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Preisgekröntes Mahangu-Motiv.   Foto Jonathon Rees
Preisgekröntes Mahangu-Motiv. Foto Jonathon Rees

Auf diesem Erntefoto fehlt einfach nix

Nebenan ein Mahangu-Feld mit gesunder, reifer mannshoher Rohrkolbenhirse. Meme Maria Nakumbwata in bester traditioneller Tracht mit geflochtenem Korb aus dem Makalani-Blatt. Dazugehörige Palmen sind im Hintergrund zu sehen. Beim grün und dicht belaubten Baum kommen wir ins Schleudern, weil er nich im scharfen Fokus steht. ´s Könnte ein Embe-Baum, Wilde Dattel oder, auf Oshivambo/Otjiherero, ein Omuve sein. Seine Frucht – die harten Kerne, die in süßlicher Pelle eingepackt sind - kannste im Norden selbst pflücken, oder in Ovenduka am Straßenrand zuweilen bei einer Meme kaufen, die Dir ´n Tin voll abmisst. Der Marula, der hier auch vorkommt, kann es wegen des dichten Laubs nich sein.

Somit is dieses treffende Bild fest im pittoresken Ovamboland, Region Oshikoto, verortet. Der Fotograf Jonathon Rees hat dieses Motiv im Mai 2021 – mitten in der Corona-Zeit – aufgenomen und damit den Fotowettbewerb der Welternährungsorganisation (FAO), Zweig der UNO, gewonnen. Die FAO hatte 2021 als Hirsejahr ausgerufen. Hirse, die Getreidesorte, die in der Regel auch bei wechselhaften Niederschlägen noch Ernteerträge liefert. Rees hat sich mit dieser treffenden Aufnahme gegen 800 Bilder aus 50 anderen Ländern durchgesetzt! Die GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) hatte Rees im Rahmen des BioInnovation-Projekts zusammen mit dem Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus unter der Mahangu-Vorgabe losgeschickt. Die Jury für die Auswahl des treffendsten Fotos bestand aus internationalen Fotographen, Fotoredakteuren, Agronomen und Kommunikationsspezialisten.

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Blick nach drüben in die Empörungswelle

Als die Bauern vor ca zwei Wochen in Deutschland, auch in Frankreich, mit Traktoren und Treckern und echtem Protest gegen den bürokratischen Filz auf die Straßen gerollt sind, wusste die politisch korrekte Elite der Teutschen nich so lekker, wie sie damit umgehen sollte. Wenn Erklärungsnot eintritt, dann holen Superteutonen mos gleich die Hakenkreuzkeule raus. Das Dilemma bei „Ich-weiß-nich-Weiter“ kennen wir im Lande der Braven und Bravourösen auch zur Genüge. Wenn gezielte Sachkritik an einem politischen Gegner oder an einer Dienstleistungs-Instanz geübt wird, die von politischen Entscheidungsträgern geführt wird, und der meldepflichtige Amtsträger is mit seinem Latein am Ende, dann schlägt der sommer xhou-xhou auf die Rassenpauke, sollte der kritische Fragensteller ein Otjirumbu sein.

Aus dem Land europäischer Mitte kommen derzeit Bilder und Nachrichten, wie „Millionen“, wie es heißt, sich über die Sraßen ergießen, weil sie gegen „rechtsextreme“ Mitbürger protestieren. Die Stimmung artet in Hass und Hetze aus. Die AfD-Partei, Alternative für Deutschland, nimmt laut Erhebungen landesweit den zweiten Platz ein, nach der stärksten Ampelpartei. Die Alternativen ham jetzt mehr Mitstreiter und Mitläufer als die SPD und als die kleinen Flenterxhattparteien im Bundestag.

Der Auslöser für die eingeheizte Empörungswelle, so heißt es, is angeblich ein AfD-Treffen Ende vergangenen Jahres in Potsdam, wo die Alternativen über die Migrationspolitik der Teutschen etwa im Sinne des ungarischen Präsidenten Viktor Orbáns beraten ham. Aber nach Ampel und politisch korrektem Zeitgeist is das Reizthema nur Besserwessies vorbehalten, die die Willkommenskultur nich durchhalten können.

Soviel zur Spaltung in den Köppen der Teutschen. Aber wir müssen diese Frage noch biekie weiter aufrollen. Wie groß is die Gefahr von rechts? Falsche Frage! Eher sollte man fragen: Wie schnell und wie leicht lassen sich die Teutschen zur Hysterie auf der Straße anstacheln? Jesslaik – Xhocha maak vir baba bang! Das kann und mag jeder selbst übersetzen.

In den 30-iger Jahren hieß und ertönte es „ ... SA marschiert, die Reihen dicht geschlossen ...“ Dann, nach 1945, - nich mehr im Gleichschritt - mit dem Wirtschaftswunder, der Fresswelle und der Sexwelle und mitten hinein und darüber hinaus Demos gegen den Vietnam-Krieg, gegen den Schah von Persien, gegen das Waldsterben, gegen Anti-Atomkraft – Kernenergie, die man sich aus Frankreich kauft, et cetera. Wolfgang Röhl, Autor und ehemals Redakteur beim „Stern“, 30 Jahre lang, hat gerade eine „Blütenlese im Dschungel der (deutschen) Empörungskulturen" verfasst. Er differenziert zwischen wahren Anliegen und haltlosen Flops. Die derzeitigen Protestmärsche des „sich als progressiv empfindenden Wutbürgertums“ zählt er zu den Flops. Die Leut marschieren nich im Gleichschritt, aber strömen dennoch geborgen in der Hammelherde dahin und sie aalen sich in der vermeintlichen Gleichschaltung der Meinungen. Da is Licht im Tunnel, denn aus momentaner Erblindung und dem Taumel der teutsch-deutschen Phobie tauchen immer wieder Seher auf.

Für heute reicht´s. Zumindest für den Karneval.

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Korektur: Vor einer Woche waren halb korrumpierte Lebensdaten des verstorbenen Präsidenten Hage Gottfried Geingob am Wendekreis des Steinbocks angegeben: richtig muss es heißen: geb. Am 3. August 1941 in Otjiwarongo, gest. am Sonntag, 4. Februar 2024, in Windhoek. Wir bitten um Pardon. Der Fehler muss in einer Korrektur net nich noch mal aufgetischt werden.

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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-23

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