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Gigantischer Ferienpark mit Alltagssorgen

Zwei Autorinnen schildern mit Liebe und Zuwendung ergreifende Alltagserfahrungen in Namibia aus jeweils unterschiedlicher Perspektive: Anna Mandus, geboren in Deutschland, Jahrgang 1962, hat in den USA, Asien und Deutschland gelebt und sich schließlich in Namibia niedergelassen. Und Sylvia Schlettwein, geb. 1975 in Omaruru, Namibierin in vierter Generation; „Katima – Eine Kindheit in Namibia wurde letzthin in der AZ vorgestellt. Anna Mandus hat ihrem ersten Erzählerband „Licht und Schatten in Namibia" (zuvor ebenfalls in der AZ vorgestellt) den Untertitel „Alltag in einem Traumland" verliehen. Nun folgt „Oppi Koppi – Auf Safari in Namibia".
Beide Bücher, „Katima“ und „Oppi Koppi“, gehören in verbindlicher Weise zusammen, da sie wesentliche, unverkennbar regionale und allgemeine Erfahrungen mit Gesellschaft, Mensch, Tier und Landschaft zum Gegenstand haben – ob auf biographischer Zeitreise durch Jugendjahre in der Region Caprivi (heute Sambesi) wie bei Sylvia Schlettwein oder auf den Routen des leichten Reiseromans mit der Autorin Anna Mandus . – Beide Bände sind sowohl für Namibier als auch für Besucher von auswärts aufschlussreich. Dabei eröffnet der jeweils unterschiedliche Blickwinkel und Kontext der Autorinnen kennzeichnende Perspektiven. Mandus schickt ihre Romanfigur in Gestalt der erstmals angereisten deutschen Touristin Rina auf Namibia-Safari, um klassische Reize der Landschaften mit Mensch und Tier in chronologischer Abfolge zu erfahren, aber auch Stressaspekte der namibischen Gesellschaft hautnah und originell näherzubringen. Schlettwein als Einheimische lässt den anregenden multikulturellen, vielsprachigen Alltag im damaligen Caprivi-Zipfel mit politischen Untertönen vor der Unabhängigkeit aufleben.

Oppi Koppie

Anna Mandus nimmt ihre Leser schon ab dem Abfertigungsschalter in Frankfurt a. M. mit auf die spannende Namibiareise. In der13-köpfigen deutschen Reisegruppe, inklusive zweier Kinder, die das Land zum ersten Mal besucht, befindet sich die Romanperson, die Journalistin Rina, deren aufmerksamen Augen während der nächsten Wochen nichts entgeht. Und: „Wenn alle andere Paare sind, dann bleibt Dir nur noch der Reiseleiter“, sinniert Rina am Rande als Single vor der morgendlichen Ankunft in Windhoek, wo der Reiseleiter Wolf seine Gruppe erwartet.

„Die schöne heile Touristenwelt ist wie ein Schutzschild für uns Namibier.“ Reiseleiter Wolf gibt sich alle Mühe, seiner Gruppe Namibia von der besten Seite zu zeigen. Er führt sie aber auch zu einer Farmersfrau – ihr Zitat hier oben – , die harte Realitäten, das andere Namibia, wie Farmermord anschneidet. – „Ihr sollt schon wissen, wie es hier wirklich ist“. Danach entschuldigt sie sich, „die Stimmung verhagelt“ zu haben: „Hat ja mit euch alles nichts zu tun!“

Rinas Stimmung wechselt von entrückter Begeisterung wie beim Sundowner auf Oppi Koppi, wo sie sich fühlt, als wär sie „schon immer hier“ und kann „total abschalten“, bis zu ernster Betroffenheit. Ihre jeweilige Verfassung teilt sie ihrer Freundin Maja in Deutschland noch am selbigen Tag mit. „Namibia hat diese tolle Mischung aus Abenteuer und Komfort. Das kriegste sonst nirgendwo.“ Die Zeilen an Maja enthalten ungefähr regelmäßig eine analytische Tagesrückschau, gespickt mit höchst persönlicher Auskunft, wie sich die Beziehung – ob Techtelmechtel oder mehr – zwischen ihr und Reiseleiter Wolf entfaltet – ein urig abgeklärter, kräftiger Mensch.

Die anderen Personen der Reisegruppe spielen im Handlungsablauf allesamt nach ihrer Eigenart auch eine Rolle. Deshalb empfiehlt es sich, bevor der Leser mit in den Reisebus steigt, das Kurzprofil der Mitreisenden gleich zu Anfang zu lesen, das am Ende des Buches aufgeführt ist.

Die Safari kann losgehen mit ernsten und lustigen Momenten auf gut geführter Fahrt. – Ein Tourist mit Schnauzbart und Bauch kommt abhanden. Ob er wiedergefunden wurde, erfahren Leser, wenn sie es wagen in den Reisebus einzusteigen. Eberhard Hofmann

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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