Das Neuste aus der Kaderschmiede
Nach der Sprachregelung der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, befinden wir uns jetzt im 2. Kampf um die ökonomische Emanzipation. Omupräsidente I, die Speerspitze der Nation, Omushamane Osema Shafiishuna Nujoma, hatte kurz nach der Unabhängkeit - politisch korrekt Befreiung - schon gesagt, nach dem Waffenkampf müsse nun die volkswirtschaftliche Befreiung folgen. Wir nehmen an, dass wir uns jetzt in der auslaufenden Ära vom Omupräsidente III, Comräd !Gôahesab Hage Gottfried Geingob, also im 2. Wirtschaftskampf befinden.
Und der 2. Kampf soll durch „Sozialismus mit namibischen Charakteristika“ zum Durchbruch gelangen. Dieser Phrase aus der Kaderschmiede der SWA Volksorganisation is in dieser Woche nochall manch Schreiberling aufgefallen. Jetzt muss sich der Geschäftsmann und der Volkswirt aber nich sommer vom Begriff „Sozialismus“ einschüchtern lassen. Es kommt gewiss auf den jeweiligen Rahmen an, denn vor der Wiedervereinigung ham beide deutsche Staaten „Sozialismus“ gepredigt, aber in sehr unterschiedlichem Rahmen. Der Begriff is also wüst dehnbar und hängt vom Kontext ab.
Schrieb fürs Politbüro
„Sozialismus mit namibischen Charakteristika“ is also im Lande der Braven und Bravourösen angesiedelt. Da müssen wir nun auf die Interpretation des Swapo-Politbüros und der Parteischule/Kaderschmiede achten, um zu verstehen, was unsere Genossen im Detail darunter verstehen. Deutschland hat nach dem Nationalsozialismus immer noch eine sozialistisch demokratische Partei. Entscheidungsträger der Bundesregierung ham immer wieder betont, dasse ´ne freie (kapitalistische) Marktwirtschaft mit sozialer Verantwortung betrieben.
Omupräsidente III hat vergangene Woche gerade die „graduierten“ Abgänger der 2. Schulung aus der Partei-Schule verabschiedet. Die akademische Leitung dieser Kaderschmiede hat ein Konzept für die 2. Ökonomische Emanzipation erarbeitet, eben, mit dem neuen Wunderbegriff des „Sozialismus mit namibischen Charakteristika“. Diese Schrift wird nun noch dem Poltbüro vorgelegt. Dann besteht die Möglichkeit, dass der namibische Sozialismus zum Regierungssprogramm der Partei erhoben wird. Die Verfechter einer neuen Politk können sich leicht auf die Landesverfassung berufen, denn darin steht der Rahmen, dass das Land und seine Regierung eine „gemischte Wirtschaft“ (mixed economy) umsetzen können. Bisher hat man das so verstanden, dass die Wirtschaft in einem Mix kapitalischer und sozialistischer Grundsätze bertrieben werden könne.
In der Praxis is das tatsächlich weitgehend geschehen. Auf der einen Seite die Wirtschaft und das Finanzwesen, die nach den Regeln und auch nach den Unwägbarkeiten der freien Marktwirtschaft – also kapitalistisch – fungieren. Auf der anderen haben wir die über 80 zumeist zentralistisch geführten Staatsunternehmen (State Owned Enterprises/SOEs), wie es auf der Bandbreite des Sozialismus und Kommunismus üblich ist. Und da sind wir schon bei dem sozialistisch, staatlich und zentralistisch bertriebenen Managementstil, den es schon gibt. Management heißt hier in vielen Fällen Prestigedenken, fette Manager-Gehälter, die sozialistisch und nich marktwirtschaftlich und leistungsorientiert festgesetzt sind. Zum Glück nich überall – es gibt Ausnahmen.
Staatliche Pleiteunternehmen
Am Bankrott von Air Namibia und der Pleite des Fleischunternehmens Meatco, das die regierende Partei den Produzenten, den Farmern, vor gut zehn Jahren entrissen hat, kannste die Paradebeispiele erfahren, wie der Sozialismus staatspolitischer Prägung funktionsfähige Betriebe ruiniert und zerstört. Meatco hat als Unternehmen von Produzenten geführt seine Beesterlieferanten binnen einer Woche bezahlt. Heute, nachdem Meatco von Staat vereinnahmt worden ist, müssen die Farmer froh sein, wenn se geliefertes Schlachtvieh nach ca zehn Wochen bezahlt bekommen. Gleichzeitig steht Meatco beim Finanzminister mit der Outere-Hand, met die bakhand vor der Tür und sucht Subventionen wie Air Namibia sie Jahrzehnte lang erhalten hat. John Mutorwa, vor zehn Jahren Landwirtschaftsminister, sagte seinerzeit: „Der Staat hat toch Farmen im Mangetti-Block. Natürlich müssen wir bei Meatco beteiligt sein.“ Wenn „der Staat“ sich auf Augenhöhe mit den Produzenten eingereiht hätte, müsste Meatco – mit hunderten Millionen veschuldet - heute nich betteln gehen. Es gibt nix, was die staatlich sozialistische Kontrollsucht nich kaputt machen kann, milde ausgedrückt. Auf Afrikaans kannste das noch kräftiger beschreiben.
Für diesmal genug.
Und der 2. Kampf soll durch „Sozialismus mit namibischen Charakteristika“ zum Durchbruch gelangen. Dieser Phrase aus der Kaderschmiede der SWA Volksorganisation is in dieser Woche nochall manch Schreiberling aufgefallen. Jetzt muss sich der Geschäftsmann und der Volkswirt aber nich sommer vom Begriff „Sozialismus“ einschüchtern lassen. Es kommt gewiss auf den jeweiligen Rahmen an, denn vor der Wiedervereinigung ham beide deutsche Staaten „Sozialismus“ gepredigt, aber in sehr unterschiedlichem Rahmen. Der Begriff is also wüst dehnbar und hängt vom Kontext ab.
Schrieb fürs Politbüro
„Sozialismus mit namibischen Charakteristika“ is also im Lande der Braven und Bravourösen angesiedelt. Da müssen wir nun auf die Interpretation des Swapo-Politbüros und der Parteischule/Kaderschmiede achten, um zu verstehen, was unsere Genossen im Detail darunter verstehen. Deutschland hat nach dem Nationalsozialismus immer noch eine sozialistisch demokratische Partei. Entscheidungsträger der Bundesregierung ham immer wieder betont, dasse ´ne freie (kapitalistische) Marktwirtschaft mit sozialer Verantwortung betrieben.
Omupräsidente III hat vergangene Woche gerade die „graduierten“ Abgänger der 2. Schulung aus der Partei-Schule verabschiedet. Die akademische Leitung dieser Kaderschmiede hat ein Konzept für die 2. Ökonomische Emanzipation erarbeitet, eben, mit dem neuen Wunderbegriff des „Sozialismus mit namibischen Charakteristika“. Diese Schrift wird nun noch dem Poltbüro vorgelegt. Dann besteht die Möglichkeit, dass der namibische Sozialismus zum Regierungssprogramm der Partei erhoben wird. Die Verfechter einer neuen Politk können sich leicht auf die Landesverfassung berufen, denn darin steht der Rahmen, dass das Land und seine Regierung eine „gemischte Wirtschaft“ (mixed economy) umsetzen können. Bisher hat man das so verstanden, dass die Wirtschaft in einem Mix kapitalischer und sozialistischer Grundsätze bertrieben werden könne.
In der Praxis is das tatsächlich weitgehend geschehen. Auf der einen Seite die Wirtschaft und das Finanzwesen, die nach den Regeln und auch nach den Unwägbarkeiten der freien Marktwirtschaft – also kapitalistisch – fungieren. Auf der anderen haben wir die über 80 zumeist zentralistisch geführten Staatsunternehmen (State Owned Enterprises/SOEs), wie es auf der Bandbreite des Sozialismus und Kommunismus üblich ist. Und da sind wir schon bei dem sozialistisch, staatlich und zentralistisch bertriebenen Managementstil, den es schon gibt. Management heißt hier in vielen Fällen Prestigedenken, fette Manager-Gehälter, die sozialistisch und nich marktwirtschaftlich und leistungsorientiert festgesetzt sind. Zum Glück nich überall – es gibt Ausnahmen.
Staatliche Pleiteunternehmen
Am Bankrott von Air Namibia und der Pleite des Fleischunternehmens Meatco, das die regierende Partei den Produzenten, den Farmern, vor gut zehn Jahren entrissen hat, kannste die Paradebeispiele erfahren, wie der Sozialismus staatspolitischer Prägung funktionsfähige Betriebe ruiniert und zerstört. Meatco hat als Unternehmen von Produzenten geführt seine Beesterlieferanten binnen einer Woche bezahlt. Heute, nachdem Meatco von Staat vereinnahmt worden ist, müssen die Farmer froh sein, wenn se geliefertes Schlachtvieh nach ca zehn Wochen bezahlt bekommen. Gleichzeitig steht Meatco beim Finanzminister mit der Outere-Hand, met die bakhand vor der Tür und sucht Subventionen wie Air Namibia sie Jahrzehnte lang erhalten hat. John Mutorwa, vor zehn Jahren Landwirtschaftsminister, sagte seinerzeit: „Der Staat hat toch Farmen im Mangetti-Block. Natürlich müssen wir bei Meatco beteiligt sein.“ Wenn „der Staat“ sich auf Augenhöhe mit den Produzenten eingereiht hätte, müsste Meatco – mit hunderten Millionen veschuldet - heute nich betteln gehen. Es gibt nix, was die staatlich sozialistische Kontrollsucht nich kaputt machen kann, milde ausgedrückt. Auf Afrikaans kannste das noch kräftiger beschreiben.
Für diesmal genug.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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