Eine frische Stimme zur Erinnerungskultur
Eigentlich isses kein Glossenthema, weil im Grunde starker Toback. Aber bevor es in der Tagespresse und der Informationsflut davongeschwemmt wird, kommen wir hier noch einmal darauf zurück, auch weil der Windhoeker Ratsherr Job Etondo Amupanda noch im November vor der Statue des Curt von François Angsthase gespielt hat.
Aber hier einige Auszüge aus Vilho Babangida Shigwedas Leserzuschrift, die im Namibian erschienen ist. Seines Zeichens ist er Senior-Geschichtsdozent an der Universität von Namibia (UNAM). Titel seines Leserbriefs: „Hands off Colonial Monuments“. Jetzt soll sich niemand irreführen lassen, dass er rückblickend den heroischen Zeitgeist der Kolonialdenkmäler – sofern noch öffentlich vorhanden – feiern möchte. Hier zwei Auszüge: „Namibias Unabhängigkeit hat die nationalistische Erfahrung und das Projekt gebracht, Monumente der Kolonialära zu beseitigen und durch Standbilder zu ersetzen, die der standhaften Helden des Befreiungskampfes gedenken.“ Er erinnert daran, dass das Reiterdenkmal und Curt von François, der letztere am 23. November 2022, weichen mussten. „Und wer ist danach dran?
... Kann die Demontage historischer Statuen Namibia helfen, seine dunkle Geschichte anzusprechen und zu verarbeiten“, will er wissen. Nach Hinweisen, wie manch anderes Land mit der Geschichte umgeht zitiert er schließlich einen Polen, Krzystof Wodiczko: „Die Vergangenheit muss von der Gegenwart durchdrungen sein, um kritisches Geschichtsbewusstsein zu schaffen.“
Denkmäler dienen als Gedächtnisstütze, meint Shigweda. „Durch regelmäßige öffentliche Interaktion mit solchen historischen Bildnissen wird der Alltag der schlimmsten Geschichte Namibias hinterfragt, neu eingeschätzt und neu aufgearbeitet, um für jedermann eine fairere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen, in der er lebt.“
Shigweda entwirft eine konstruktive, vorwärtsgewandte Herangehensweise, im Gegensatz zu vielen Historikern und schlotternden Politikern, die selektiv lediglich gestrig agieren. Shigweda bringt immerhin einen Anstoß gegen den stümperhaften Umgang mit Denkmälern.
Feuchte Verlockung mit heiß-dürrem Risiko
So is das. Wenn´s gut regnet, der Boden würzig duftet, dann lädt die feuchte Krume das Saatkorn ein. Da haben hintereinander Mann und Frau am Windhoeker Stadtrand ein Stück Boden weiter gerodet, Dornbuschverhau rundherum errichtet und sorgfältig Maiskern auf Maiskern in den Schoß der Erde gesteckt. Und das mit einer Zuversicht, die Dich erschaudern lässt, denn die Aussaat, die recht gut aufgegangen is, kringelt sich jetzt auf dem heißen Februarboden. Es sind wieder brüllend heiße, wolkenlose Sommertage angebrochen. Die Pflanzen können es noch rund zwei trockene Wochen aushalten, aber dann droht der Durst-Tod. Wenn im April/Mai die Staude zur Ernte den Maiskolben tragen soll, muss es wenigstens noch zwei längere Feucht- und Nassperioden geben, die es nach statistischer Wahrscheinlichkeit geben kann. Garantieren kann die aber niemand.
Jetzt kann man nur hoffen, dass es keine vergebliche Mühe war. Ein kleines Maisfeld mit mehreren Parzellen am Stadtrand is immerhin ein gutes Zeichen im Lande der Braven und Bravourösen, wo viel zu viel Outere-Hände ausgestreckt sind.
Aber hier einige Auszüge aus Vilho Babangida Shigwedas Leserzuschrift, die im Namibian erschienen ist. Seines Zeichens ist er Senior-Geschichtsdozent an der Universität von Namibia (UNAM). Titel seines Leserbriefs: „Hands off Colonial Monuments“. Jetzt soll sich niemand irreführen lassen, dass er rückblickend den heroischen Zeitgeist der Kolonialdenkmäler – sofern noch öffentlich vorhanden – feiern möchte. Hier zwei Auszüge: „Namibias Unabhängigkeit hat die nationalistische Erfahrung und das Projekt gebracht, Monumente der Kolonialära zu beseitigen und durch Standbilder zu ersetzen, die der standhaften Helden des Befreiungskampfes gedenken.“ Er erinnert daran, dass das Reiterdenkmal und Curt von François, der letztere am 23. November 2022, weichen mussten. „Und wer ist danach dran?
... Kann die Demontage historischer Statuen Namibia helfen, seine dunkle Geschichte anzusprechen und zu verarbeiten“, will er wissen. Nach Hinweisen, wie manch anderes Land mit der Geschichte umgeht zitiert er schließlich einen Polen, Krzystof Wodiczko: „Die Vergangenheit muss von der Gegenwart durchdrungen sein, um kritisches Geschichtsbewusstsein zu schaffen.“
Denkmäler dienen als Gedächtnisstütze, meint Shigweda. „Durch regelmäßige öffentliche Interaktion mit solchen historischen Bildnissen wird der Alltag der schlimmsten Geschichte Namibias hinterfragt, neu eingeschätzt und neu aufgearbeitet, um für jedermann eine fairere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen, in der er lebt.“
Shigweda entwirft eine konstruktive, vorwärtsgewandte Herangehensweise, im Gegensatz zu vielen Historikern und schlotternden Politikern, die selektiv lediglich gestrig agieren. Shigweda bringt immerhin einen Anstoß gegen den stümperhaften Umgang mit Denkmälern.
Feuchte Verlockung mit heiß-dürrem Risiko
So is das. Wenn´s gut regnet, der Boden würzig duftet, dann lädt die feuchte Krume das Saatkorn ein. Da haben hintereinander Mann und Frau am Windhoeker Stadtrand ein Stück Boden weiter gerodet, Dornbuschverhau rundherum errichtet und sorgfältig Maiskern auf Maiskern in den Schoß der Erde gesteckt. Und das mit einer Zuversicht, die Dich erschaudern lässt, denn die Aussaat, die recht gut aufgegangen is, kringelt sich jetzt auf dem heißen Februarboden. Es sind wieder brüllend heiße, wolkenlose Sommertage angebrochen. Die Pflanzen können es noch rund zwei trockene Wochen aushalten, aber dann droht der Durst-Tod. Wenn im April/Mai die Staude zur Ernte den Maiskolben tragen soll, muss es wenigstens noch zwei längere Feucht- und Nassperioden geben, die es nach statistischer Wahrscheinlichkeit geben kann. Garantieren kann die aber niemand.
Jetzt kann man nur hoffen, dass es keine vergebliche Mühe war. Ein kleines Maisfeld mit mehreren Parzellen am Stadtrand is immerhin ein gutes Zeichen im Lande der Braven und Bravourösen, wo viel zu viel Outere-Hände ausgestreckt sind.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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