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Mit Schlamm, Spargel und Quacksalbern haste Freud und Trabbel

Was die Leut maßlos erfreut, führt bei Fisch und Languste im getrübten Mischwasser zu verstopften Kiemen und Atemnot. Alles hat zwei Seiten, aber die Aufregung beim Mensch hat die Oberhand. Was der Swakop nach rund elf Jahren alles an Schlick, Schlamm und Kot mit sich führt, eignet sich gewiss zu einem deftigen Schlammbad zur Gesundheitspflege und zur Verjüngung des Teints bei peniblen Damen, die für eine Morastkur im Wellness-Salon nochall ordentlich für den Schmant in der Visage blechen müssen. Dieser Tage gibt´s die Moor-Bio-Schlick-Behandlung in Tsôachaobmund gratis, dazu bei mildem Badewetter. In der salzigen Brandung diesseits oder jenseits der braun eingefärbten Strömung wird die Schlammbetünchte die Schlickmaske wieder los, um dann die Corona-Maulbinde wieder anzulegen.

Die Übersetzung des treffenden Nama/Dama-Begriffs Tsôachaob, Namensgeber für Swakoipmund, musste den Schönheitsaspirantinnen vorenthalten, um die Freude am Moorbad nich zu verderben.Die Übersetzung könnte abschreckend wirken.

Magische Wirkung des Spargel Gelber Spargel vom Berieselungsfeld oder auch vom Trockenacker, der vom Regen abhängig is, dann grüne Spargel-Stangen aus dem Brackboden des Swakop-Riviers – das sind mos Delikatessen für verwöhnte Gaumen wie Omajova. Aber wir sind mit dem Spargel wieder voll im magischen Verständnis – manche sagen Aberglauben -, denn die Arbeiter der Spargelfelder des Landbauprojekts von Etunda bringen der Farmleitung jetzt bei, warum es dort im Nordwesten net nich regnen will. Die Protestler vom „Green Scheme“ ham erst dem Spargel – dem importierten Gewächs – die Schuld am geringen Niederschlag zugeschoben und forderten den Abbruch der Plantage. Das ham se dann fallen gelassen.

Aber die ham ´ne neue Ursache für Regenmangel entdeckt! Etunda verfügt über eine meteorologische Station, die nich nur Regen misst, sondern auch Luftfeuchtigkeit, Verdunstung und Tages- und Nachttemperaturen aufzeichnet. Die Witterungsapparate sind schuld und sollen entfernt werden, derweil der Spargel nich rausgerissen werden muss. Der Spargelchef Carlos Lechmundi und der Regionalgouverneur ham schließlich versucht, den Leuten Vernunft einzureden. Lechmundis Fazit: „Ich kann aber keinen überzeugen, der an schwarze Magie glauben will.“ Die Regenzeit hat inzwischen geholfen, denn die Region Omusati hat nun auch guten Regen erhalten, kann den Aberglauben vieler Leut aber nich fortwaschen.

Husarenstück der Polizei-Inspektorin Jong, das Husarenstück der Polizei-Inspektorin Christina van Dunem Dafonsech geht in die Annalen namibischen Geschichte der Heiler, Quacksalber und Heilpriester ein. Nach 15 Jahren als Heiler im magischen Bereich empfängt der Medizinmann Coster Wirosi - er stammt aus Simbabwe und verständigt sich durch eine lokale Dolmetscherin - den Besuch von vier „Schwestern“ und ihren drei Cousinsin Eenhana. Zwei der „Schwestern“, eine angeblich verheiratet, die andere ledig, tragen ihm ihr Problem vor: Fruchtbarkeitsprobleme. Damit wird Wirosi iesie fertig. Diesmal geht es nich um Vergrößerung oder Verkleinerung erotischer Körperteile.

Alle Besucher ham zum Antritt erstmal je N$ 50 in einen Kollektenkorb gesteckt, damit die Ahnen hellhörig werden. Wirosi übereicht dann allerhand traditionelle Medikamente. Wenn die nich wirken, ham die Empfänger der Arznei selbst irgendwas falsch gemacht und können die Behandlung wiederholen, gegen Gebühr, versteht sich. Sollte das Problem einen Hausbesuch des Heilers erforderlich machen, um einen oder mehrere Dämone auszutreiben, sind 8 000 Namibia Dollar zu entrichten. Im Verlauf der „Sprechstunde“ stellt sich heraus, dass hier reiner Unsinn verzapft wird und die Polizeikommissarin steht auf und gibt ihre wahre Identität zu erkennen. Wirosi wird verhaftet. Die Öffentlichkeit wartet nun gespannt, wie eine Anklage auf Fälschung und Quacksalberei im juristischen Rahmen wohl aufgearbeitet wird. Inzwischen machen echte und falsche Heiler immer weiter.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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