Von unterwürfigen Vasallen und Nibelungentreue
Die regierende Partei, die mit dem Kolonialkürzel SWA, hat am vegangenen Wochenende ihre jüngste Politkonferenz abgehalten. Es ging um strategische und Verfahrensfragen, z. B. wie lange muss ein Anwärter für das Amt an der Parteispitze sich als Parteigenosse durch die Gremien hochgedient haben, um als Präsidentschaftskandidat der SWA-Volksorganisation zu kandidieren? Omushamane Altminister Helmut Angula meint, das müssen stief Jahre sein: 20 Jahre Parteigenosse und mindestens zehn Jahre Mitglied des Zett-Ka, des Zentralkomitees
Die jüngere Garde plädiert für weniger Dienst- und Konformitätsjahre, so dass es auch Anwärter vor dem fortgeschrittenen Pensionsalter sein können, deren Visage noch nich auf ´ner Banknote abgedruckt is. Genau das wollen die Comräds noch bei einer gerennten Sitzung vor dem diesjährigen Parteikongress klären.
Stimmen aus der Polit-Konferenz, darunter Omushamane Nahas Angula, haben ihre Freude ausgesprochen, dass beide Swapo-Fraktionen, die beim vorigen Parteikongress 2017 als Team Swapo – gegen Geingob – und als Team Harambee – pro Geingob aufgetreten waren, in „friedlichem Geist“ teilgenommen ham. Generell zählt der sakrosankte Einheisgedanke als vorherrschend, aber dagegen stemmen sich ein paar kritische Stimmen, die meinen, dass die besungene Einheit am Montag nach dem Treffen schon wieder verfliegen könne. Und – das gilt noch als viel wichtiger – es komme zu allererst auf die Leistung der Partei für das Volk an, dem es schnuppe is, ob die Partei sich einig is, solange Brot auf den Tisch kommt, Wohnraum zur Überwindung brennender Kambaschus entsteht und die Kriminalität in Stadt und Land mit politischem Willen bekämpft wird.
Und die Swapo trägt die Fischrott-Minister noch auf ihrer Liste. Der Vizepräsident im Staatshaus, Omushamane Nangolo Mbumba, erhält staatliche Handwerksleistung zur Verbesserung seiner Farm nahe dem Waterberg. Und Premierministerin, Miesies Saara Kuugongelwa-Amdhila kommt mit Insider-Trading davon, indem sie eine produktive Farm kauft, die dann über Jahre vergammeln und verlottern lässt, und selbige Farm dann zu einem leckeren Spekulantenpreis wieder an den Staat verhökert, dass der dann Neusiedler und Landlose einweisen soll. Mach kein´ Fout, sie wird jetzt als eine der möglichen Anwärterinnen für den höchsten Posten im Staat gehandelt, für die Nachfolge Geingobs.
Vasallengefolgschaft und Nibelungentreue
Und Geingob selbst? Er fühlt sich als Putin-Anhänger noch wohl. Das hat die Politkonferenz auch ergeben. Derweil die Sowjetunion und die Russen Swapo vor der Unabhängigkeit durchgehend unterstützt hätten, - und hiernach nochmal - hätten - die USA, die Briten und Frankreich duch ihr Veto im UN-Weltsicherheitsrat Apartheid verteidigt, so Geingobs Polit-Schnack. Manches ham diese drei durch Veto blockiert, aber ob das der Stärkung des Apartheidsystems dienen sollte, is allein Comräd Hages Interpretation überlassen. Die Drei zusammen mit Kanada und der Bundesrepublik Deutschland – die Westliche Fünfergruppe – ham übrigens den friedlichen Lösungsplan für den Namibia-Disput bis in die UNO hinein und wieder heraus lanciert – Aber die Länder sollen sich selbst verteidigen.
Was aus der mehrfachen Stimmenthaltung von Hages Regierung bei der UNO hervorgeht, als Angriffskrieg und Schändung des Menschen- und Völkerrechts verurteilt wurden, is, dass die Swapo-Regierung sich in der Vasallengefolgschaft einer angeschlagenen Großmacht unter Putin wohlfühlt. Und das is selbige SWA-Volksorganisation, die sich lauthals rühmt für Menschenrechte, Gleichheit und Souveränität von Namibia gekämpft zu haben. Aber in den Augen von Geingob & Genossen isses jetzt in Ordnung, dass die Russen diese Werte beim Volk der Ukrainer mit Füßen treten.
Es gibt eine Parallele. Viele Südwester, Namibier deutscher Herkunft, haben der weißen Nationalen Partei (NP) trotz Apartheid lange Nibelungentreue erwiesen, denn selbige Partei hat nach ihrem Wahlsieg 1948 die Deportationsliste von Jan Smuts abgeschafft, wonach „slim Jannie“ viele Nam-deutsche Männer, hauptsächlich ehemalige Internierte ausweisen wollte. „Heimat Südwest“ blieb erhalten. In den siebziger Jahren kam dann das Umdenken, wonach Namdeutsche der NP mehrheitlich den Rücken gekehrt ham.
Kuschen und Lieb-Kind-Sein
Bei unseren Nachbarn in der Kap-Republik is das Kuschen und Lieb-Kind-Sein vor einer Großmacht auch gang und gäbe. Der Dalai Lama, traditionelles Oberhaupt von Tibet, in indischen Exil lebend, wollte zu Jacob Zumas Zeiten auf Besuch kommen. – Der damalige Präsident – der hat immer noch 780 oder 870 Korruptionsklagen am Hals – hat den Besuch verhindert. Bischof Desmond Tutu war entsetzt. Der Grund? Zumas Regierung wollte Peking nich vergrämen, denn der Empfang der tibetanischen persona non grata Dalai Lama am Kap hätte signalisieren können, dass Tibet ein Anrecht auf Autonomie außerhalb chinesischer Hegemonie hat. Peking betrachtet Tibet als eigene Kolonie.
Und Peking lässt sich iesie irritieren. Eine der drei Baltenrepubliken pflegt offen freundschaftliche Beziehungen mit Taiwan, der florierenden Insel jenseits der Fuchtel von Peking. Und Peking hat dem kleinen Staat deswegen „Schritte“ angedroht. Die Balten, ob in Litauen, Estland oder Lettland haben Drohungen und Okkupation von großen Nachbarn überstanden.
Ein chinesischer Drachen wird sie kaum einschüchtern.
Die jüngere Garde plädiert für weniger Dienst- und Konformitätsjahre, so dass es auch Anwärter vor dem fortgeschrittenen Pensionsalter sein können, deren Visage noch nich auf ´ner Banknote abgedruckt is. Genau das wollen die Comräds noch bei einer gerennten Sitzung vor dem diesjährigen Parteikongress klären.
Stimmen aus der Polit-Konferenz, darunter Omushamane Nahas Angula, haben ihre Freude ausgesprochen, dass beide Swapo-Fraktionen, die beim vorigen Parteikongress 2017 als Team Swapo – gegen Geingob – und als Team Harambee – pro Geingob aufgetreten waren, in „friedlichem Geist“ teilgenommen ham. Generell zählt der sakrosankte Einheisgedanke als vorherrschend, aber dagegen stemmen sich ein paar kritische Stimmen, die meinen, dass die besungene Einheit am Montag nach dem Treffen schon wieder verfliegen könne. Und – das gilt noch als viel wichtiger – es komme zu allererst auf die Leistung der Partei für das Volk an, dem es schnuppe is, ob die Partei sich einig is, solange Brot auf den Tisch kommt, Wohnraum zur Überwindung brennender Kambaschus entsteht und die Kriminalität in Stadt und Land mit politischem Willen bekämpft wird.
Und die Swapo trägt die Fischrott-Minister noch auf ihrer Liste. Der Vizepräsident im Staatshaus, Omushamane Nangolo Mbumba, erhält staatliche Handwerksleistung zur Verbesserung seiner Farm nahe dem Waterberg. Und Premierministerin, Miesies Saara Kuugongelwa-Amdhila kommt mit Insider-Trading davon, indem sie eine produktive Farm kauft, die dann über Jahre vergammeln und verlottern lässt, und selbige Farm dann zu einem leckeren Spekulantenpreis wieder an den Staat verhökert, dass der dann Neusiedler und Landlose einweisen soll. Mach kein´ Fout, sie wird jetzt als eine der möglichen Anwärterinnen für den höchsten Posten im Staat gehandelt, für die Nachfolge Geingobs.
Vasallengefolgschaft und Nibelungentreue
Und Geingob selbst? Er fühlt sich als Putin-Anhänger noch wohl. Das hat die Politkonferenz auch ergeben. Derweil die Sowjetunion und die Russen Swapo vor der Unabhängigkeit durchgehend unterstützt hätten, - und hiernach nochmal - hätten - die USA, die Briten und Frankreich duch ihr Veto im UN-Weltsicherheitsrat Apartheid verteidigt, so Geingobs Polit-Schnack. Manches ham diese drei durch Veto blockiert, aber ob das der Stärkung des Apartheidsystems dienen sollte, is allein Comräd Hages Interpretation überlassen. Die Drei zusammen mit Kanada und der Bundesrepublik Deutschland – die Westliche Fünfergruppe – ham übrigens den friedlichen Lösungsplan für den Namibia-Disput bis in die UNO hinein und wieder heraus lanciert – Aber die Länder sollen sich selbst verteidigen.
Was aus der mehrfachen Stimmenthaltung von Hages Regierung bei der UNO hervorgeht, als Angriffskrieg und Schändung des Menschen- und Völkerrechts verurteilt wurden, is, dass die Swapo-Regierung sich in der Vasallengefolgschaft einer angeschlagenen Großmacht unter Putin wohlfühlt. Und das is selbige SWA-Volksorganisation, die sich lauthals rühmt für Menschenrechte, Gleichheit und Souveränität von Namibia gekämpft zu haben. Aber in den Augen von Geingob & Genossen isses jetzt in Ordnung, dass die Russen diese Werte beim Volk der Ukrainer mit Füßen treten.
Es gibt eine Parallele. Viele Südwester, Namibier deutscher Herkunft, haben der weißen Nationalen Partei (NP) trotz Apartheid lange Nibelungentreue erwiesen, denn selbige Partei hat nach ihrem Wahlsieg 1948 die Deportationsliste von Jan Smuts abgeschafft, wonach „slim Jannie“ viele Nam-deutsche Männer, hauptsächlich ehemalige Internierte ausweisen wollte. „Heimat Südwest“ blieb erhalten. In den siebziger Jahren kam dann das Umdenken, wonach Namdeutsche der NP mehrheitlich den Rücken gekehrt ham.
Kuschen und Lieb-Kind-Sein
Bei unseren Nachbarn in der Kap-Republik is das Kuschen und Lieb-Kind-Sein vor einer Großmacht auch gang und gäbe. Der Dalai Lama, traditionelles Oberhaupt von Tibet, in indischen Exil lebend, wollte zu Jacob Zumas Zeiten auf Besuch kommen. – Der damalige Präsident – der hat immer noch 780 oder 870 Korruptionsklagen am Hals – hat den Besuch verhindert. Bischof Desmond Tutu war entsetzt. Der Grund? Zumas Regierung wollte Peking nich vergrämen, denn der Empfang der tibetanischen persona non grata Dalai Lama am Kap hätte signalisieren können, dass Tibet ein Anrecht auf Autonomie außerhalb chinesischer Hegemonie hat. Peking betrachtet Tibet als eigene Kolonie.
Und Peking lässt sich iesie irritieren. Eine der drei Baltenrepubliken pflegt offen freundschaftliche Beziehungen mit Taiwan, der florierenden Insel jenseits der Fuchtel von Peking. Und Peking hat dem kleinen Staat deswegen „Schritte“ angedroht. Die Balten, ob in Litauen, Estland oder Lettland haben Drohungen und Okkupation von großen Nachbarn überstanden.
Ein chinesischer Drachen wird sie kaum einschüchtern.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen