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Frühlings bricht rapide auf

Noch vor wenigen Tagen ham wir gefröstelt, vor allem wenn jemand im August in Tsôachaobmund im späten Wintgernebel war. Die Tages- und Nachtschere der Temperatur geht immer weiter auf und im Handumdrehen steigt die Differenz zwischen Sonnauf und Mitttag auf 20˚C oder so. Früh warm anziehen und später abpellen.

Mit unaufhaltsamem Optimismus schlagen Schwarz- und Bergdorn sowie der dominante Wurmrindenbaum – die „falsche Akazie“ an den Hängen der der Windhoeker Hügel und Berge aus. Bezaubernde Dornkätzchen und Vanilleblüten in Gelb. Sie prunken ganz einfach, weil sie davon ausgehen, dass ihre Blütenpracht nachher zur „rechten“ Zeit mit Regen belohnt wird.

Inzwischen arrangieren sich unsere politischen Parteien auf die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. Wir ham wieder stief Auswahl, aber zu wenig Einblick in die Kernpunkte der Parteien, so dass sich schon mancher und manche mit der Frage an die (All)Gemeine Zeitung gewandt hat: Wen solll ich denn wählen? Als Medien stehen wir in der Pflicht, jeder Partei das Wort zu erteilen, dasse kurz gefasst ihr Kernpogramm vorträgt. Aber die Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung von Seiten der Parteien, maßgeblich oder flenterxhatt, lässt viel zu wünschen übrig. Ein Merklatt pro Partei muss reichen.

Aber hier ein Abstecher. Weil sich die Wahlen in Sachsen und Thüringen in deutscher Sprache – welche denn sonst ? – abgespielt ham, sind die nich sang- und klanglos an uns vorüber gegangen.

Schallendes Gelächter über ZdF (Zweites Deutsches Fernsehen) aus der Schweiz

Hätten wir´s allein von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vernommen, hätten wir´s muhts als Fäik Niuhs abgetan. Aber die Weltwoche der Schweiz hat´s im O-Ton-Kommentar noch nachgereicht und bestätigt. Und zwar feixend mit Gelächter. Das Echo hat bis an den Wendekreis des Steinbocks in Ovenduka widerhallt.

Nach Monate langer teutscher Medienhysterie über die AfD (Alternative für Deutschland) ham die Ampelparteien in den beiden Bundesländern Thüringen und Sachsen gegenüber ihren vermeintlichen Feind noch mit 10,4% und 13,3% Stimmen gekleckert. Und sieh da, die ZdF-Miesies Bettina meint, AfD-Wähler vor Vorurteilen in Schutz nehmen zu müssen, mehrheitlich seien se keine Nazis. Mit dieser Beurteilung unterstellt sie allerdings, dass selbige Wähler über kein Urteilsvermögen hätten.

Miesies ZDF-Bettina gehört gewiss zum Mittelmaß der Mainstream-Medien, die alle ihre Hitler-Leiche mit sich rumschleppen und bei der AfD Hakenkreuze ankleben wollen, anstatt sich der Gegenwart zu stellen, die dazu herausfordert, in Europa Friedenspolitik zu betreiben, anstatt im Fahrwasser der USA als Trittbrettfahrer den Stellvertreterkrieg in der Ukraine zu befeuern. Zum Gaza-Krieg der Israelis und der Hamas, der seit elf Monaten Tag für Tag mörderisch auf dem Rücken der Zivilisten ausgetragen wird, vollführt die Ampel-Regierung dazu ´nen Eiertanz.

Die Ernüchterung der Ampel-Parteien über ihre Abfuhr in den beiden Kulturländern Thüringen und Sachsen hat zugeschlagen wie de Katz im Taubenschlag. In der Erklärungsnot der Stunde is der ZdF-Chefredakteurin ein Licht aufgegangen! Sie vergleicht den aktuelllen Wahlausgang vom 1. September 2024 mit dem Einmarsch der Wehrmacht am 1. September 1939 in Polen. Nachdem es der alternativen, unbefangenen Medienbranche zunächst die Sprache verschlagen hatte, is da ob des wahnwitzigen Vergleichs grenzüberschreitend schallendes Gelächter ausgebrochen. Das hat sich noch nich gelegt. „Rigting bedonderd“, heißt es so treffend im Afrikaansen. Das is nochall muileck zu übersetzen.,,Im Wahnwitz verirrt“ muss hier reichen. Alle teutschen Flenterxhattparteien geben zu erkennen, dass sie – von moralisierender Süffisanz und Berührungsangst getrieben – keinerlei Kooperation und schon gar keine Koalition mit dem stärksten demokratischen Willensträger eingehen wollen. Im Anachronismus und im Zeitgeist der Gleichschaltung sind se stecken geblieben, den es zu NS-Zeiten gab. Aber das fällt denen ja gar nich auf. Trauriges Fazit: Anstelle zu analysieren, diskutieren und Berührungspunkte zu identifizieren, errichten sie Brandmauern der Diffamierung und Verteufelung gegen Millionen ihrer Mitbürger, die von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen, aber gerade deswegen von Besserwessie-Leuten angegriffen und verfemt werden. Was sind das bloß für Demokraten? Man vemisst den direkten politischen, wenn es sein muss, polemischen Schlagabtausch.

Aber wir müssen beizeiten wieder in unser buntes politisches Milieu eintauchen. Die Zeit kippt schnell.

Kommentar

Holger Gerdes Vor 3 Monaten 10 September 2024

Zu dieser Glosse kann ich gar nicht so viel schreiben, wie ich gerade denke. Ich versuche das mal in aller Kürze so: Selbstverständlich sind nicht alle AfD-Wähler Nazis. Aber sie wählen Nazis - dessen muss sich jeder bewusst sein. Selbstverständlich hat die AfD in Sachsen und Thüringen mehr als 30% der Wähler*innen hinter sich. Aber eben auch rund 70% nicht - warum ist eine Regierung ohne AfD also undemokratisch? Selbstverständlich ist die Politik der Ampel (und übrigens auch die der "großen Koalition"/der CDU) deutlich zu kritisieren, einiges läuft falsch und vieles muss dringend angepackt werden. Aber die AfD hat sicher (!) keine einfachen Antworten auf komplexe Probleme, die gibt es nämlich nicht. Und selbstverständlich sehnt sich Europa und die Welt nach Frieden. Aber kein Land der Welt wird akzeptieren, Territorium oder Einwohner einem benachbarten Despoten zu überlassen, nur weil der mit Panzern und Haubitzen an die Tür klopft. Zuletzt: Das demokratische Europa hat eine starke, meist gemeinsame Position zum Angriffskrieg Russlands gegen seinen Nachbarn, die Ukraine. Schutz und Sicherung der Grenzen von Finnland, Schweden, Norwegen, Polen, Litauen, Lettland und Estland stehen dabei an erster Stelle und haben nichts mit US-Amerikanischen Stellvertretungen zu tun. Meine namibischen Freunde weisen immer zurecht darauf hin, dass ich mich erst über die Verhältnisse vor Ort umfassend informieren muss, mir aus vielen Gesprächen und aufmerksamen Zuhören eine differenzierte Meinung bilden soll, bevor ich mir ein Urteil bilde. Das sollte der Autor auch beherzigen - selbst bei einer Glosse.

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