Die Wachskerz aus dem Kühlschrank hol
Gönn, Landsmann, im Dezember Du
dem Haushalt und der Oussie Ruh.
Verdrück Dich vor der Mittagshitz
mit kühlem Trunk im Schattensitz.
Zum Zehnten gings ums Recht der Frau,
das Mannsvolk nimmt das nicht genau.
Der Tag muss sein, weil viel gequält,
Fall zu Fall täglich hinzugezählt.
Ab Zehntem muss das Bauwerk ruhn.
Der Angler klemmt die Rute nun
aufs Dach, um loszufahren
so wie’s geschehn seit vielen Jahren.
Manch andrer bleibt recht brav zu Haus,
Konsumrausch, Hitze hält er aus.
Zieh, Landsmann, Dir die Fäuslting an,
der Weißdornbusch, der kommt jetzt dran.
Wähl nicht zu groß, auch nicht zu klein,
der Kratzbusch muss zur Haustür rein.
Lametta, Kerzen, Katzengold
aus Schubladen hervorgeholt.
Der Baumputz, der muss heut noch hängen.
Bald viele Füß zum Lichte drängen.
Zur Bescherung steht geschmückt der Baum
Kinderaugen woll‘n alles schaun.
Sieh zu, dass stief Getränke kühlen,
bei Mangel wirste Vorwurf fühlen.
Ein Klischee kommt schnurstracks herbei,
Durst schlimmer als das Heimweh sei.
Die Wachskerz aus dem Kühlschrank hol
Das Glas heb sacht auf festlich Wohl.
Die Suche nach dem Sinn beginnt,
das Jahr sich neigt, die Zeit zerrinnt.
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Namibische Weihnacht
Ein heißer Tag zu Ende geht,
die Sonne ist versunken.
Still wird es und kein Lüftchen weht.
Am Himmel Stern auf Stern ersteht
wie hingesprühte Funken.
Im Kral ist eng zuhauf gebracht
die Herde müder Schafe.
Die Hirten haben sich entfacht
ein Feuer für die dunkle Nacht
und liegen bald im Schlafe.
Bis sie ein Engel draus belehrt;
„Freut euch ihr Menschen alle!
Euch ist der Heiland heut beschert,
geht hin, dass ihr ihn preist und ehrt,
zu Bethlehem im Stalle.“
Als würden singen all die Stern,
hört man´s im Chor erschallen:
„Im Himmel Ehr sei Gott dem Herrn:
der Friede wird der Welt beschern
und auch ein Wohlgefallen.“
Jochen Voigts
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dem Haushalt und der Oussie Ruh.
Verdrück Dich vor der Mittagshitz
mit kühlem Trunk im Schattensitz.
Zum Zehnten gings ums Recht der Frau,
das Mannsvolk nimmt das nicht genau.
Der Tag muss sein, weil viel gequält,
Fall zu Fall täglich hinzugezählt.
Ab Zehntem muss das Bauwerk ruhn.
Der Angler klemmt die Rute nun
aufs Dach, um loszufahren
so wie’s geschehn seit vielen Jahren.
Manch andrer bleibt recht brav zu Haus,
Konsumrausch, Hitze hält er aus.
Zieh, Landsmann, Dir die Fäuslting an,
der Weißdornbusch, der kommt jetzt dran.
Wähl nicht zu groß, auch nicht zu klein,
der Kratzbusch muss zur Haustür rein.
Lametta, Kerzen, Katzengold
aus Schubladen hervorgeholt.
Der Baumputz, der muss heut noch hängen.
Bald viele Füß zum Lichte drängen.
Zur Bescherung steht geschmückt der Baum
Kinderaugen woll‘n alles schaun.
Sieh zu, dass stief Getränke kühlen,
bei Mangel wirste Vorwurf fühlen.
Ein Klischee kommt schnurstracks herbei,
Durst schlimmer als das Heimweh sei.
Die Wachskerz aus dem Kühlschrank hol
Das Glas heb sacht auf festlich Wohl.
Die Suche nach dem Sinn beginnt,
das Jahr sich neigt, die Zeit zerrinnt.
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Namibische Weihnacht
Ein heißer Tag zu Ende geht,
die Sonne ist versunken.
Still wird es und kein Lüftchen weht.
Am Himmel Stern auf Stern ersteht
wie hingesprühte Funken.
Im Kral ist eng zuhauf gebracht
die Herde müder Schafe.
Die Hirten haben sich entfacht
ein Feuer für die dunkle Nacht
und liegen bald im Schlafe.
Bis sie ein Engel draus belehrt;
„Freut euch ihr Menschen alle!
Euch ist der Heiland heut beschert,
geht hin, dass ihr ihn preist und ehrt,
zu Bethlehem im Stalle.“
Als würden singen all die Stern,
hört man´s im Chor erschallen:
„Im Himmel Ehr sei Gott dem Herrn:
der Friede wird der Welt beschern
und auch ein Wohlgefallen.“
Jochen Voigts
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Kommentar
Allgemeine Zeitung
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