, da galt dieser anbrechende Tag als Brennpunkt des Kalenders. Aber `s gibt ja noch fünf mehr politische Gedenktage, die ein kleiner Teil der Bevölkerung pietätvoll begeht, derweil die Mehrheit länger schläft, mit dem Angelstock unterwegs is oder am Braaifeuer djillt.
Da sind zu feiern der Arbeitertag, Cassinga-Tag, Afrika-Tag, Heldengedenktag und der Menschenrechtstag. ´s gibt nochall stief Leut, die wünschen sich auch noch ´n Genozid-Tag, weil die meinen, dass dem Thema unter den anderen Feiertagen nich genug Bedeutung beigemessen würde. Und das Volk freut sich muhrsch, wenn so´n politischer Feiertag auf den Sonntag fällt, denn dann gibt´s Montag auch noch frei.
Manche wollen Deine namibische Lojalität daran erkennen, dass Du an solchen Tagen zur feiernden Masse oder zum kläglichen kleinen Haufe gehörst, der sich an einem Gedenktag noch berufen fühlt, dem Anlass etwas Bedeutung abzugewinnen. Andere sagen, dass es wichtiger sei, Patriotismus dadurch zu beweisen, dem Fiskus rechtzeitig Deinen Obulus zu entrichten. Patriotismus, Nationalismus, Versöhnung und ähnliche abgegriffene Begriffe sind halt keine exakt wissenschaftliche Vokabeln, sondern Wörter, die stets in ihrem Kontext erklärt und verstanden sein wollen.
Im Stich gelassen
Ovenduka und Tsôaoxhabmund sind international geachtete Tagungsstätten, weil hier so manches besser funtioniert als in Njdamena, Ouagadougou oder Timbuktu. Und so haben sich das Hauptbüro der Zollunion des südlichen Afrika (SACU) und – darauf waren (sind noch?) wir wüst stolz - das SADC-Tribunal, das Gericht der Staatengemeinschaft des südlichen Afrika, hier niedergelassen, nochall in der ehrwürdigen Turnhalle der Bahnhofstraße, jetzt Kerina-Straße, mit flatternden Fahnen der SADC-Staaten an den Stangen.
Der simbabwische Farmer Ben Freeth hat in dieser Woche seinen historischen Ritt aus seinem Land bis vor die Turnhalle vollbracht, um die Aufmerksamkeit auf das eingemottete Tribunal zu lenken, dass es wieder zum Leben erweckt werde. Mit Ben Fteeth hat das eine besondere Bewandnis. Vor rund zehn Jahren ist er hier im Rollstuhl vor dem SADC-Tribunal und auch im Obersten Gericht in Windhoek erschienen. Im Rollstuhl, weil Mugabes Pogrom-Banden ihn und seine Familie auf seiner Farm zusammengeschlagen hatten. Er hatte überlebt, um vor das SADC-Tribunal zu ziehen und die Regierung Simbabwes wegen Verfassungsbruchs und Verletzung der Menschenrechte zu verklagen. Die Rechtsbank des Tribunals bestand aus Richtern der SADC-Staaten, übrigens alle schwarz. Sie entschieden einstimmig zugunsten Freeths. Der Diktator Mugabe, Unterzeichner des Tribunals zu seiner Gründung, scherte sich einen Dreck um den Gerichtsentgscheid.
Somit war das Tribunal entmachtet und entmannt. Die simbabwische Hochkommissarin saß in den Gerichtserhandlungen im Publikum und hat über ihren Landsmann Freeth im Rollstuhl hämisch gefeixt. Und die SADC-Staatsherren, die Pappenheimer-Patrioten, ham das Zerstörungswerk von weiland Mugabe am Tribunal unterwürfig akzeptiert, heute noch.
Aber Ben Freeth reitet weiter ...
Da sind zu feiern der Arbeitertag, Cassinga-Tag, Afrika-Tag, Heldengedenktag und der Menschenrechtstag. ´s gibt nochall stief Leut, die wünschen sich auch noch ´n Genozid-Tag, weil die meinen, dass dem Thema unter den anderen Feiertagen nich genug Bedeutung beigemessen würde. Und das Volk freut sich muhrsch, wenn so´n politischer Feiertag auf den Sonntag fällt, denn dann gibt´s Montag auch noch frei.
Manche wollen Deine namibische Lojalität daran erkennen, dass Du an solchen Tagen zur feiernden Masse oder zum kläglichen kleinen Haufe gehörst, der sich an einem Gedenktag noch berufen fühlt, dem Anlass etwas Bedeutung abzugewinnen. Andere sagen, dass es wichtiger sei, Patriotismus dadurch zu beweisen, dem Fiskus rechtzeitig Deinen Obulus zu entrichten. Patriotismus, Nationalismus, Versöhnung und ähnliche abgegriffene Begriffe sind halt keine exakt wissenschaftliche Vokabeln, sondern Wörter, die stets in ihrem Kontext erklärt und verstanden sein wollen.
Im Stich gelassen
Ovenduka und Tsôaoxhabmund sind international geachtete Tagungsstätten, weil hier so manches besser funtioniert als in Njdamena, Ouagadougou oder Timbuktu. Und so haben sich das Hauptbüro der Zollunion des südlichen Afrika (SACU) und – darauf waren (sind noch?) wir wüst stolz - das SADC-Tribunal, das Gericht der Staatengemeinschaft des südlichen Afrika, hier niedergelassen, nochall in der ehrwürdigen Turnhalle der Bahnhofstraße, jetzt Kerina-Straße, mit flatternden Fahnen der SADC-Staaten an den Stangen.
Der simbabwische Farmer Ben Freeth hat in dieser Woche seinen historischen Ritt aus seinem Land bis vor die Turnhalle vollbracht, um die Aufmerksamkeit auf das eingemottete Tribunal zu lenken, dass es wieder zum Leben erweckt werde. Mit Ben Fteeth hat das eine besondere Bewandnis. Vor rund zehn Jahren ist er hier im Rollstuhl vor dem SADC-Tribunal und auch im Obersten Gericht in Windhoek erschienen. Im Rollstuhl, weil Mugabes Pogrom-Banden ihn und seine Familie auf seiner Farm zusammengeschlagen hatten. Er hatte überlebt, um vor das SADC-Tribunal zu ziehen und die Regierung Simbabwes wegen Verfassungsbruchs und Verletzung der Menschenrechte zu verklagen. Die Rechtsbank des Tribunals bestand aus Richtern der SADC-Staaten, übrigens alle schwarz. Sie entschieden einstimmig zugunsten Freeths. Der Diktator Mugabe, Unterzeichner des Tribunals zu seiner Gründung, scherte sich einen Dreck um den Gerichtsentgscheid.
Somit war das Tribunal entmachtet und entmannt. Die simbabwische Hochkommissarin saß in den Gerichtserhandlungen im Publikum und hat über ihren Landsmann Freeth im Rollstuhl hämisch gefeixt. Und die SADC-Staatsherren, die Pappenheimer-Patrioten, ham das Zerstörungswerk von weiland Mugabe am Tribunal unterwürfig akzeptiert, heute noch.
Aber Ben Freeth reitet weiter ...
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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