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Etwas Nachtrag, noch was Neues mit Blick nach vorn

Nachtrag zu Amupandas Denkmalstat. Omushamane Job Amupanda, alias Etondo lya Nehale, versucht den Abbruch des Von François-Standbilds vor allem mit der Erklärung zu rechtfertigen, dass die Behauptung, dass Curt von Francois der Gründer von Ovenduka sei, eine glatte Lüge wär. Tatsache is schlicht und einfach, dass der Kolonialoffizier Von François die strategische Lage der Ortshaft Ai//gams, Otjomuise, Zankbrunnen, ja zudem auch Windhoek genannt, klar erkannt hatte und die kleine Kolonialverwaltung von Otjimbingwe am Swakop in die Landesmitte verlegt hat. Aus dem wasserreichen – siehe die Nama- und Otjiherero-Namen – und häufig umkämpften Flecken – siehe die deutsche Bezeichnung „Zankbrunnen“ der Missionare – wurde somit der Hauptsitz der Landesverwaltung, woraus sich über 140 Jahrzehnte die Hauptstadt Ovenduka entwickelt hat, die aus den Nähten platzt. In dieser Stadt bezieht Omushamane Amupanda feine, um nich zu sagen fette, Ratsdiäten. Ohne von Francois hätte es sein können, dass Ojtimbingwe Hauptstadt geworden wäre. Ob Omushamane Etondo heute dort am Swakop gut besoldeter Ratsherr wäre, bleibt dem Bereich der Betrachtung und Spekulationüberlassen, wo Amupanda seine Lügenmär kultiviert.

Es stimmt, dass manche Leut den Offizier zum Stadtgründer an sich befördern wollten, aber noch huka vor Amupanda ham ortskundige Historiker darauf hingewiesen, dass die zwei Windhoeker Täler seit Urzeiten von Menschen bewohnt wurden. Elefanten waren auch mal da, denn im Zoo-Park is die Stadtverwaltung bei der Umgestaltung auf Knochen der Dickhäuter gestoßen.

Dem akademisch qualifizierten Ratsherrn kannste raten, mehr Differenzierung zu üben. In Windhoek herrscht mehr Toleranz als was er und seine Gefolgshaft in der Denkmalsfrage einbringen.

Frauen an die Macht

Der Swapo-Parteitag hat also die Vizepräsidentin der Partei, Meme Nandi-Netumbo Ndaitwah, mit überzeugender Mehrheit in ihrem bisherigen Posten bestätigt. Und damit rückt sie als Anwärterin für das oberste Amt im Staat ins Rampenlicht, denn die Präsidentschaftskanditatur im Namen der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, is ihr somit gewiss. Und der zweitwichtigste Posten in der Partei bleibt ebenfalls unverändert besetzt. Madam Sophia Shaningwa bleibt Generalsekretärin. Und wenn Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila auch nach den allgemeinen Wahlen 2024 ihren Posten behält, stehen in der patriarchalischen namibischen Gesellschaft drei Frauen an der Spitze der politischen Entscheidungsträger.

Wie werden die eingefleischten Mannsbilder mit diesem Szenario fertig? Es bleibt zu hoffen, dass diese Frauen nich nur verantwortungsvoll agieren, sondern dass sie auch wirksam in den leidigen Bereich der chronischen Misshandlung von Frauen und Kindern eingreifen. Wahrscheinlich wird Madam Nandi-Ndaitwah ihre engste und besiegte Konkurrentin um den Vizeposten in der Swapo, Saara Kuugongelwa-Amadhila, als Premierministerin in ihrem ersten Kabinett 2025 behalten. Die Einweisung in einen anderer Kabinettsposten wäre für Saara eine Herabstufung. Und das dürfte Nandi-Ndaitwah ihrer seit länger von der Partei protegierten Rivalin kaum zumuten. Es erscheint unwahrscheinlich, ob Kuugongelwa-Amadhila aus dem gut gepolsterten Premiersposten in den Privatsektor ausweicht. Als Premierministerin, als Vorgesetzte der Kabinettskollgen, hat sie in der ganzen Stinkfisch-Affäre allerdings ein schwaches Bild abgegeben. Bei den Comräds besteht ganz gewiss stief Scheu, gegen ihresgleichen disziplinarisch aufzutreten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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