Na klar, Generationen verschütten und verschaffen Sinnbilder

Curt von François, geb. am 2. Oktober 1852 in Luxemburg, verst. am 28. Dezember 1931 in Königswusterhausen, war von 1891 bis 1994 Landeshauptmann von Deutsch-Südwestafrika. In der Zeit wurde eine Reihe sogenannter Schutzverträge mit den etablierten Stammesoberhäuptern der Landesmitte und des Südens abgeschlossen. In selbigen Jahren wurde das Handelshaus Wecke und Voigts in Okahandja und Windhoek gegründet.

Was hat den Kartographen, Geographen und Kolonialoffizier 34 Jahre nach seinem Tod auf den Denkmalssockel vor dem Windhoker Rathaus verholfen? Zunächst hieß es, er habe Windhoek gegründet, nachdem er beschlossen hatte, den Hauptverwaltungssitz im Schutzgebiet von Otjimbingwe nach Otjomuise, also Windhoek, zu verlegen. Die Gegner seines Standbilds rühmen sich, dass sie die falsche Mär über Von François als Stadtgründer entlarvt hätten. Das is wie Eulen nach Athen tragen. Informierte Bewunderer und Kritiker des Offziers wissen huka, dass diese Erklärung, woran Ignorante festhalten, niemals ein Anspruch des Offiziers war. Der hat lediglich den Orlam-Namen des wasserreichen Fleckens, der schon Jahrhunderte bewohnt und manchmal umkämpft war, übernommen. Mit der Niederlassung des kaiserlichen Gouvernements wurden die zwei Täler von Otjomuise, Aigams sowie Windhoek zur Hauptstadt des Landes, worauf eigentlich alle Einwohner und vor allem die Regierung heute wüst stolz sind, wenn sie Delegierte aus anderen Ländern des Kontinents oder von weiter her empfangen.

Wie war das mit Hornkranz? Darauf müssen wir andermal zurückkommen, denn hier ranken allerhand Mythen, um ein Feindbild zu kultivieren. Der Trend liegt in pauschaler Dämonisierung.